Eines ist bei Marco Thiede selbstverständlich: der Blondschopf gibt immer alles. Er ist nach jeder KSC-Partie total ausgepumpt. Der Thiede-Akku nach einer Partie?? Leer – absolut leer!
"Thiedex" marschiert rauf und runter
Der 30-Jährige gab auch beim 0:1 des KSC in Hamburg alles, rannte rechts die Linie rauf und runter. Zuerst kümmerte er sich um seine Kernaufgabe: das Verteidigen. Danach versuchte er, das Offensivspiel des KSC anzukurbeln.

Gegen den HSV war er vom Anpfiff - wie eigentlich immer - mit vollem Engagement dabei. "Thiedex", wie ihn im Wildpark alle rufen, versuchte die Marschroute von Trainer Christian Eichner umzusetzen: Den HSV stressen, stressen - den Rothosen nie Ruhe gönnen.
Er hatte es mit HSV Neuzugang Jean-Luc Dompé, für den die Hamburger 1,1 Millionen Euro an den belgischen Club SV Zulte Waregem Ablöse überwiesen, zu tun.
50 Prozent Zweikämpfe gewonnen
Der ist pfeilschnell und trickreich. Eine Zweikampfbilanz von etwas mehr als 50 Prozent gegen diesen teuren Top Mann - gut! Vor allem: der hochgelobte Franzose Dompé kam - auch aufgrund von Thiedes Aufmerksamkeit und seiner Attacken - zu keinem gefährlichen Abschluss. Thiede lebt den Fußball.

Er beschäftigt sich auch außerhalb des Trainings- und Spielbetriebs mit seinem Sport. Und: Thiede ist ein Allrounder, ein Spielertyp, den jeder Trainer nur allzu gerne im Kader hat. Seit vielen Monaten hat er sich beim KSC auf der Rechtsverteidigerposition festgespielt. Doch sollte da Sebastian Jung irgendwann die Nase vorn haben - für "Thiedex" ist immer irgendwo ein Platz.
Er kann links verteidigen, kann aufgrund seiner enormen Laufstärke und Schnelligkeit auch die linke oder rechte offensive Außenbahn beackern, auch wenn er wohl nicht mehr zum "Flankengott" wird.
In der 10. Minute gelang Thiede - der übrigens Hundeliebhaber ist – wieder ein erfolgreicher Zweikampf gegen Dompé. Flugs schnappte er sich die Kugel und kurbelte die KSC-Offensive an. Kurz danach - ein Direktpass auf Fabian Schleusener, aber dessen Schuss ging knapp am HSV-Gehäuse vorbei.
Thiede mit fast acht Kilometern in etwas mehr als 60 Minuten
Thiede kurbelte die KSC-Offensive über rechts an, machte Tempo, hat inzwischen aber auch ein Gespür dafür, wann er das Tempo rausnehmen muss. So brachte er nach rund einer halben Stunde, als es etwas turbulent für den KSC wurde, als die Badener kurzzeitig unter Druck gerieten, einfach mal Ruhe rein.

Passte zur Keeper Marius Gersbeck zurück, lief sich frei, bekam die Kugel, machte langsam, sorgte für Sicherheit. Nach etwas mehr als einer Stunde war Schluss. Thiede hatte bis dahin starke 7,99 Kilometer abgespult. Trainer Christian Eichner nahm ihn vom Feld, brachte Sebastian Jung positionsgetreu ins Spiel.
Nicht, weil Thiede schwach gespielt hat, sondern Eichner erhoffte sich durch Jung frischen Wind, hoffte durch den Routinier Jung für Verwirrung beim HSV sorgen zu können. Jung hat in dieser Saison schon einmal nach seiner Einwechslung einen Treffer vorbereitet. Darauf hoffte Eichner - leider ging diese Hoffnung nicht in Erfüllung.
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