Ganz langsam, mit dem Blick nach unten, trottete Kyoung-Rok Choi nach dem Derbysieg des Karlsruher SC gegen den 1. FC Kaiserslautern in Richtung Kabine. Trotz des Heimdreiers - kein Lächeln auf dem Gesicht des Koreaners.
"Habe zu viele Fehler gemacht"
"Der Sieg hat mich riesig gefreut, aber meine Leistung war schlecht", beschrieb er seine Gefühlslage. Der tolle Techniker war sehr selbstkritisch: "Ich habe zu viele Fehler gemacht", sagte er und schüttelte den Kopf. Man merkte Choi die lange Pause, die fehlende Spielpraxis an.

Am 10. Februar 2023 stand der vielseitige Offensivspieler letztmals in der Startelf des KSC. Man spürte förmlich den Druck, der auf Choi lastete. Sein Vertrag im Wildpark endet, seine Zukunft ist ungeklärt und im Gegensatz zu Lucas Cueto, Daniel Gordon, Florian Ballas, Felix Irorere und Lazar Mirkovic wurde er nicht verabschiedet. Ein Verbleib scheint möglich.
"Ich würde gerne beim KSC bleiben, aber die Entscheidung darüber hat der Verein", so Choi. Möglich, dass er – weil er sich für einem neuen Kontrakt empfehlen wollte – zu viel Positives gegen die Roten Teufel zeigen wollte.
Choi bemüht, aber glücklos
Man sah von Choi beim Spiel gegen die Pfälzer wenig von der spielerischen Kreativität, die er sonst immer wieder zeigt. Der 28 Jahre alte KSC-Profi hat viel versucht, war läuferisch auf der Höhe, was die etwas mehr als acht Kilometer in rund einer Stunde Spielzeit belegen.

Choi scheute auch keinen Zweikampf, gewann rund 40 Prozent seiner direkten Duelle. Anfangs versuchte er in das fahrige Spiel des KSC Ruhe zu bringen, war passsicher. Vier von fünf seiner Zuspiele kamen während seiner Einsatzzeit beim Teamkollegen an.
War es das letzte KSC-Heimspiel für Choi?
Aber: Als er in der 13. Minute einen Ball im Mittelfeld verlor, und Kapitän Jerome Gondorf diesen Lapsus ausbügeln musste, war Choi danach total verunsichert. Zwar kämpfte er unverdrossen weiter, gewann nach rund einer halben Stunde gar ein Kopfballduell gegen den wesentlich größeren Nicolai Rapp - doch insgesamt blieb er unauffällig. Vorsichtig ausgedrückt...
Auffällig: Choi unterliefen einige technische Fehler bei Ballannahme - und Ballführung. Auch daher war für ihn das Südwestderby vorzeitig, nach 62 Minuten, beendet. Ohne einen Torschuss abgegeben zu haben, ohne eine Torvorlage geliefert zu haben. Daher ging er mit gesenkten Haupt in Richtung Kabine. Vielleicht das letzte Mal bei einem KSC-Heimspiel.
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