Die KSC-Bilanz in diesem Jahr? In Ordnung - aber nicht berauschend. 2022 begannen die Badener auf Position zehn in der Tabelle der 2. Bundesliga. Nach 18 Spieltagen hatten die Fächerstädter damals 25 Zähler auf dem Konto, 31 Treffer markiert und 28 kassiert.
Vorne läufts, hinten dafür nicht
Zum Jahresende 2022: Schon etwas Ernüchterung über die Stagnation im Wildpark, über die fehlende positive Entwicklung im Kader. Rang 13. 18 Zähler auf der Habenseite. Allerdings wurden erst 17 Partien absolviert.

Auffallend: 26 Tore erzielt, das ist absolut in Ordnung, 30 zugelassen – das sind zu viele Gegentreffer. Etwas furchterregend: Das Jahr 2022 beendeten die Karlsruher Profis mit nur einem Punkt mehr auf dem Konto als der 1. FC Magdeburg - und der Aufsteiger belegt den ersten Abstiegsrang. Hoffentlich ist Tabellenplatz "13" kein schlechtes Omen für den restlichen Saisonverlauf.
Mitte 2022 das Ende der Zweitligasaison 2021/2022. Damals rangierten die Blau-Weißen auf Rang zwölf, im absolut sicheren Mittelfeld. Die Eichner-Schützlinge hatten 15 Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang, den Erzgebirge Aue innehatte.
Gibt es einen Spieler des Jahres?
54 Tore wurden erzielt. Absolut in Ordnung. Aber: 55 Gegentreffer musste die Elf hinnehmen - 1,6 im Schnitt. Eindeutig zu viel. Daher die berechtigte Forderung Eichners: "Wir müssen besser verteidigen!"

Spieler des Jahres 2022? Da gibt es nicht den absoluten Überflieger, aber einige, die mehrheitlich gute Leistungen ablieferten. Positiv überrascht hat gerade in der aktuellen Saison Malik Batmaz. Torhüter Marius Gersbeck zeigte oft überragende Partien.
Kapitän Jerome Gondorf war häufig der absolute Antreiber, der Führungsspieler. Tim Breithaupt und Marvin Wanitzek überzeugten meist und Fabian Schleusener erwies sich in der aktuellen Spielrunde als treffsicher.
Ein Duo kann Hofmann bisher nicht ersetzen
Und zu Beginn der laufenden Saison war dann noch das alles beherrschende Thema: Wie verkraftet der KSC den Abgang von Tor-Maschine Philipp Hofmann? Zuvor gab es in dieser Frage Unruhe über Monate hinweg, bis es offiziell wurde, dass "Hoffi zum VfL Bochum wechselt.

Als Nachfolger wurde zum einen Simone Rapp aus seinem Vertrag bei einem Schweizer Zweitligisten herausgekauft, zum anderen durfte Mikkel Kaufmann von der Ersatzbank des Hamburger SV in den Wildpark kommen. Beide spielten bisher - nicht berauschend.
Die Trefferquote des Neuzugang-Duos: Jeweils zwei Tore erzielt. Im Schnitt treffen sie alle 200 Minuten ins gegnerische Netz. Auch dies Bilanz ist - nicht berauschend. Immerhin: Bei Kaufmann zeigte die Formkurve kurz vor der Winterpause klar nach oben.
Der KSC-Kader als Baustelle
Im Sommer 2022 wurde der KSC Kader zur Großbaustelle. Wieder einmal - wenig Kontinuität, wieder einmal keine perspektivische, nachhaltige Planung.

Wieder viele Zu- und Abgänge. Wohl auch, weil in der Saison 2021/ 2022 zehn Neuzugänge geholt wurden und es davon keiner zum Stammspieler schaffte. Eine bittere Bilanz, die auch dazu führte, dass im Sommer 2022 zehn Profis den KSC verließen und elf einen neuen Kontrakt erhielten.
Ein großes Problem ab Saisonanfang Mitte 2022: Die Effizienz im Angriff war nicht da. Und das obwohl Angreifer Schleusener eine starke Saison abliefert, sieben Tore und drei Assists belegen das. In dieser Phase konnte es "übertüncht" werden, dass Tormaschine Hofmann den KSC verlassen hatte und kein adäquater Ersatz verpflichtet wurde.
KSC legt Horror-Start hin
Dennoch ging‘s zunächst bergab und das heftig. Bei der 0:5 Auftakt-Klatsche in Paderborn war diese Verunsicherung offensichtlich. Das 2:3 im Heimspiel gegen Magdeburg nur wenig besser, der fulminante Fehlstart war besiegelt.

Die Analyse des Trainerteams, der Mut, taktisch neue Wege zu gehen, wurde dann belohnt. Drei Siege in Serie, mit tollen zehn zu zwei Toren. Man glaubte, den Weg zu einer sorgenfreien Saison beschritten zu haben.
Doch dann die Horrorserie vor der WM-Pause: Sieben Pflichtspiele ohne Sieg. Die Hinrunde: Ein kontinuierliches Ab und auf und ab. Inkonstanz in Reinform bei den Badenern.
Gegen Top-Teams geht nichts
Es spricht für die Team-Moral, dass gegen gleichwertige Clubs kontinuierlich gepunktet wird. Doch als es gegen Teams mit Aufstiegsambitionen ging, da wurden die Kadermängel erneut offensichtlich. Gegen die Teams, die auf den Rängen eins bis acht stehen, war das beste Ergebnis ein 0:0 gegen Heidenheim.

Auch diese Saison war der Großteil der Neuzugänge anfangs wenig hilfreich. Ausnahme: Marcel Franke. Dazu: Viele Verletzungsprobleme, Korsettstangen mussten ersetzt werden. Allen voran Keeper Gersbeck. Dazu fehlten die Innenverteidiger Christoph Kobald und Daniel O’Shaughnessy.
In vielen Statistiken der laufenden Saison belegen die Karlsruher Mittelfeldpositionen. Zum Beispiel: Rang sieben bei der Laufdistanz. Auch beim Ballbesitz und in der Zweikampfbilanz rangieren die Badener im Mittelfeld der Liga. Wäre der KSC da am Ende der Saison in der offiziellen Tabelle - allesamt wären glücklich.
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