Die Entscheidung steht bevor. In Kürze wird öffentlich wie die Zukunft von Lars Stindl aussieht. Die Tendenz scheint eindeutig - geht in Richtung Karlsruher SC. Der vielseitige Offensivspieler könnte seine Karriere im Wildpark, bei seinem "Herzens-Club KSC" fortsetzen und beenden.

KSC? "Das wäre prima""

Schon vor einigen Jahren erklärte er gegenüber ka-news.de: "Zum KSC zurückzukehren, dem Verein und Eiche irgendwie zu helfen - das wäre prima!" Jetzt scheint das wahr zu werden.

Eröffnung Lars Stindl-Talentschmiede TSV Wiesental
Bild: Hans-Joachim Of

Als vor ein paar Wochen in Medien über die Stindl Rückkehr zum KSC spekuliert wurde, erklärte der inzwischen entlassene Ex-Sportchef Oliver Kreuzer gegenüber den "Badischen Neusten Nachrichten" (BNN), als er von den Spekulationen las, "bin ich fast vom Stuhl gefallen."

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Andere wussten von den Überlegungen. Davon, dass Lars und Ehefrau Tanita sich immer einig waren, nach den Fußball-Wanderjahren in die badische Heimat zurückzukehren. Den Kindern - Tochter Livia und Sohn Malo - wollte man Schulwechsel so weit wie möglich ersparen.

Kontakt zum KSC war immer da

Das, aber auch andere Personen sprechen für den Wechsel zum KSC. Da ist Cheftrainer Christian Eichner. Ex-Mitspieler von Stindl bei den Blau-Weißen. Beide ähneln sich. Intelligent. Zurückhaltend. Zuverlässig. Und: Enorm ehrgeizig. Beide leben absolut professionell, sind erfolgsorientiert.

Lars Stindl
Lars Stindl | Bild: dpa

Und da ist noch - Ede Becker. Der Chef des NLZ gab Stindl die Chance im Profigeschäft den Durchbruch zu schaffen, hielt immer seine schützende Hand über den Jungspund, förderte dessen Karriere. Der Kontakt ist nie abgerissen. Stindl hat Beckers Hilfe nie vergessen.

Beispiel gefällig? Ein Festakt im Otto-Hahn-Gymnasium. Stindl, der dort sein Abitur machte, war eingeladen, ging hin. Sofort danach: Ab in den Wildpark, zum KSC, zu Eichner und Becker. Doch neben der zwischenmenschlichen Ebene gibt es noch – die Finanzen.

Gehalt: Stindl macht Abstriche, aber...

Der Ex-Nationalspieler, Confed-Cup-Gewinner 2017, der Profi mit bisher 215 Bundesligaspielen, 59 Toren, 49 Assists verdient rund fünf Millionen Euro jährlich. Die KSC-Topverdiener bringen es im Jahr auf rund eine halbe Million Euro. Klar, dass Stindl Abstriche macht. Klar aber auch, dass er sich nicht völlig unter Wert verkauft. Heimat hin, Hausbau in Kirrlach her.

Die Karlsruher Lars Stindl und Alexander Iashvili bejubeln den Treffer zum 1:0.
Die Karlsruher Lars Stindl und Alexander Iashvili bejubeln den Treffer zum 1:0.

Der Interimsmanager Eichner und Geschäftsführer Michael Becker redeten sich die Köpfe heiß, waren kreativ, diskutierten alles was möglich ist, um mit Stindl einig zu werden. Es kam einiges heraus. Klar ist, dass Stindl dem KSC auch nach der aktiven Karriere erhalten bleiben soll, in welcher Funktion auch immer.

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Dann hofft man im Marketingbereich sofort auf einen positiven Effekt durch den Stindl-Coup. So werden die Trikots mit Stindl-Aufschrift sicher zum Verkaufsrenner und somit die KSC-Kasse klingeln lassen. Das Duo Becker/Eichner hat eine breite, kreative Palette an Einnahmequellen erarbeitet, um den Deal in trockene Tücher zu bringen.

Andere Vereine sind auch heiß auf Stindl

Eichner hat permanent Kontakt zu Stindl. Klar war, dass der seine Zukunftsentscheidung zuerst dem aktuellen Arbeitgeber Borussia Mönchengladbach mitteilt, ehe er sich über weitere Schritte Gedanken macht. Das ist geschehen. Das KSC Duo hat nie Druck gemacht. Jetzt geht es um die Zukunft.

Lars Stindl beim Familientag 2009.
Lars Stindl beim Familientag 2009. | Bild: Carolin Reisenauer

Das ist auch anderen Clubs klar. So dem Schweizer Erstligisten FC Basel. Dort ist Heiko Vogel Sportchef, aktuell sogar Chefcoach. Vogel war Trainer bei Gladbach II, kennt aus dieser Zeit Stindl gut, hat wohl Interesse. Auch die TSG Hoffenheim soll hellhörig geworden sein. Genau wie der SV Sandhausen. 

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 Stindl ist - ablösefrei. Ein torgefährlicher, kreativer, vielseitiger Offensivspieler, der Führungsqualitäten hat, aber ein absoluter Teamplayer ist.Eigenschaften, die rar sind und das Alter - immerhin ist Stindl 34 Jahre - in den Hintergrund rücken lässt.

Alles spannend: Ausgang offen – mit Tendenz KSC… Oder? Und was sagt eigentlich der Betroffene selbst? Auf Nachfrage bittet er um Verständnis, er brauche "noch etwas Zeit, bevor ich etwas sagen kann."