Einschränkungen, Aberkennung von Rechten und Ausgrenzung: Das haben Bevölkerungsgruppen nach der kommenden Bundestagswahl am 23. Februar zu befürchten, sollten rechte Kräfte an Einfluss gewinnen.

Um darauf aufmerksam zu machen, und "Liebe wählen" zu gehen, ruft die queere Community in Karlsruhe zur Demo auf.
Hintergrund sind die anstehenden Bundestagswahlen - rechte Parteien wie die AfD treten mit einem diskriminierenden Wahlprogramm gegenüber Minderheiten an. Die ersten Auswirkungen: Geschmacklose Flyer als "Abschiebeticket" - doch nicht nur Migranten, auch Frauen und Queer stehen im Fokus der extremistischen Parteien.
Auf die Straße gehen - wie 2024
Es erinnert an die Bewegung von vor rund einem Jahr: Am 20. Januar 2024 gingen Zehntausende auf die Straßen, um gegen rechtsextreme Tendenzen zu demonstrieren.

Nun gilt es, wieder dafür einzustehen. Der CSD Karlsruhe und queerKAstle organisieren am 15. Februar eine Kundgebung sowie eine Demonstration in Karlsruhe – im Kampf gegen Queerfeindlichkeit und Rechtsextremismus. Hintergrund sind die bevorstehenden Neuwahlen.
Infos zur Demo gegen rechts am 15. Februar 2025
- Wann? Samstag, 15. Februar, um 11.55 Uhr
- Wo? Marktplatz Karlsruhe
- Was? Kundgebung und Demozug durch Karlsruher Innenstadt
Wieso zur Demo gehen?
Liebe, Respekt und Freiheit - für alle in Deutschland lebenden Menschen. Hierfür will man am 15. Februar auf die Straße gehen: "Als queere Community in Karlsruhe wollen wir mit der Demonstration ein klares Zeichen für eine positive Zukunftsvision setzen", so Karsten Kremer, Vorsitzender des CSD Karlsruhe e.V..

Weiter:"Dabei wird niemandem durch die Rechte für queere Menschen etwas weggenommen. Ganz im Gegenteil: Wir sind sicher, dass Zusammenhalt, Liebe und Schutz von Minderheiten uns als Stadt stark machen."
"Der Ton wird rauer"
Unter vielen Karlsruhern, darunter vor allem jenen, die sich der LGBTQIA+-Community zugehörig fühlen, macht sich derzeit Unsicherheit breit. Schließlich würde der Ton, laut Karsten Kremer, Vereinsvorsitzender des CSD Karlsruhe e.V., immer rauer werden.
Die queere Community befürchtet, dass ihr durch die bevorstehenden Neuwahlen Rechte weggenommen werden könnten, die sie sich über die letzten Jahrzehnte hart erkämpft hat.

Aufgrund dessen hat sich der CSD Karlsruhe als Erstunterzeichnender der Kampagne "Wähl Liebe" angeschlossen, welche von der bundesweiten CSD-Bewegung ausgeht. Diese verfolgt das Motto "Liebe ist stärker als Hass" und informiert nicht nur über den enormen Druck, unter dem queere Menschen aktuell stehen, sondern stellt auch zentrale Forderungen. Darunter zum Beispiel, dass im Artikel 3 des Grundgesetzes das Merkmal "sexuelle Identität" hinzugefügt wird, um die LGBTQIA+-Community besser schützen zu können.
Der Schutz von Minderheiten mache Karlsruhe als Stadt stark
Alexandria Dritschler, Sprecherin von queerKAstle e.V., sieht noch einen weiteren Grund, warum es wichtig ist, Sichtbarkeit zu zeigen: "Viele queere Projekte, auch in Karlsruhe, kämpfen zurzeit um ihre Existenz." Oft fehle es an Unterstützung, und viel Arbeit laste auf den Schultern von wenigen.

Ein Gefühl, das auch queerKAstle kennt, wie aus einem Interview mit ka-news.de hervorgeht. Denn bis zur Eröffnung im Oktober 2024 war es ein steiniger Weg, der von fehlenden finanziellen Mitteln geprägt war.
Ihr geht zur Demo oder wisst von weiteren Aktionen gegen rechts? Schickt uns eure Infos und Bilder unter ka-Reporter
