"Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen", sagte BGV-Chef Heinz Ohnmacht am Freitag im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz in Karlsruhe. So seien die Schäden durch die Hagelstürme im Sommer und das Hochwasser im Herbst 2013 zwar "prägend" gewesen, das badische Geschäftsgebiet aber nur am Rande betroffen.
Auch künftig schwere Unwetter
Insgesamt stiegen die Aufwendungen für Schäden daher moderat auf rund 176 Millionen Euro (2012: 159 Millionen Euro). "Wir müssen aufgrund der klimatischen Veränderungen auch künftig mit hohen Schäden rechnen", so Ohnmacht. Die schweren Unwetter im vergangenen Jahr könnten zudem auch zu einer Tarifanpassung führen.
Grundsätzlich zeigt sich Heinz Ohnmacht zufrieden mit dem vergangenen Jahr: "2013 war ein erfreuliches Geschäftsjahr für den BGV." Denn an Beitragen nahm der BGV im vergangenen Jahr mit knapp 280 Millionen Euro 6,6 Prozent mehr ein als im Vorjahr (2012: 262 Millionen Euro). Aufgrund des guten Geschäftsverlaufs schüttet der BGV in diesem Jahr zudem eine Gesamtsumme von 5,7 Millionen Euro aus. Diese geht als Rückerstattung an die Mitglieder des BGV und die Versicherungsnehmer der BGV-Versicherung AG. Unterm Strich schließt der BGV-Konzern mit einem Jahresüberschuss von rund 5,1 Millionen Euro (2012: 4,9 Millionen Euro) ab. Das Wachstum der BGV liege "über dem Markt", bilanzierte Ohnmacht zufrieden.
Auch das erste Quartal 2014 präsentiert sich derzeit gut. Das liege auch an dem sehr milde Winter, erklärt der BGV-Chef. Dadurch sei es zu wenigen Glatteisunfällen und Frostschäden gekommen. Moderates Schadensaufkommen, gestiegen Einnahmen, kontinuierliches Wachstum: "Wir blicken positiv in die Zukunft", so Ohnmacht.
"Einbrüche nehmen zu"
Die steigende Anzahl von Wohnungseinbrüchen in de Region schlägt sich auch bei der BGV nieder: "Einbrüche nehmen zu", so Edgar Bohn, stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Da Schäden durch Einbrüche und Diebstähle unter die Hausratversicherung fielen, würden diese aber bisher nicht gesondert erfasst. Daher gebe es derzeit keine Statistik über Einbruchschäden. Doch klar sei im Zusammenhang mit zunehmenden Einbruchszahlen: "Die Aufwendungen steigen, nicht drastisch, aber sie steigen", so Bohn.
"Das Sicherheitsbedürfnis nimmt zu", erklärt auch Raimund Herrmann, Mitglied des BGV-Vorstands. Die Pilotphase für das 2013 angekündigte "iCare"-Konzept - eine neue Web-Technologien zur Schadensverhütung - wurde aber auf Mitte 2014 verschoben. Mit "iCare" sollen künftig Rauchmelder, Bewegungsmelder und Kameras mobil vom Smartphone aus überwacht und gesteuert werden. Die App soll dann beispielsweise automatisch Einbrüche an die Versicherten melden. Derzeit befinde man sich mit verschiedenen Produktentwicklern im Gespräch, so Herrmann. Der Plan: diese Firmen vertreiben künftig die Technologie, der BGV bietet die passende Versicherung dazu.
Die Versicherungsgruppe BGV / Badische Versicherungen mit Sitz in Karlsruhe beschäftigt derzeit rund 700 Mitarbeiter und 30 Auszubildende. Mit einem Beitragsvolumen von rund 280 Millionen Euro und mehr als 1,5 Millionen Verträgen zählt der BGV nach eigenen Angaben zu den größten Versicherungen in Baden. Der Konzern wurde 1923 gegründet.
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