Allerdings sei die Lage an Rhein und Main noch kritisch. "Der Wasserstand am Oberrhein bei Maxau ist noch leicht am Steigen", sagte der Sprecher. Zwischen Mannheim und Karlsruhe seien als Schutzmaßnahme Polder geflutet worden.
Der Pegel des Mains bei Wertheim soll im Laufe des Tages wieder leicht ansteigen. Die Donau führt laut Sprecher etwas weniger Wasser als zuletzt. Gebietsweise gebe es immer noch erhebliche Überschwemmungen.
Aktualisierung 16.06 Uhr: Damm mit Bagger geöffnet
Wie die Stadt Karlsruhe mitteilt, hat das städtische Tiefbauamt am Montagnachmittag mit einem Bagger an den Salmwiesen in Rüppurr einen Damm geöffnet, damit die Wiesen schneller vom Hochwasser entlastet werden. Die Maßnahme gehörte zu den vielen planmäßigen Schritten, mit denen die Wasserwehr des Tiefbauamts das Hochwasser an der Alb steuert, so die Stadt. Auch achten die Experten des Tiefbauamts darauf, dass das in die Alb herein geschwemmte Material nicht blockiert. Wo eine Verstopfung droht, schreiten die in zwei Schichten arbeitenden 30 Beschäftigten ein, damit alles im Fluss bleibt.
"Land unter" hieß es nach den lang anhaltenden und starken Regenfällen zum Wochenende an der Alb und den kleineren Gewässern, verkraftet werden musste zudem das Rhein-Hochwasser. So wurden nicht nur die Salmwiesen oder auch der Oberwald geflutet, die bei einem Albhochwasser immer zuerst in Anspruch genommenen werden, als Überflutungsräume wurde das komplette Albgrün gebraucht, planmäßig floss damit das Wasser bis in die Überflutungsräume bei Knielingen, so die Stadt weiter. Auch die Rheindämme hatte die städtische Wasserwehr rund um die Uhr im Blick. Problem ist hier, dass es zu einem Rückstau an der Einmündung von Gewässern kommt, die daher ihr Wasser aufgrund des hohen Rhein-Pegelstands zur verzögert an den Rhein "loswerden".
Resumée nach Hochwasser-Wochenende: Mehr Investitionen in Hochwasser-Schutz
"Letztlich haben die Investitionen in den Hochwasserschutz sowie die gute Vorbereitung der Wasserwehr für den 'Tag X' dazu geführt, dass das zeitgleiche Hochwasser von Rhein sowie Alb und Co. zwar Grünflächen zu Seenlandschaften machten, die wichtigen Verbindungsstraßen in Karlsruhe trotz kleinerer Störungen offen blieben", meldet die städtische Pressestelle.
Dass hingegen Defizite im Hochwasserschutz der Vorgängerregierung zu verschulden seien, spricht Umweltminister Franz Untersteller an: "Das Hochwasser hat gezeigt, dass die Entscheidung der Landesregierung, die Mittel für den Hochwasserschutz deutlich und dauerhaft zu erhöhen, richtig war", sagte Umweltminister Franz Untersteller - "wir werden daher auch weiterhin daran arbeiten, die von der vorrigen Landesregierung hinterlassenen Mängel zu beseitigen und den Schutz der Bürger vor Hochwasser weiter zu verbessern."
Baden-Württemberg: 6.000 Helfer im Einsatz, 12,5 Millionen Euro Schaden
Nach Angaben des Innenministeriums mussten etwa 6.000 Helfer der Feuerwehr oder des Technischen Hilfswerks am Wochenende zu mehr als 3.000 Einsätzen im Südwesten anrücken. Die Sparkassen-Versicherung rechnet in einer Presseerklärung mit 2.500 beschädigten Häusern in den Kreisen Karlsruhe, Tuttlingen, Sigmaringen, Reutlingen, Ortenau, Enzkreis und Zolleralbkreis sowie mit einem Schadensaufwand von 12,5 Millionen Euro. Innenminister Reinhold Gall dankt in einer Pressemeldung allen, "die sich beruflich sowie ehrenamtlich in den Dienst der Bevölkerung gestellt haben."
Das Resumée nach einem Wochenende unter Wasser: Zahlreiche Sperrungen von Autobahn- und Bundesstraßenabschnitten, drohende Überspülungen von Deichen und umgestürzte Bäume und abrutschende Hänge, so heißt es seitens der Pressestelle des Landes Baden-Württemberg. Laut Hochwasser-Vorhersage-Zentrale (HVZ) gab es an den Nebenflüssen der Donau einen Ansteig der Wasserstände, wie es nur alle 100 Jahre vorkommt.
Gefährdet seien noch immer Spaziergänger, die Waldwege benutzen - hier habe das Hochwasser besonders große Schäden verursacht. Das Land warnt in einer Pressemitteilung dringlich vor einstürzenden Bäumen und unsicheren Hängen. "In diesen Tagen muss man im Wald besonders vorsichtig sein", sagt Forstminister Alexander Bonde. Besonders betroffen seien Schwarzwald und die Schwäbische Alb. Über derzeit noch andauernde Sperrungen an Flüssen und Straßen informiert das Land Baden-Württemberg online.
Aktualisierung 9.29 Uhr: Hochwasser in Baden-Württemberg - Lage entspannt sich weiter
Das Hochwasser in Baden-Württemberg geht weiter zurück. "Die Lage ist weitgehend entspannt", sagte ein Sprecher der Hochwasser-Vorhersage-Zentrale in Karlsruhe am Dienstagmorgen.Sowohl der Oberrhein als auch der Neckar führten weniger Wasser als zuletzt. Der Pegel am Main sei zwar weiter am Steigen, das Hochwasser aber nicht dramatisch.
Die Lage an der Lauchert ist nach Angaben der HVZ unterschiedlich: Während der Wasserstand bei Laucherthal auf einem hohen Niveau bleibt, sind die Messwerte bei Gammertingen (beide Kreis Sigmaringen) weiter gesunken.
Pegelstände HVZ
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