Am Freitag zog der BGV Bilanz und stellte die Zahlen seines letzten Geschäftsjahrs vor. Für den positiven Abschluss seien vor allem die um 3,4 Prozent auf 263 Million Euro gestiegenen Beitragseinnahmen verantwortlich, teilte der Konzern mit. Erhöhte Schadenaufwände, unter anderem wegen der kurzen Frostperiode im Februar des vergangenen Jahres, hatten somit ausgeglichen werden können.
5,5 Millionen Euro Beitragsrückerstattung
In Zeiten der Finanz- und Schuldenkrise sei es dem Konzern schließlich nicht nur gelungen, mögliche Auswirkungen für die Versicherungsnehmer abzufedern, "sondern sie über Beitragsrückerstattungen an der guten Geschäftsentwicklung und somit unmittelbar am Geschäftserfolg zu beteiligen", teilte Vorstandsvorsitzender Heinz Ohnmacht auf der Bilanzpressekonferenz mit. Der BGV schüttet insgesamt 5,5 Millionen Euro für die Beitragsrückerstattung aus.
Die Gesamtzahl der Verträge, vor allem im Bereich der Kraftfahrzeugversicherung, erhöhte sich um 2,5 Prozent auf 1,55 Millionen. Der KFZ-Bereich sei, so der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Edgar Bohn, mit 45 Prozent ein großer Bestandteil des Konzerns. Außerdem sei in diesem Jahr mit keinen Beitragserhöhungen mehr zu rechnen.
Der Jahresüberschuss fällt mit dem guten Ergebnis von 4,8 Millionen Euro jedoch vergleichsweise niedrig aus. Der Grund seien Zuführungen zur Schwankungsrückstellung: Auch in diesem Jahr legt der BGV mit 8,8 Millionen Euro einen hohen Betrag für zukünftige Schadensfälle zurück.
Einbindung neuer Web-Technologien
Bei der Erschließung neuer Kundenpotenziale in Baden möchte der BGV sein Modell weiterentwickeln und plant hierzu unter anderem das Online-Geschäft stärker auszubauen. Neben einer Optimierung der Internetpräsenz gebe es Überlegungen, neue Web-Technologien als Instrument zur Schadenverhütung in das Modell zu integrieren. In diesem Kontext stellte Raimund Hermann das Konzept einer App namens "iCare" vor. Diese App könne mittels Kameraüberwachung oder GPS beispielsweise Einbrüche oder Fahrraddiebstähle an die Versicherten melden, sodass diese auch aus größerer Entfernung heraus die Polizei oder Nachbarn verständigen könnten. Ein entsprechendes Pilotprojekt soll noch in diesem Jahr starten.