Stutensee Bürgerentscheid in Stutensee: Ein "Nein" bringt neues Lachwald-Wohngebiet
Die Stadt Stutensee möchte auf den Flächen des Lachwalds neuen Wohnraum erschließen. Am Sonntag, 18. Februar, können nun Bürger über die künftige Stadtentwicklung entscheiden.
Mit der Erklärung der Zulässigkeit des Bürgerbegehrens im Oktober 2017 durch den Gemeinderat wurde die Entscheidung über ein neues Wohngebiet bei Büchig in die Hände der Bürger gelegt. Hintergrund der Entscheidung für das Wohngebiet "Lachwald II" war insbesondere die zentrale Frage zur Überwindung der aktuellen Wohnungsnot.
"Der vorhandene Wohnungsmangel kann zu gesellschaftlichen Spannungen untereinander führen, die sich zusätzlich verschärfen, wenn sich Durchschnittsverdiener oder einkommensschwächere Menschen keine Miet- oder Eigentumsimmobilie mehr leisten können", schreibt die Stadtverwaltung Stutensee in einer Pressemitteilung. Die Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen und Versorgungsangeboten, bei Bildung, Betreuung und Mobilität ist vor allem für jüngere Menschen und Familien in unserer Stadt interessant. Dies gelte aber auch für Menschen, die einen Arbeitsplatz in der TechnologieRegion Karlsruhe gefunden haben. Schnell entstünde eine Konkurrenz zu "Einheimischen".
"Bedürfnisse der Menschen gilt es zu verwirklichen"
Weiter erklärt die Stadt: "Aber auch die deutlich zunehmende Zahl der älteren Bürger aus Stutensee spürt diese Konkurrenzsituation, wenn sie eine Neubauwohnung suchen. Die mehrheitlichen Bedürfnisse der Menschen, die hier wohnen, leben und arbeiten stehen im Mittelpunkt der täglichen Verwaltungsarbeit. Diese gilt es mit passenden Maßnahmen und Strategien zu verwirklichen und dabei natürlich auch die finanzielle Seite im Griff zu haben."
In Stutensee wurde viel getan, um sowohl die Siedlungsentwicklung als auch die Infrastruktur auf einen Stand zu bringen, der mit Blick auf das große Ganze ökonomischen, sozialen und ökologischen Belangen gleichermaßen Rechnung trägt. "Dies wird auch mit neuen Baugebieten so bleiben", verspricht die Stadt in der Pressemitteilung.
Bezahlbare Miet- und Eigentumsverhältnissen gedeckt
Dies gelte auch für die Bebauung einer Teilfläche des Lachwalds, die sich in städtischem Eigentum befindet. Mit einer Bebauung dort könne ein Wohnquartier entstehen, das an die vorhandenen guten Verkehrs- und Versorgungstrukturen anknüpft und den Bedarf an ausreichenden und bezahlbaren Miet- und Eigentumsverhältnissen deckt. So wirbt die Stadt für das Neubaugebiet.
Auch könne das ebenfalls immer drängender werdende Problem der Barrierefreiheit auf städtischem Gelände besser gelöst werden. Des Weiteren soll in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gebiet durch passende Aufforstung- und Naherholungszonen ein guter Ausgleich gefunden werden, der über das übliche Ausgleichsmaß hinausgeht.
Ein "Nein" bringt neues Wohngebiet
Alle wahlberechtigten Bürger Stutensees sind aufgerufen, mit "Ja" oder "Nein" über die Frage abzustimmen: "Sind Sie dafür, dass der Lachwald in seiner jetzigen Form erhalten bleibt und der Beschluss des Gemeinderats zur Aufstellung eines Bebauungsplans 'Lachwald II' aufgehoben wird?"
Die Stadtverwaltung Stutensee bittet die Bürger, die Argumente der Gemeinderatsfraktionen und der Verwaltung nachzuvollziehen. "Mit einem "Nein" bei der Gesamtabwägung, stimmen Sie für ein neues Wohngebiet unter Berücksichtigung der hier aufgeführten Argumente", so die Stadt.
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16.01.2018 14:02 Uhr
15.01.2018 18:41 Uhr
Wollen Sie, dass Teile des Lachwaldes abgeholzt werden, um viele billige Wohnungen zu bauen?
Mal eine andere Frage: werden in dem Kaff wirklich so viele Billigbuden benötigt? Wollen da so viele freiwillig hinziehen der soll das eher so ein Abstellgleis für nicht ganz so solvente Mitbürger werden?
15.01.2018 18:49 Uhr
Was man jedoch nicht so gerne hört, ist daß man gerade sein letztes Hemd an den Mann bringen will. Der bald scheidende OB möchte schließlich gut dastehen, wenn er geht.
15.01.2018 16:38 Uhr
Ich kann und möchte mir nicht vorstellen, dass das Wohl einer Stadt wie Stutensee von einem Baugebiet abhängig sein soll. Wenn dem so wäre hätte die Verwaltung mit ihrer mittelfristigen Finanzplanung kräftig daneben gelegen. Und nebenbei, der Lachwald ist eine der letzter zur Bebauung geeignete Fläche der Stadt. Und was kommt dann .... Lachwald 2??
15.01.2018 12:49 Uhr
Wenn man aber immer nur Acker- und Weideland bebaut, hat man irgendwann ein Ernährungsproblem ...
Man sollte also generell mit Flächen sparsamer umgehen. Einstöckige Gewerbeflächen und Supermärkte mit Riesenparkplatz drumrum, das ist einfach nicht mehr zeitgemäß, Hochstapelei sollte Standard werden für solche Gebiete.
Büchig hat ja noch weitere große Waldfläche rechts und links des Ortes, allerdings nicht besonders gut zugänglich ... Nur eine Unterführung zum Hardtwald hin und nur eine Brücke über die Pfinz auf Höhe des Ortes ... Sollte das Baugebiet durchkommen, sollte man da nachbessern ...
15.01.2018 18:18 Uhr
15.01.2018 13:17 Uhr
15.01.2018 12:41 Uhr
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15.01.2018 12:11 Uhr
15.01.2018 22:59 Uhr