Mit über 60.000 Patienten im Jahr, leistet das Städtische Klinikum eine Maximal-Rundumversorgung in der Region. Damit das Klinikum dieser Aufgabe weiterhin gerecht werden kann, wurden im vergangenen Jahr in unterschiedlichste Fachbereiche investiert. Trotz dieser Investition gelang es, die Verluste aus 2012 beinahe zu halbieren.
Wies die Bilanz 2012 noch knapp acht Millionen Fehlbetrag auf, sind es nun noch rund 3,5 Millionen. Dies sei vor allem durch strukturelle Änderungen im Personalbereich gelungen, so Geschäftsführer Markus Heming. Bis 2012 wurden pro Jahr rund 70 Vollkräfte neu eingestellt, im vergangenen Jahr blieb das Klinikum im Vergleich zum Vorjahr 2012 unverändert bei knapp 3.300 Mitarbeitern.
Neuer OP-Roboter kommt bald zum Einsatz
Personelle Veränderungen gab es dennoch: Seit September ist Markus Heming neuer Geschäftsführer des Klinikums. Die Stelle des Ende August diesen Jahres ausgeschiedenen medizinischen Geschäftsführer Martin Hansis übernimmt derzeit vorübergehend Martin Bentz als Ärztlicher Direktor.
Mit Rainer Weber bekam auch die Hals-Nasen-Ohren-Klinik in der Sektion Nasennebenhöhlen Unterstützung. In der Radiologie verstärkt seit Juni Joachim Hohmann als leitender Oberarzt das diagnostische und interventionelle Institut. Auf der Suche ist das Klinikum weiterhin nach einer Ärztlichen Geschäftsführung, einem Klinikdirektor für die Haut- sowie der Psychatrische Klinik.
"Am medizinischen Fortschritt darf nicht gespart werden", sagt Bentz und gab bei der Bilanzkonferenz einen kurzen Überblick über technische Innovationen am Klinikum. Neue Geräte gab es für die Pathologie, die Nuklearmedizin, die Strahlentherapie und die multimodale Schmerztherapie.
Besonders stolz ist man beim Klinikum auf die Anschaffung eines neuen Intraoperativen Computertomographen (CT) sowie dem Operationsroboter "Da Vinci" in der Urologie. Der OP-Roboter soll erstmals zum Ende des Jahres bei Patienten zum Einsatz kommen. Später ist sein Einsatz auch in der Allgemeinchirurgie geplant.
Neubau drei Millionen Euro teurer - Sanierung von Altgebäuden verschoben
Für die aktuell größte Herausforderung im baulichen Bereich hat sich das Klinikum Verstärkung in Form von Markus Riester geholt. Er ist seit April 2014 Projektleiter für den knapp 260 Millionen teuren Neubau - das neben dem Neubau des Küchen- und Institutionsgebäudes sowie einer Energiezentrale auch das Bettenhaus M beinhaltet. In diesem soll Platz für insgesamt 368 neue Betten, eine OP-Ebene sowie eine gemeinsame Intensivstation entstehen. Die ersten Bauvorbereitungen sind bereits im Gange, verrät Riester, Anfang November will man offiziell mit den Bauarbeiten beginnen.
Die erste Grundsteinlegung gibt soll April 2015 erfolgen: Für die Küche (F2) und das Institutsgebäude (I1). Läuft alles nach Plan, werden die Neubauten Ende 2017 beziehbar sein. 2016 ist der Baubeginn für das Bettenhaus M vorgesehen - 2019 soll es dann fertig sein. Aktuell liegt die Kostenprognose bei 257,6 Millionen Euro und damit drei Millionen Euro über der ursprünglich veranschlagten Summe.
Stapf: "Mehrkosten sind ärgerlich"
Die Mehrkosten ergaben sich vor allem im Bereich der Haustechnik und der krankenhausspezifischen Einrichtungen. "Diese Fehleinschätzung ist sehr ärgerlich", so Bürgermeister Stapf. Dennoch wollte man keinerlei Einschränkungen für die Patienten beim Haus M in Kauf nehmen - um Kosten einzusparen wurde der Bau des Institutsgebäudes I2 und die Gesamtsanierung des Bestandsgebäude F bis auf Weiteres verschoben.
"Es ist eines der wichtigsten Projekte der Stadt", so Stapf, "die Stadtverwaltung hat sich entschieden das Städtische Klinikum zu unterstützen." Darüber herrsche auch Konsens im Gemeinderat - er geht von einer Bewilligung der im kommenden Doppelhaushalt veranschlagten 30 Millionen Euro aus. Im aktuellen Doppelhaushalt werden 15 Millionen für den Klinik-Neubau zugeschossen, vom Land gibt es rund 140 Millionen Euro. "Die Förderanträge hierfür sind bereits eingereicht", so Projektleiter Riester.
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