Ziemlich genau ein Jahr liegt der endgültige Beschluss des Karlsruher Gemeinderates zur Sanierung des Badischen Staatstheaters nun zurück. Die Diskussion um die Höhe der Baukosten und ob doch nicht ein Neubau sinnvoller wäre, sind seitdem Vergangenheit: Das Theater bleibt an der Kriegsstraße und wird saniert.
Abbruch in der Baumeisterstraße läuft
580 Millionen Euro wurden damals von der Stadt Karlsruhe veranschlagt. Manche Mitglieder des Gemeinderates gehen von einer Kostensteigerung auf bis zu 700 Millionen Euro aus.

Die Kosten teilen sich die Stadt Karlsruhe und das Land Baden-Württemberg zu je 50 Prozent. Doch was hat sich ein Jahr nach dem Beschluss im Gemeinderat getan?
Die Vorabarbeiten zur Erweiterung auf der Seite der Kriegsstraße wurden beendet. Nun läuft auf der Seite der Baumeisterstraße der Abriss und die Vorbereitung für Modul eins der Sanierung, die in insgesamt drei Module aufgeteilt ist und nach aktuellen Plänen im Jahr 2034 beendet werden soll.

Zwölf Jahre soll also am Staatstheater gehämmert und gewerkelt werden. Das Büro Delugan Meissl Associated Architects (Dmaa) aus Wien ist gemeinsam mit Wenzel + Wenzel Architekten aus Karlsruhe für die Sanierung verantwortlich. Während der Bauarbeiten läuft der Spielbetrieb am Theater weiter.
"Im Augenblick läuft der Abbruch der ehemaligen Kassenhalle und des ehemaligen oberen Foyers. Dem war eine ausführliche Schadstoffsanierung und eine Kampfmittelsondierung auf der Baumeisterstraße vorausgegangen", erklärt Eva Geiler, Leiterin der Sanierungskommunikation des Staatstheaters, gegenüber ka-news.de.

Die Abbrucharbeiten seien die Vorbereitung auf den Baustart von Modul eins, der im Spätsommer 2022 erfolgen soll.
Wie geht es weiter?
Zuvor waren bereits die Tageskassen während der vergangenen Spielzeit in den K-Punkt am Ettlinger Tor umgezogen. Abendkasse und Gastronomie wurden unterdessen im neu eingerichteten Eingangsbereich untergebracht.
Übersicht Sanierungsmodule Badisches Staatstheater

Bis 2027 soll Modul eins abgeschlossen sein und das Kleine Haus wieder in Betrieb gehen. "Ab 2025 startet parallel dazu der Ausbau des musikalischen Apparates auf der anderen Seite des Gebäudes. 2028 beginnt mit Modul drei die Sanierung des Großen Hauses. In dieser Bauphase zieht das Theater ins Interim in das Konzerthaus", so Geiler weiter.
Parallel zu den Bauarbeiten am Theater, wird auch der Hermann-Levi-Platz umgestaltet. Grundlage hierfür ist der Gewinner des Wettbewerbs zur Neugestaltung: bbz landschaftsarchitekten Berlin.
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