Ab dem 29. April werden für sieben Monate keinen Bahnen mehr durch die östliche Kaiserstraße rollen. Umleitungen werden über die Fritz-Erler-Straße über den Mendelssohnplatz und die Baumeisterstraße erfolgen - vier weitere Linien werden diesen Weg dann nutzen. Insgesamt muss die Verkehrssituation in diesem Bereich an insgesamt fünf Stadt- und Straßenbahnenlinien angepasst werden.
Neue Fußgängerampel: Schulweg ändert sich
Um die Anwohner frühzeitig mit einzubeziehen, luden Oberbürgermeister Frank Mentrup und die Kasig kurz vor Ostern zum runden Tisch. "Die Veranstaltung lief für meinen Geschmack ein bisschen zu turbulent ab", so Mentrup. "Dennoch haben wir uns der Kritik angenommen und die Vorschläge zu großen Teilen sogar umgesetzt." Das Konzept sieht demnach beispielsweise eine Fußgängerampel im Abschnitt zwischen Wilhelmstraße und Meidingerstraße vor - aufgrund von der Verkehrsänderung werden die bisherigen Fußgänger-Furten aufgehoben.
Diese Entscheidung sei vor allem zugunsten des sicheren Schulwegs gefallen: Gelbe Fußabdrücke sollen den Schülern fortan den ungewohnten Weg über die Straße zeigen. Gemeinsam mit dem Oberbürgermeister halfen sie am Freitag dabei, die Gehwegmarkierungen aufzukleben. "Eventuell besetzen wir den Bereich auch mit Schülerlotsen - in den ersten Wochen werden aber auch Beamte des Kommunalenordnungsdienstes (KOD) für Sicherheit sorgen", so Mentrup.
Ettlinger Straße baustellenfrei - Umleitung bei Adlerstraße
Autofahrer müssen sich ebenfalls auf Umleitungen einstellen: Um einen reibungslosen Bahnverkehr zu gewährleisten, sind Teile der Baumeisterstraße nur noch beschränkt für den Individualverkehr befahrbar. So können Verkehrsteilnehmer ab dem 29. April von Westen kommend nicht mehr in die Adlerstraße abbiegen. Pkw, die aus der Adlerstraße kommen, werden künftig nicht mehr links abbiegen können. Auf der Straße und damit auf den Gleisen abgestellte Fahrzeuge würden zu heftigen Behinderungen im Stadtbahnverkehr führen: Zwei neue Lieferzonen in Höhe des Staatstheaters sind deshalb für Anlieferer und Lkw vorgesehen.
Parkmöglichkeiten soll es nur noch zwischen Marienstraße und Rüppurer Straße sowie an der Ecke Baumeisterstraße/Meidingerstraße geben. Allerdings sei laut Björn Weiße, Leiter des Karlsruher Ordnungsamts, an diesen Stellen nur noch Längsparken erlaubt. Diagonal abgestellte Pkw, wie die Einzeichnung es zuvor vorschrieb, würden beim Ausparken in das Gleisbett geraten. Um Anwohnern trotzdem genug Parkmöglichkeiten zu bieten und sie gleichzeitig für den ÖPNV zu gewinnen, werde der Service "SüdstadtMobil" während der nächsten Monate angeboten: Anlieger können demnach für 30 Euro im Monat eine Dauerkarte für das Parkhaus Kongresszentrum erwerben und gleichzeitig das KVV-Angebot kostenlos nutzen.
Mentrup: "Kaiserstraßen-Sperrung kam kurzfristig - trotzdem gut"
Entspannen soll sich die Situation rund um die Ettlinger Straße: Wo heute noch Baustellenzäune und umständliche Fußgängerwege sind, soll die "Krisenzeit" in diesem Bereich baustellenfrei verlaufen. Auch an der Kreuzung Kriegsstraße/Ettlinger Straße werden die Straßen wieder uneingeschränkt befahrbar sein - sowohl für die rund 90 Bahnen am Tag, als auch für Pkw. "Grüne Wellen sind an dieser Stelle also leider nicht zu erwarten", so Ralf Messerschmidt, Betriebsleiter der Verkehrsbetriebe Karlsruhe. "Durch diese Verkehrsballung muss auch die Signalverarbeitung optimiert werden." Das habe eine verkürzte Querungszeit an Fußgänger-Furten zur Folge.
"Ab Mittwoch stehen KVV-Mitarbeiter für Fragen an den Haltestellen zur Verfügung und verteilen Infohefte", kündigt OB Mentrup zudem an. Kurz nach seinem Amtsantritt entschied der OB, die östliche Kaiserstraße zwischen Marktplatz und Kronenplatz für sieben Monate für den Bahnverkehr zu sperren. Die Bauzeit der Kombilösung soll dadurch um 15 Monate verkürzt werden.
Siehe auch:
Kombilösung: OB informiert heute Anwohner über Sperrung der Kaiserstraße
Kaiserstraße gesperrt: Bahnen fahren ab 29. April über Baumeisterstraße
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Kombilösung: Kaiserstraße wird 7 Monate gesperrt - Mentrup will Bauzeit verkürzen
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