Vor rund vier Jahren, 2019, wurde vom Regionalverband Mittlerer Oberrhein eine sogenannte Machbarkeitsstudie zu Radschnellverbindungen durchgeführt. Ziel war es, Wege zu ermitteln, die ein großes Verlagerungspotenzial vom Auto auf das Rad besitzen. Die beiden Bereiche zwischen Karlsruhe und Ettlingen sowie zwischen Karlsruhe und Rastatt wiesen dabei die größten Verlagerungspotenziale auf.
Planungen verzögern sich
Das Land Baden-Württemberg übernahm federführend die erforderlichen Planungsaufgaben für die jeweilige Gesamtstrecke. Eigentlich wurde bereits Ende 2022 mit dem Abschluss und der Präsentation der Vorzugsvariante des Regierungspräsidiums gerechnet.

Doch die Planungen gestalten sich schwierig. Am Donnerstag, 12. Januar informiert der Planungsausschuss des Karlsruher Gemeinderates über den aktuellen Sachstand. Laut Unterlagen stehen auch weiterhin mehrere Varianten zur Debatte. Bis Ende des Jahres soll eine bevorzugte Variante stehen.
Die Varianten im Überblick
Radschnellverbindung Karlsruhe - Ettlingen:
Seit 2019 laufen die Planungen für eine mögliche Radschnellverbindung zwischen Karlsruhe und Ettlingen (RS 10). Bis heute ist allerdings noch nicht klar, wo genau der Weg per Rad zukünftig langführen soll.

Für die Strecke wurde der Bereich zwischen Karlsruhe Weiherfeldbrücke und Ettlingen - Bahnhof West mit dem größten Potenzial ermittelt. Ursprünglich wurden sechs Routenverläufe untersucht, von denen in der Vergangenheit allerdings zwei ad acta gelegt wurden. Diese sollten über die Herrenalber Straße und entlang der L605 führen.
Alle vier übrig gebliebenen Varianten haben eines gemeinsam: sie alle führen vom Ettlinger Bahnhof über die Bulacher Straße. Von da an unterscheiden sich ihre möglichen Wegoptionen.

So geht die Route für eine der Strecken über die Lange Straße in Rüppurr, trifft auf die Rastatter Straße und bahnt sich ihren weiteren Weg über die Heidelberger Straße bis hin zu Rechts der Alb. Eine andere verläuft Links der Alb. Auch ein Weg entlang der Donaustraße ist im Gespräch. Eine weitere Überlegung ist, den Radschnellweg am Försterpfad vorbeizuführen.
Radschnellverbindung Karlsruhe - Rastatt
Drei verschiedene Routenverläufe werden für die Strecke zwischen Karlsruhe und Rastatt (RS 13) untersucht. Diese verlaufen im Karlsruher Stadtgebiet entlang der B36, über die Pulverhausstraße und die Hornisgrindestraße.

Im Gegensatz zur Radschnellverbindung Karlsruhe - Ettlingen gibt es für die RS 13 zwei mögliche Anknüpfungspunkte ans Radverkehrsnetz in Karlsruhe. Laut der Stadt Karlsruhe sind das die Vogesenbrücke und die Junker- und Ruh-Brücke.
Nächste Verfahrensschritte
Aktuell arbeitet das Regierungspräsidium Karlsruhe als federführende Behörde an der Bewertung der einzelnen Routen- Varianten. Ziel ist es, bis Ende des Jahres je eine Vorzugsvariante ermitteln zu können.

Zuvor will sich das Regierungspräsidium nach eigenen Angaben noch einmal mit allen Betroffenen abstimmen. Im Anschluss daran können in einer Anhörung Behörden, Träger öffentlicher Belange sowie die Öffentlichkeit noch einmal Bedenken und Einwände gegen die Planung vorbringen.

In der Informationsvorlage der Stadt Karlsruhe heißt es, dass der Bau der Radschnellwege voraussichtlich ab 2025 möglich ist.
Aktualisierung, 18 Uhr
Die Mitglieder des Planungsausschuss nehmen den Sachstand zur Kenntnis. In den kommenden Wochen will das Regierungspräsidium zu einem Ergebnis kommen und die entsprechenden Varianten benennen. Baubeginn soll 2026 sein.