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Karlsruhe: Kritik aus Gemeinderat

Karlsruhe

Kritik aus Gemeinderat

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    Der Stadtverwaltung wird dabei "Verzögerungstaktik" vorgeworfen, etwa von dem seit nun 25 Jahren bestehenden Förderverein "Die Zoofreunde" (ka-news berichtete). Auch die SPD hat sich jetzt eingeschaltet: Zwar begrüßt die Fraktion die abermalige Vertagung des Themas (ka-news berichtete), die Beratung in einer neuerlichen Gemeinderatssitzung Ende Mai. "Eine weitergehende Verzögerung werden wir aber nicht akzeptieren", sagte jetzt Fraktionschefin Doris Baitinger. Der Beisitzer im Verein "Die Zoofreunde", FDP-Stadtrat Tom Hoyem monierte zudem erst jüngst den Streit von städtischen Ämtern untereinander. "Der OB muss ein Machtwort sprechen", ließ Hoyem wissen.

    Das Ringen um die Bleibe der Elefanten und Löwen

    Die letzte große Erweiterung des Stadtgartens hatte es im Jahr 2000 gegeben. Damals wurde das aus den 60-er Jahren stammende Eisbärengehege komplett neu gestaltet. Annähernd zehn Millionen Euro wurde dafür ausgegeben, das noch aus der Zeit der Bundesgartenschau 1967 stammende alte - nicht mehr artgerechte - Gehege abgerissen. Nach dem Tod der zeitweilig ausquartierten Karlsruher Eisbären im Tiergarten Nürnberg hatte Karlsruhe zur Eröffnung "der in Europa einmaligen neuen Eisbärenanlage" im Oktober 2000 die zwei alten Eisbärendamen "Mien" und "Katrien" vom Rotterdamer Zoo erhalten.

    Ein weiterer junger Eisbär war Anfang November 2000 im Zoo eingetroffen: mit einer Maschine der Aeroflot - an Bord eine Spezialkiste mit einem jungen Eisbären vom Moskauer Zoo. Aktuell wird nun vor allem um die Bleibe der Elefanten und Löwen gerungen. Mit in die Planungen einbezogen wurde dabei auch das Tullabad, das nach Eröffnung des neuen Freizeitbades bei der Europahalle seine bisherige Funktion verlieren soll. Das so genannte "Sallenwäldchen" entlang der Ettlinger Straße ist zudem für Gehege der Elefanten, Trampeltiere und Kropfgazellen vorgesehen.

    Der Nachwuchs ist da - was fehlt, ist eine konkrete Planung

    "Die Stadtpolitik will die Erweiterung des Zoos, um ihn mit Elefant und Löwe für die Bürger zu erhalten". In dieser Einschätzung sind sich die Gemeinderäte mittlerweile parteiübergreifend einig (ka-news berichtete). "Es besteht dringender Handlungsbedarf, bereits jetzt stehen viele Gehege leer", ließ auch CDU-Fraktionschef Wolfram Jäger jüngst wissen. "Die Besucherzahlen gehen aufgrund des Artenschwunds zurück", klagte die CDU. Gestritten wird dabei zwischen dem Gartenbauamt, das angeblich "keinen Meter Boden preisgeben will", denjenigen Ämtern der Stadtverwaltung, die sagen "es darf nichts kosten", und schließlich der Karlsruher Messe- und Kongress GmbH, die Eigeninteressen für die an den Stadtgarten angrenzenden Hallen verfolgt.

    Auch eine konkrete Kostenplanung wird bislang vermisst. Und doch gibt es rege Nachwuchspflege: Im Februar kam der Zoo wieder in den Besitz des "Königs der Tiere", zwei Löwen vom Serengeti Park Hodenhagen. "Menelaos" und "Twiggy" (ka-news berichtete) zogen zunächst in die früheren Gehege der Java-Leoparden ein. Zwei China-Leoparden stießen schließlich Anfang April zu den Zoobewohnern hinzu und zogen im Raubtierhaus ein (ka-news berichtete). Die beiden erst elf Monate alten Katzen stammen aus dem Tierpark Gotha und haben sich, so heißt es, langsam an das badische Klima und ihre neue Umgebung gewöhnt.

    Der Karlsruher Zoo gehört zu den tradtionsreichen und mit seinen zirka 1.000 Tieren in 150 Arten zu den - wenn auch nicht flächenmäßig - größten Tiergärten in Baden-Württemberg. Spitzenreiter ist der Zoologisch-Botanische Garten Wilhelma in Stuttgart mit 9.000 Tieren in 1.000 Arten.

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