"Endlich haben wir einen Grundsatz-Beschluss gefasst", erklärt CDU-Ausschussmitglied Hubert Buchmüller gegenüber ka-news. Selten habe es in einem Punkt solche Übereinstimmung quer durch die Fraktionen gegeben. "Natürlich gab es noch Diskussionen um den einen oder anderen Punkt, aber wir sind auf einem guten Weg." Auch die SPD-Fraktion kann mit dem Ergebnis der Sitzung zufrieden sein. Thomas Müllerschön von der Fraktion möchte eine rasche Umsetzung: "Die Planungen sollen straff erfolgen. Die Verwaltung darf jetzt nicht trödeln."
Eindeutiges Bekenntnis der Fraktionen zu Großtieren
Mit der Sanierung kann bereits im kommenden Jahr begonnen werden. Dann steht für etwa 4,2 Millionen Euro die Erneuerung der Seelöwen- und Pinguin-Wasserlandschaften an. "Die Mittel für die Sanierung der Wasserbereiche ist ja bereits im Nachtragshaushalt eingestellt", erklärt Müllerschön, "an diesem Projekt arbeiten wir jetzt schon bereits zehn Jahre." Wenn der Nachtragshaushalt Ende dieses Jahres vom Gemeinderat beschlossen wird, könnte mit den Bauarbeiten begonnen werden.
Die Gartenhalle bleibt unangetastet (Foto: pr) |
Das Bekenntnis der Fraktionen zu den Großtieren im Zoo ist eindeutig. "Der Zoo braucht auch weiterhin Elefanten, Großkatzen und Flusspferde. Das möchten alle Fraktionen", betont Tom Høyem von der FDP/Aufbruch-Fraktion. Finanziell wird die Stadt in den kommenden Jahren kräftig in den Zoo investieren müssen. "In den nächsten zehn Jahren sollen etwa 20 Millionen Euro in den Ausbau fließen", so Høyem. Pünktlich zum 300. Stadtgeburtstag und dem 150. Geburtstag des Zoos im Jahr 2015 sollen die Arbeiten dann abgeschlossen sein.
Die Gartenhalle bleibt definitiv unangetastet
Høyem betont, dass nicht nur die Ausgabenseite betrachtet werden darf. "So ein Zoo-Ausbau bringt auch Mehreinnahmen", sagt der FDP-Politiker, der sich bereits früh für eine Erweiterung des Zoos aussprach. Immerhin besuchen bereits jetzt jährlich etwa eine Million Menschen den Zoo. Zum Vergleich: Der Frankfurter Zoo hat im Jahr etwa 700.000 Besucher. Auch aus dem französischen Ausland lockt der Karlsruher Zoo Besucher an. So ist der Zoo ebenfalls ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor für den Standort Karlsruhe.
Welche Flächen des Stadtgartens in den Zoo eingebunden werden, steht noch nicht fest (Foto: ka-news) |
Wo der Platz für den Ausbau herkommen und inwieweit der Stadtgarten angetastet werden soll, ist noch nicht sicher. Eines steht aber nach der gestrigen Sitzung fest: "Die Gartenhalle bleibt unangetastet", erklärt Buchmüller von der CDU. Eine Einbindung des Gebäudes, in dem derzeit noch das Tullabad residiert, ist wahrscheinlich. Vorstellbar ist ein Exoten-Haus, das nach dem Auszug des Bades im Gebäude eingerichtet wird. Das Tullabad schließt zugunsten des neuen Freizeitbades in etwa anderthalb Jahren.
König: "Attraktiver Zoo bis 2015"
Um geeignete Plätze für die neuen Einrichtungen zu finden, muss nun von der Stadt eine eigene Projektgruppe gebildet werden, erklärt Erster Bürgermeister Siegfried König gegenüber ka-news. "Die Projektgruppe muss dann letztlich die Flächen- und Tierkonzeption entwickeln", sagt König. Bis Ende Januar des kommenden Jahres dürften dann die Pläne auf dem Tisch liegen. Bis dahin möchte König noch etwas auf die Euphorie-Bremse drücken. Noch sei nichts spruchreif. Die Stadtverwaltung kommt zumindest jetzt schon mit dem Gemeinderat auf einen gemeinsamen Konsens: "Wir alle wollen einen attraktiven Karlsruher Zoo bis 2015", erklärt König abschließend.