Diese Frage beschäftigt auch die Freien Wähler in einer Anfrage an die Stadtverwaltung. Ab Oktober wird unter der der Kaiserstraße ordentlich gebohrt und gegraben, damit hier künftig Karlsruher Bahnen verkehren können. Damit auch alles rund läuft, hat die Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (Kasig) im Vorfeld ein Baugrundgutachten erstellt, teilt die Stadt in ihrer Stellungnahme mit.
Und dennoch: "Mögliche Risiken können dann entstehen, wenn unerwartete größere Hindernisse im Vortriebsbereich angetroffen werden", so die Stadt. Die Freien Wähler fragen sich nun: Was ist mit Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg oder Findlingen? Und was passiert eigentlich, wenn der Tunnelbohrer stecken bleibt?
Kampfmittelerkundung sollen Blindgänger aufdecken
Um einem Horror-Szenario vorzubeugen, wird der Untergrund vor dem Einsatz des Fächerwurms auf Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht. In ihrer Stellungnahme erklärt die Stadt das Prozedere: So habe man im ersten Schritt bis zu zehn Meter lange Rohre mit einem Durchmesser zwischen 50 und 70 Millimetern mittels Vorbohrung in den Untergrund eingebracht. "Anschließend wird eine Sonde abgelassen, die auf Störungen reagiert, welche durch Metallgegenstände hervorgerufen werden", so die Stadtverwaltung.
Doch nicht nur Blindgänger, sondern auch Findlinge könnten zum Hindernis für den Tunnelbohrer werden. "Sie sind in unserer Gegend nicht unüblich", so die Freien Wähler, "vor allem, da der Tunnel wohl größtenteils im Grundwasser liegen wird". Daher sei es nicht verwunderlich, wenn in der Öffentlichkeit die Frage aufkomme: "Was, wenn der Tunnelbohrer stecken bleibt?"
"Unwahrscheinlich, aber möglich"
Aufgrund der Baugrundbeschaffenheit aus Kiesen und Sand betrachtet man bei der Stadt das Risiko für ein Festsitzen des Fächerwurms als "sehr unwahrscheinlich". Dennoch sei man für den Fall, dass unerwartete Hindernisse oder Bodenstörungen auftauchen sollten, vorbereitet: Sogenannte Backenbrecher im Abbaubereich könnten Findlinge und sonstige Hindernisse bis zu einer Kantenlänge von 60 Zentimeter zerkleinern. Diese könnten dann bei Bedarf von Tauchern geborgen werden. Und wie lange wird das dauern?
"Erfahrungen bei anderen Tunnelbohrern zeigen, dass Beseitigungen von Hindernissen in den meisten Fällen innerhalb einer Woche durchgeführt werden können", teilt die Stadt in ihrer Stellungnahme mit. Doch auch Bergungsarbeiten an der Oberfläche könne man nicht ausschließen: "Im Fall von alten Verbauträgern oder Spundwänden, die nicht vor dem Schneidrad geborgen werden können, kann es unter Umständen notwendig sein, die Beseitigung von der Oberfläche her durchzuführen", so die Stadt.
Die Art einer notwendigen Bergung müsse im konkreten Fall nach technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten entschieden werden. In beiden Fällen gilt: Wie stark sich eine solche Verzögerung finanziell auswirke, hänge immer vom konkreten Fall ab und lasse sich daher vorab nicht beziffern. Um ein solches Risiko möglichst gering zu halten, ist der Tunnelbohrer mit einem Radar-Frühwarnsystem ausgestattet: Mit diesem können bis zu 40 Meter große und voraus liegende Hindernisse erkannt werden.
Was passiert mit dem Tunnelbohrer nach der Kombilösung?
Kombilösung: Vorbereitungen für den Bau des Kombibauwerks beginnen
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Kombilösung: Liebe Kasig, wie viel schneller wird die U-Strab eigentlich?

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