"Hinter den Kulissen gibt es heftige Diskussionen, wo in diesem Jahr der Karlsruher Weihnachtsmarkt stattfinden soll", erklärte Oberbürgermeister Frank Mentrup kürzlich bei einem Informationsabend für Einzelhändler zur Sperrung der östlichen Kaiserstraße.
Dabei gebe es durchaus mehrere Möglichkeiten, wo die Weihnachtsfans im Dezember unterkommen könnten: "Wenn die Eisbahn auf den Schlossplatz geht, könnte der Weihnachtsmarkt auf den Friedrichsplatz wandern", ergänzte das Stadtoberhaupt. Sicher ist nach Aussagen des OB aber offenbar, dass Christkindlesmarkt und Eisbahn nicht zusammen vor dem Naturkundemuseum Platz finden werden.
OB: Friedrichsplatz ist zu klein für Weihnachtsmarkt und Eisbahn
"Der Friedrichsplatz ist zu klein für den Markt und die Eisbahn. Entweder wir splitten die beiden Veranstaltungen, oder sie finden woanders und zusammen statt", sagte Mentrup weiter. Mit einer Entscheidungen rechnete er in wenigen Wochen. Vieles hänge dabei auch von den Markthändlern ab, so der OB.
Nun erreicht das Thema am kommenden Dienstag den Karlsruher Gemeinderat. Sowohl die Grünen als auch die Karlsruher Liste (KAL) haben einen Antrag an die Stadtverwaltung gerichtet. Während die Grünen mit den möglichen Planungen auf dem Friedrichsplatz nicht einverstanden sind, fordert die KAL eine "externe Prüfung alternativer Standorte für die mehrtägigen Veranstaltungen, die bisher auf dem Marktplatz stattfinden" - darunter der Weihnachtsmarkt und das Brigandefeschd (Links führen zu PDF-Dokumenten).
KAL will externen Gutachter beauftragen
Die Stadträte der KAL sehen den Platz vor dem Naturkundemuseum in ihrem Antrag als "ein wahres Kleinod in der City" mit einer "ruhigen Nutzung" durch die Bürger. Große Veranstaltungen würden zudem das Museum in den Hintergrund drängen. Extern begutachtet werden sollen deshalb der Schlossplatz mit den "kleinen" Fächerstraßen, der Stephanplatz und der Festplatz. Weitere denkbare Standorte sollten dabei nicht ausgenommen werden, so die KAL weiter.
Die Stadträte erhoffen sich dadurch einen unvoreingenommenen Blick auf die Situation. Der externe Gutachter solle auch Stellungnahmen der städtischen Ämter in seine Bewertung einbeziehen. "Das Gutachten sollte nicht nur die technischen Infrastrukturen umfassen, sondern auch emotionale, touristische und stadtplanerische Aspekte miteinbeziehen", fordern die Stadträte. Die Grünen Stadträte erwarten indes von der Stadt ein Gesamtkonzept zu den Planungen.
Stadtmarketing arbeitet bereits an Konzepten
Darin sollen die Vor- und Nachteile verschiedener Alternativen zum Marktplatz aufgezeigt werden. Ausgeschlossen von den Planungen wollen die Stadträte den Friedrichsplatz sehen. Die sich abzeichnenden Planungen, dass der Platz vor dem Naturkundemuseum als Ersatzfläche für den Marktplatz dienen soll, lehnen die Grünen ab. Sie sehen die City-Route-Süd für Radfahrer und die "ruhige Oase innerhalb der Innenstadt" für Fußgänger gefährdet. Zudem müssten die Verlagerungen der Feste mit möglichst wenigen Beeinträchtigungen für Radler und Fußgänger einhergehen, fordern die Stadträte. Im Ernstfall müssten Umgehungsmöglichkeiten erarbeitet werden.
Aktuell arbeitet das Stadtmarketing der Fächerstadt an Konzepten und Plänen, wie mit den Festen des Marktplatzes umgegangen werden könnte. Die Vorschläge sollen dann den städtischen Gremien eingebracht werden, heißt es beim Stadtmarketing. Auch das Marktamt der Stadt hält sich in Hinblick auf die Sitzung des Gemeinderats am kommenden Dienstag noch bedeckt,
ka-news ist am Dienstag wie gewohnt im Rathaus bei der Gemeinderatssitzung vor Ort und berichtet von der laufenden Sitzung.
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