Am Durlacher Tor beginnen ab 11. September die direkten Bauarbeiten für die fünfte unterirdische Haltestelle für die Kombilösung. Derzeit wird dort eine Umleitung um das künftige Baufeld eingerichtet. Nach den Schulferien sollen dann Bahnen und Autos um die Baugrube am Durlacher Tor herumfahren. Die bestehenden Haltestellen werden eingestellt, dieErsatzhaltestelle in der Kaiserstraße geht in Betrieb. Und das für einige Jahre.
Kombilösung kostet mehr Geld
"Ich gebe zu, dass die vielen Baustellen eine Belastung für die Karlsruher Bürger darstellen", sagte Erste Bürgermeistern Margret Mergen am Donnerstag. Aber sie sei sich sicher, dass die Karlsruher irgendwann sagen: "Es war eine schwierige Zeit, aber es war wichtig." Mergen dankte den Anwohnern, Fahrgästen und Verkehrsteilnehmern für das entgegengebrachte Verständnis. Kasig-Prokurist Uwe Konrath sagte, dass der Protest der Bürger bisher "erstaunlich harmlos" sei. Nur vereinzelte "Wutbürger" würden sich beschweren.
Konrath bestätigte zudem, dass es weiterhin Verzögerungen bei den Kombilösungs-Baumaßnahmen gebe. Die Baustelle in der Lammstraße sei ein Jahr in Verzug. Am Europaplatz sei man sieben Monate, am Kronenplatz fünf Monate verspätet. Dennoch hält die Kasig daran fest, dass die Kombilösung wie geplant 2019 fertiggestellt sei.
Umleitung um das Durlacher Tor
"Bei einigen Baustellen haben sich nicht vorhersehbare Probleme ergeben, die zu lokalen Verzögerungen von bis zu einem Jahr geführt haben", sagte Kasig-Geschäftsführer Walter Casazza. Der Kostenrahmen von bisher 637 Millionen Euro werde sich daher erhöhen. Eine Kostenexplosion sei aber keinesfalls zu erwarten, so der Kasig-Chef.
Ein optimierter Bauzeitplan und eine aktuelle Kostenschätzung werde noch in diesem Jahr veröffentlicht. Den Zeitplan bei der Einrichtung der neuen Umleitung stellt er nicht in Frage. Nach den Schulferien sei die Umfahrung fertig, prognostizierte Casazza.
Was bedeutet diese Umleitung für Autofahrer?
Für Auto- und Radfahrer soll die Nord-Süd-Verbindung am Durlacher Tor laut Kasig während der gesamten Bauphase aufrecht erhalten bleiben. Eine vierspurige Fahrbahn von der Kapellenstraße in den Adenauerring wird eingerichtet. Jeweils zwei Spuren in jede Richtung.
Für Auto- und Radfahrer die aus der Oststadt ins Zentrum wollen, wird eine Nord-Umfahrung um das Durlacher Tor eingerichtet. So können sie über die Bertholdstraße am neuen VBK-Gebäude vorbei in den Adenauerring und die Kapellenstraße fahren. Die Einfahrt in die Kaiserstraße bleibt allerdings nur für Anlieger möglich.
Stadtauswärts von der Kaiserstraße kommend wird die Rechtsabbieger-Spur in die Durlacher Allee gesperrt. Der Verkehr wird daher ebenfalls über die Bertholdstraße in die Durlacher Allee geleitet. Die Ausfahrt aus der Kaiserstraße in die Kapellenstraße ist möglich.
Was bedeutet das für KVV-Fahrgäste?
Stadt- und Straßenbahnen fahren ebenfalls über die Bertholdstraße in die Durlacher Allee - hierfür werden derzeit Schienen verlegt. Umgekehrt gilt der gleiche Fahrweg. Am Durlacher Tor wird es keine Haltestelle mehr geben. Die Ersatzhaltestelle Durlacher Tor befindet sich dann in der Kaiserstraße vor der Universität. Die neue Haltestelle gilt für alle Linien.
Die Strecke zwischen den Haltestellen Tullastraße und Durlacher Tor ist dann wieder frei. Die Haltestelle Gottesauer Platz wird wieder angefahren, die Linie Zwei nimmt wieder Fahrt auf. Die Strecke ist wegen umfangreicher Gleisbauarbeiten für die neue Straßenbahnstrecke "Südost" noch bis 10. September gesperrt.
Start der Tunnelbohrmaschine am Durlacher Tor
Am Durlacher Tor entsteht in den nächsten Jahren die fünfte unterirdische Haltestelle der Kombilösung. Hier werden zwei Treppenaufgänge für Fahrgäste sowie ein neues Betriebsgebäude der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) gebaut. Die Haltestelle wird in Deckelbauweise- wie am Europaplatz - errichtet. Zudem beginnt in einer späteren Bauphase die Tunnelbohrmaschine sich vom Durlacher Tor aus durch die Kaiserstraße zu fressen - jeden Tag zehn Meter. Auch wird aus der Baugrube am Durlacher Tor das Rampenbauwerk entlang der Durlacher Alle in Richtung Osten entwickelt.