In einer Mail an ka-news schreibt ka-Reporter Michael Marston: "Ich habe Gerüchte gehört, wonach die Firma Sämann aus Knittlingen den Abraum aus Karlsruhe wegbringt. Das würde bedeuten, dass die Lkw alle durch Grötzingen und Berghausen rollen. Dabei sind die Anwohner durch die Arbeiten am Grötzinger Tunnel bereits genug bestraft."
Kombi-Erde wird zum Straßenbau und Sanierung verwendet
Ein Sprecher der Karlsruher Schienen-Infrastrukturgesellschaft (Kasig) schiebt diesem Szenario jedoch einen Riegel vor. Auf Nachfrage von ka-news erklärt er: "Das ist tatsächlich nur ein Gerücht. Knittlingen ist nicht das Ziel, sondern verschiedene Orte entlang des Rheins unweit von Karlsruhe." Zudem sei nicht die Knittlinger Firma Sämann mit dem Abtransport beauftragt, sondern die Hagenbacher Firma "Tiefbau Logistik Bodenverwertung" (TLB).
Dabei steht die Verwendung des Aushubs schon im Vorfeld fest. Beispielhaft erläutert der Sprecher: "In Wörth wird der Aushub zum Straßenbau verwendet, in Germersheim für die Sanierung des Rheindamms." Bei den Fahrten seien die Mengen, die in die einzelnen Orte gebracht werden, stets unterschiedlich. Die Route zur neuen Heimat der Karlsruher Erde wählten die Spediteure nach Absprache mit den entsprechenden Behörden selbst, so der Sprecher.
Einen Vorschlag zur Verwendung der Kombi-Erde gab es im September vom Durlacher Ortschaftsrat: Geht es nach dem Willen des Durlacher Gremiums soll der, beim Bau des Karlsruher Stadtbahntunnels entstehende, Aushub genutzt werden, um zwischen dem Sport- und Freizeitpark und der Autobahn A5 einen Lärmschutzwall aufzuschütten. Doch bisher habe die Stadt dem Vorschlag eher ablehnend gegenüber gestanden.
Insgesamt erwartet die Kasig etwas mehr als 127.000 Kubikmeter Aushub. Dieser setze sich meist aus Sand und Kies zusammen: "Vergleichbar mit dem Material aus einem Baggersee", so der Sprecher.
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