Die schlechte Nachricht vorweg: Sämtliche Verzögerungen bei der Kombilösung lassen sich nicht aufholen - sie haben weiterhin Bestand. Dies teilte ein Sprecher der Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (Kasig) auf ka-news-Anfrage mit. 2017 soll der Stadtbahntunnel nach aktueller Planung fertiggestellt sein.
Gisela Splett warnt vor Kostensteigerungen
Auch der bislang milde Winter habe nicht dazu beitragen können, die Arbeiten zu beschleunigen. Dies bedeutet Kostensteigerungen, die nicht nur die Grünen im Gemeinderat beunruhigen. "Wer trägt die Mehrkosten?", fragten sie vergangene Woche in einer Pressemitteilung. Die besorgten Stadträte sehen eine Kostenlawine auf die Stadt zurollen. Auch die Karlsruher Landtagsabgeordnete der Grünen, Gisela Splett, meldete sich aus dem baden-württembergischen Verkehrsministerium zu Wort und warnte vor Kostensteigerungen. Sie betonte, dass die Zuschüsse für das Projekt von Bund und Land festgelegt seien, man Verzögerungen und erhöhten Finanzierungsbedarf deshalb besorgt beobachte.
Ein Ergänzungsantrag der Kasig zum Teilprojekt Kriegsstraßentunnel wartet derzeit noch auf die Aufnahme in die Kategorie "a" des GVFG-Bundesprogramms. Vom Bund seien bei Anerkennung der Mehrkosten und Aufnahme in die Förderkategorie rund 300 Millionen Euro Zuschuss zu erwarten, so die Pressemitteilung des Verkehrsministeriums. Eine entsprechende Bewilligung liege aber noch nicht vor.
Zuschüsse "Kombilösung ist ein Gesamtprojekt"
An dieser "Unwägbarkeit" hatte sich in den vergangenen Monaten eine Diskussion in der Fächerstadt entzündet. Es wurde dabei auch spekuliert, ob der Kasig nach der Fertigstellung des Kaiserstraßentunnels etwa "das Geld ausgehen" könnte. Außerdem war von Seiten der Landesregierung die Idee angestoßen worden, den Teilabschnitt lediglich oberirdisch umzugestalten. Dies scheint aber inzwischen vom Tisch.
Auch von Seiten der Kasig wiederspricht man den Gerüchten über Geldprobleme: "Die Finanzierung der Kriegsstraße erfolgt nicht gesondert. Die Kombilösung wurde als gesamtes Bauprojekt beantragt und wird auch vom Zuschussgeber als solches behandelt", heißt es dort. Man rechnet fest mit dem Bundeszuschuss, denn schließlich sei das Projekt ja bereits als förderfähig anerkannt worden.
Arbeiten kommen in Schwung
Ansonsten gibt es vom Karlsruher Großprojekt Kombilösung durchaus Positives zu berichten: Die Arbeiten kommen scheinbar in Schwung. Nachdem die Kasig die Arbeitsgemeinschaft Stadtbahntunnel (Arge) im vergangenen Herbst teilweise für die Verzögerungen verantwortlich gemacht und angekündigt hatte, sich aktiv in den Fortschritt der Arbeiten einzuschalten, ist sie nun tätig geworden. "Die Arbeiten der Arge sind seit der Ankündigung der Kasig, Möglichkeiten für einen beschleunigten Bauablauf zu prüfen, intensiviert worden", teilt der Kasig-Sprecher mit. Eine Maßnahme habe die Kasig an Dritte vergeben. Die Verzögerungen ließen sich dennoch nicht aufholen.
Aktuell betonieren die Arbeiter auf den Baustellen am Europaplatz und am Kronenplatz den Deckel der Schachteln, die künftig die unterirdische Haltestelle darstellen werden. An der Lammstraße, wo die Verzögerung rund zwölf Monate beträgt, weil die Fassade des historischen Karstadt-Gebäudes abgesichert werden musste, werden derzeit die Wände der Schachteln eingebracht. Auch am Ettlinger Tor arbeiten die Bauarbeiter an den Haltestellenwände. Gleichzeitig bauen sie die ehemaligen Räumlichkeiten des Substage zurück.
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