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Karlsruhe: Kombilösungs-Baustelle Europaplatz: Jetzt wird richtig gedeckelt

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Kombilösungs-Baustelle Europaplatz: Jetzt wird richtig gedeckelt

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    Kombilösungs-Baustelle Europaplatz: Jetzt wird richtig gedeckelt
    Kombilösungs-Baustelle Europaplatz: Jetzt wird richtig gedeckelt Foto: sas

    Fast taghell leuchten die Strahler die Baustelle aus. Schließlich arbeiten die Bauarbeiter bis weit nach Sonnenuntergang. Während die Karlsruher in den benachbarten Geschäften nach geeigneten Weihnachtsgeschenken suchen, kümmern sich die Arbeiter um eine andere Schachtel - genauer gesagt um deren Deckel.

    Zuflussrate des Grundwasser entspricht jetzt dem Richtwert

    Nach drei Pumpversuchen und Ausbesserungsarbeiten ist die Sohle der Schachtel nun dicht - nicht zu 100 Prozent zwar, doch das gehe auch gar nicht, wie Marko Schimmelpfennig, Projektleiter Tunnelbau von der Arge, erklärte. Es ließe sich nicht vermeiden, dass Grundwasser nachfließe. Nur dürfe die Menge einen bestimmten Wert nicht überschreiten. "Die Zuflussrate des Grundwassers liegt nun weit unter diesem Wert", versicherte Schimmelpfennig.

    Nun können die Arbeiter den Deckel aufsetzen. Doch den gibt es nicht am Stück. Vielmehr wird er in mehreren Abschnitten wie ein Sandwich Schicht für Schicht aufgelegt. Dazu war es nötig, dass die obere Schicht der Erde, die die Schachtel ausfüllt, festgewalzt wurde. Schließlich muss diese das Gewicht des Deckels während der Betonage halten. Auf die gefestigte Erde wurde eine weitere Schicht, die so genannte Sauberkeitsschicht aufgebracht. "Die soll vermeiden, dass sich Dreck von unten mit dem Beton der Decke mischt und seine Eigenschaften beeinflusst", erläuterte Schimmelpfennig.

    Betonage beginnt am Donnerstag

    Auf diese Schicht wird dann die Bewehrung, als Baustahl-Einlagen, aufgelegt, befestigt und dann mit Beton ausgefüllt. Damit wollen die Arbeiter bereits am Donnerstag beginnen. So genannte Rüttelflaschen pumpen das Material in die Bewehrung, verteilen es in allen Ecken und verdichten, damit keine Hohlräume entstehen können. Noch ist die Bewehrung nicht in der ganzen Baugrube installiert. Das bedeutet jedoch keine Verzögerung, da abschnittweise betoniert wird. Anschließend soll der Beton dann mit Hilfe von riesigen Ventilatoren getrocknet werden.

    Zwei Meter dick wird die Decke sein, wenn sie einmal fertig ist. Die verbleibende Baugrube wird mit Erde aufgefüllt. Obendrauf kann die Stadt dann die neue Fussgängerzone anlegen. Die liegt allerdings bekannterweise noch etwas in der Zukunft. Wie lange es dauern wird, bis der Deckel die komplette Schachtel bedeckt, darüber wollte Schimmelpfennig nicht spekulieren. "Beim Spezialtiefbau kann man vorher alles untersuchen. Aber wie der Boden reagieren wird, weiss man nicht", gibt er zu bedenken.

    2013 soll die Tunnelbohrung starten

    Sobald der Deckel fertig ist, kann das Baufeld dann auf die andere Nordseite des Europaplatzes wandern, wo der zweite Teil der Haltestelle, ebenfallls in Deckelbauweise entstehen wird. "Das ist alles kein Hexenwerk", betonte Schimmelpfennig. "Was hier gebaut wird, wurde schon öfter an anderen Orten gebaut." Will sagen: Wir wissen, was wir tun.

    Obwohl der Tunnelbauleiter schon am Mittwoch zahlreiche Fragen zur Bohrung des Tunnels beantwortete, liegt diese erstmal noch in relativer Ferne. Zwar ist sie schon weitgehend geplant. Doch solange die unterirdischen Schachteln nicht fertig sind, kann die Bohrmaschine nicht beginnen. Der Start ist für 2013 am Durlacher Tor angedacht. Von dort aus wird sich die Maschine bis zum Mühlburger Tor und am Marktplatz Richtung Süden graben. Einzelheiten zu den Bauarbeiten werden Sie dann auch wieder bei ka-news und im Kombilösungs-Dossier lesen können.

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