Bis zu zwölf Monate betragen derzeit die Verzögerungen beim Bau der Karlsruher Kombilösung. Diese hatten jedoch nicht den vergangenen schneereichen Winter als Ursache, erklärt ein Sprecher der Kasig auf ka-news-Anfrage. Das Wetter habe damals und auch bei den derzeit herrschenden Bedingungen keinen Einfluss auf die Arbeiten gehabt.
Unvorhergesehene Maßnahmen verschuldeten Verzug
Dass der Baufortschritt an den unterirdischen Haltestellen weit hinter der Planung liegt, hänge hauptsächlich mit immer wieder unerwarteten Hindernissen im Baugrund zusammen, wie die Kasig bereits im September mitgeteilthatte. So beeinflusste etwa die erforderliche Absicherung des Karstadt-Gebäudes bei den Arbeiten an der Lammstraße und weitere diverse Nachbesserungen den Planungs- und Bauablauf immens.
Etwa zwölf Monate beträgt auch der Zeitraum, in dem die unterirdische Haltestelle Lammstraße entstehen soll. Erfolglose Pumpversuche für die Fertigstellung der unterirdischen Haltestelle am Europaplatz wurden als hauptsächliche Ursache für die dortigen Verzögerungen genannt. Zuviel Grundwasser war immer wieder in die Sohle der so genannten "Schachtel" geflossen. Dort hinken die Arbeiten inzwischen zehn Monate hinter dem ursprünglichen Zeitplan hinterher.
Baugrund am Ettlinger Tor wird "freigeräumt"
Derzeit werden die im vergangenen Dezember begonnenen Betonagearbeiten am Deckel der künftigen unterirdischen Haltestelle fortgesetzt. Sobald dieser fertig ist, soll das Baufeld auf die Nordseite wechseln, wo der zweite Teil der Haltestelle Europaplatz entsteht. Das kündigten Vertreter der Kasig damals an. Gleichzeitig wird der Deckel der Haltestelle am Kronenplatz vorbereitet. Die Bauarbeiten dort befinden sich mittlerweile zehn Monate im Verzug.
Wo an der Oberfläche bislang wenig zu sehen ist, geht es dafür unter der Erde mächtig ans Werk. Vermutlich bis März werden die Abbrucharbeiten der unterirdischen Gemäuer am Ettlinger Tor andauern. Im nördlichen Baufeld haben im November die Arbeiten zur Erstellung von "Schlitzwänden" begonnen. Darüber informiert die Kasig im Internet. Dort werden die ehemaligen Räume des Musikclubs Substage in der Unterführung Kriegsstraße beseitigt.
Voraussichtlich im Februar ist deshalb eine mehrtägige Sperrung des Südabzweigs für die Bahnen geplant. "Wir werden die alten Gemäuer nur so weit abreißen, wie nötig", lässt Uwe Konrath, Prokurist der Kasig, verlauten. Vergangene Woche wurden deshalb Erkundungsarbeiten in diesem Bereich vorgenommen. Die Sperrung wurde außerdem genutzt, um dem Verdacht auf einen möglichen Blindgänger nachzugehen. Dieser hatte sich jedoch nicht bestätigt.
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Barrierefreie Haltestellen der Kombilösung