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Karlsruhe: "Klinikum 2015" - Großprojekt für die Karlsruher Nordweststadt nimmt Form an

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"Klinikum 2015" - Großprojekt für die Karlsruher Nordweststadt nimmt Form an

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    Klinikleitung, Bürgermeister Klaus Stapf als Aufsichtsratsvorsitzender, Projektmanagement und der Sieger des Architekturwettbewerbs vor dem preisgekrönten Entwurf.
    Klinikleitung, Bürgermeister Klaus Stapf als Aufsichtsratsvorsitzender, Projektmanagement und der Sieger des Architekturwettbewerbs vor dem preisgekrönten Entwurf. Foto: hhs

    Der Siegerentwurf kommt aus Aachen, vom Büro "gmp Architekten von Gerkan und Marg und Partner" und konnte sich gegen 14 Mitbewerber durchsetzen.

    "Die Entwurfsverfasser schlagen für Haus M ein fünfgeschossiges, streng gegliedertes Gebäude vor, das sich in seiner Länge über das gesamte bebaubare Grundstück erstreckt. Trotz des großen Volumens gelingt den Verfassern eine maßstäbliche Gliederung, die sich sowohl gegenüber. dem zweigeschossigen Altbaubestand, als auch den nördlich anschließenden großmaßstäblichen Klinikbauten behauptet",  heißt es im Protokoll der Preisgerichtssitzung vom Freitag. Besonders positiv beurteilt die Jury die Einschnitte in Nord-Süd-Richtung, die den Riegel untergliedern und eine optische und funktionale Durchlässigkeit bewirken. Den zweiten Platz belegte ein Architekturbüro aus Frankfurt, den dritten eine Bewerbergruppe aus Berlin. Für die drei Sieger waren Preisgelder von insgesamt 240.000 Euro ausgelobt.

    "Klinikum 2015" - eine Planung auf sechs Säulen

    Auf fast 100 Seiten erhielten die Wettbewerbsteilnehmer Vorgaben, die sie in ihren Planungen zu beachten hatten. Worauf es dabei ankam, beschreibt Martin Hansis, der medizinische Geschäftsführer des Städtischen Klinikums Karlsruhe, im Rahmen eines Pressegesprächs so: "Wir wollen sechs wichtige Punkte mit dem Neubau erreichen: Eine gewisse Zentralisierung auf dem Gelände, um kürzere Wege und bessere Orientierung zu schaffen, eine Erweiterung des medizinischen Leistungsangebots, die Sanierung der erhaltenswerten Gebäude, höhere Versorgungsqualität für die Patienten, den Raum für optimierte Arbeitsabläufe und selbstverständlich wollen wir auch die Energie- und Betriebskosten langfristig senken."

    Das Projekt umfasst drei Teileinheiten: einen Betten- und Funktionsbau mit rund 400 Betten, 100 Intensivbetten und 24 Op-Sälen (Bau M), ein Institutszentrum und die Küche. Damit wird  mit dem Großprojekt "Klinikum 2015" rund ein Fünftel der Nutzflächen des Städtischen Klinikums neu gestaltet. Alles auf dem alten Campusgelände, wie Bürgermeister und Vorsitzender des Klinikum-Aufsichtsrates Klaus Stapf betont: "Es gab auch die Idee, auf das benachbarte Kleingartengelände auszuweichen, das wurde aber zu Gunsten kurzer Wege verworfen. Alles soll auf dem alten Gelände bleiben, sich harmonisch in die historischen Baustile einfügen und natürlich den modernsten Ansprüchen an Service und Funktionalität genügen." Kriterien, die der Gewinnerentwurf, für den man sich im Übrigen einstimmig entschieden habe, am besten erfülle, so Stapf weiter.

    Planungsvorgaben am besten erfüllt

    Man lobte das energetische Konzept in Verbindung mit großen, patientenfreundlichen Glasfronten, die Einbindung in den alten Baukörper, beispielsweise durch gefärbten Beton, der dem alten Sandsteinbau angepasst sein soll und die Durchlässigkeit der Bauten, die die parkähnlichen Strukturen des Geländes betont. "Wir wollten mit unserem Entwurf die Freiräume erhalten und erlebbar machen, beispielsweise durch tiefe Fensterfronten in den Patientenzimmern. So hat man quasi das Gefühl, im Grünen zu liegen", erläuterte der Architekt und Vertreter des Gewinnerbüros Christian Hoffmann. "Und selbstverständlich wollen wir den Bau harmonisch in das integrieren, was uns aus städtebaulicher Sicht auf dem Klinik-Gelände in der Karlsruher Nordweststadt vorgegeben ist", so der Architekt weiter.

    Wirtschaftlich "an der oberen Kante" - Eröffnung 2015 fraglich

    Nun geht es mit dem Siegerentwurf in die Feinplanung. "Man muss da sicherlich schon noch einiges feinjustieren", so Klinikchef Hansis. Auch eine kalkulatorische Feinplanung stünde noch an. Das Planungsbudget ging von Kosten in Höhe von 153 Millionen Euro aus, der Gewinnerentwurf  "kratzt mit 155 Millionen da schon an der oberen Kante", wie Bürgermeister Stapf ergänzt. Mit der Regierung sei man, was die Landesförderung betrifft in "guten Gesprächen". Wenn die Finanzierung steht, "muss nur noch die Stadt den Startknopf drücken", so Hansis, der anfügt, dass der Gemeinderat das Projekt "Klinikum 2015" einstimmig beschlossen habe.

    Allein der Name des Projekts könnte sich als falsch erweisen. "Der größte Teil des Jahres 2012 wird wohl noch mit Abstimmungen und Planungen draufgehen", so Hansis. Mit Baubeginn sei frühestens Ende 2012, eher aber Anfang 2013 zu rechnen, man geht von rund vier Jahren Bauzeit aus, so dass Fertigstellung 2015 wohl eher unrealistisch ist. "Ich gehe aber mal davon aus, dass 2015 ein Großteil fertig sein wird und schließlich muss man ja immer optimistisch bleiben", so Hansis abschließend.

    Entwürfe in der Gartenhalle ausgestellt

    Interessierte können sich alle 14 Entwürfe zum Projekt "Klinikum 2015" in der Karlsruher Gartenhalle anschauen. Sie sind dort bis Samstag, 17. März, ausgestellt. Geöffnet ist die Gartenhalle immer montags bis samstags von 10 bis 18 Uhr, lediglich am Samstag, 17. März,  nur von 10 bis 14 Uhr.

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    Gewinner-Entwürfe "Klinikum 2015"
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