Die Klimabewegung Fridays for Future (FFF) hat erneut zum globalen Klimastreik aufgerufen - auch in Karlsruhe. Wo startet die Demo? Warum wird überhaupt demonstriert? Was sind die Forderungen der Teilnehmer? Alle Informationen rund um den Klimastreik gibt es in diesem Artikel zum Nachlesen.
Wie läuft der Klimastreik in Karlsruhe?
- Start: ab 12.30 Uhr treffen sich die Umweltaktivsten auf dem Friedrichsplatz in Karlsruhe vor dem Naturkundemuseum zu einer Anfangskundgebung. Ab 13.30 Uhr soll der Protestmarsch sich dann in Bewegung setzen.
- Verlauf: Treffpunkt ist zunächst der Friedrichsplatz. Von dort geht es weiter über die Erbprinzenstraße, Herrenstraße, Amalienstraße, Waldstraße, Sophienstraße, Reinhold-Frank-Straße, Kriegsstraße, Lammstraße und schließlich zurück zum Ausgangspunkt des Protestmarsch an den Friedrichsplatz.
- Ende: ist laut den Veranstaltern für etwa 15 Uhr angesetzt.
Ab 12.30 Uhr finden Sie hier aktuelle Stimmen rund um den Klimaprotest in Karlsruhe.
Sperrung entlang der Demonstrationsstrecke
Entlang der Demonstrationsstrecke kommt es zu Straßensperrungen. Diese werden bis zum Passieren des Aufzugs aufrechterhalten. Das Ordnungs- und Bürgeramt empfiehlt daher, den Bereich am Friedrichplatz und die von der Aufzugsstrecke betroffenen Straßen weiträumig zu umfahren.
Die vollständige Verkehrsfreigabe ist ab etwa 16 Uhr vorgesehen. Eine Beeinträchtigung des öffentlichen Personennahverkehrs ist laut Stadt nicht zu erwarten.
12.30 Uhr: Forderungen von Fridays for Future in Karlsruhe
"Wir kämpfen für eine klimagerechte Welt in Karlsruhe, der Residenz des Rechts. Think Global. Act Local", ist auf der Webseite von FFF in Karlsruhe zu lesen.
Die Umweltaktivisten fordern eine klimagerechte Politik, der das Pariser Klimaabkommen zugrunde liegt. Der Verbrauch an den fossilen Energien Kohle, Öl und Gas ist momentan zu hoch um die Ziele des Pariser Klimaabkommens einzuhalten, so die Ansicht der globalen Umweltbewegung. Unter dem Motto #EndFossilFuels fordert die Bewegung daher "dem fossilen Zeitalter ein Ende zu setzen" und auf erneuerbare Energien umzusteigen.

"Es ist einfach an der Zeit, dass die Verbrennung von fossilen Energien gestoppt wird und erneuerbare Energien endlich weiter ausgebaut werden. Weiterhin fossile Energien zu verbrennen ist unverantwortlich, vor allem wenn man bedenkt, dass wir doch Alternativen haben", sagt Paula Kanzeleiter, Mitorganisatorin des Klimastreiks in Karlsruhe gegenüber ka-news.de. So würden fossile Brennstoffe ein Drittel der Emission ausmachen. "Wir fordern einen Ausstieg aus der Kohle bis 2030", sagt Kanzeleiter weiter.
Grundsätzlich sei die Umweltbewegung Fridays for Future in Karlsruhe davon überzeugt, dass das Pariser Klimaabkommen eingehalten werden kann. "Es ist schließlich auch demokratisch abgestimmt und sollte in einer Demokratie entsprechend eingehalten werden", fordert Kanzeleiter.
FFF hält Fällung der Platanen für Quatsch
Auch zum Platanenstreit äußert sich Kanzeleiter gegenüber ka-news: "Es ist großer Quatsch Bäume zu fällen, die die Kaiserstraße kühl halten. In den ersten Jahren sind die neuen Bäume ja gar nicht so groß und können entsprechend nicht wirklich zum Stadtklima beitragen. Es ist einfach eine fatale Entscheidung", so Kanzeleiter. Fridays for Future Karlsruhe sei daher auch weiterhin der Meinung, dass die Platanen nicht gefällt werden sollten.
12.40 Uhr: Friedrichsplatz bereits gut besucht
Der Platz hat sich schnell gefüllt. Die Stimmung ist bei sommerlichem Wetter gut. "Ich bin das erste Mal hier und wollte mir das einfach mal anschauen, weil ich es einfach für was Gutes halte", sagt Robin gegenüber ka-news.de. Ein Bild wollte er keins von sich machen lassen.


12.42 Uhr: Kundgebung gestartet
Mit etwas Delay ist die Kundgebung von Fridays for Future auf dem Friedrichsplatz in Karlsruhe gestartet.

Zahlreiche Menschen lauschen dabei den ersten Redebeiträgen gebannt.

Es sind Zustimmungsrufe wie "Ja genau, es muss endlich was getan werden" zu hören. Es wird geklatscht und gejubelt.
13.09: Uhr viele bunte Plakate mit Botschaft zu sehen
Einige Teilnehmer des Protests sind mit selbstgebastelten Plakaten vor Ort. Hier ein paar Impressionen:




13.33 Uhr: Musikalische Klänge während der Auftaktkundgebung
Aktuell spielt die Band Merkur ihren Song "Der letzte Song"
Einige Teilnehmer auf dem Friedrichsplatz schwenken dabei ihre Fahnen, Plakate und Hände in die Höhe.

13.54 Uhr: Protestmarsch setzt sich in Bewegung
Die Umweltaktivsten haben sich mit knapp einer halben Stunde Verspätung auf den Weg begeben. Ihr Schlachtruf lautete: "We`re unstoppable and now the world is possible"
Nun hallt es "Ich sag Klima, ihr seid Klimaschutz" und "Hoch mit dem Klimaschutz, runter mit der Kohle" durch die Straßen.


14.18 Uhr: Am Straßenrand beobachten etliche Zuschauer den Klimastreik
Mittlerweile ist der Protestmarsch in der Waldstraße angekommen. Dort beobachten einige neugierige Anwohner und Passanten den Klimastreik.


14.35 Uhr: Demo schreitet voran
Über die Reinhold-Frank-Straße bahnt sich der Demonstrationszug weiter seinen Weg in Richtung Kriegsstraße.

Einige Menschen haben sich dem Demonstrationsmarsch mittlerweile angeschlossen.

Darunter auch eine als Schmetterling verkleidete Damen. Auf einem Plakat, welches sie umhängen hat ist zu lesen: "Artenschutz statt Autoschutz".

FFF zufrieden mit Klimastreik: "Wichtiges Zeichen gesetzt"
Inzwischen ist der Protestmarsch in Karlsruhe beendet. Auch unser Liveticker endet damit. Im Anschluss hatte ka-news.de Gelegenheit in einem Telefonat ein erstes Fazit bei Mitorganisatorin Carolin Moser einzuholen. "Wir sehen den Klimastreik hier in Karlsruhe als sehr erfolgreich an. Insgesamt waren wir 2.000 Menschen, die mit dem Protest ein Zeichen gesetzt haben."

Deutschlandweit gebe es am heutigen Tag über 245 Klimaproteste. So startet in Bruchsal etwa ab 16.30 Uhr ein Protestmarsch vom Bahnhof aus. Weitere Klimademonstrationen gibt es in Bühl (15.30 Uhr, Marktplatz) sowie in Freudenstadt (16 Uhr, Oberer Marktplatz). Ebenfalls gestreikt wird auch in der Südpfalz. In Landau geht es um 16.30 Uhr vom Rathausplatz aus los.
Keine besonderen Vorkommnisse durch Klimastreik
Auch die Polizei zieht ein erstes positives Fazit: "Aus Polizeisicht gab es keine besonderen Vorkommnisse. Es lief alles friedlich. Natürlich gab es während des Protestmarschs Beeinträchtigungen für den Verkehr, aber nichts außergewöhnliches", resümiert ein Sprecher der Polizei im Telefonat mit ka-news.de.
Wie war der Klimaprotest 2022?
Im vergangenen Jahr demonstrierten die Umweltaktivsten am 23. September. Damals starteten sie vom Karlsruher Citypark aus ihren Protestmarsch und zogen über die Kriegsstraße in die Innenstadt. 2.500 Menschen nahmen laut FFF damals in Karlsruhe teil.
Bereits im vergangenen Jahr vertrat die Umweltorganisation die Ansicht, dass die Regierung die Klimakrise befeuere, statt Maßnahmen dagegen zu ergreifen.

Unter dem Hashtag #PeopleNotProfit forderte die Bewegung im Zuge dessen international eine klare Positionierung von Menschenrechten und Ökosystemen über Konzerninteressen. So sagte Lilith Diaw, eine der Organisatoren des Streiks: "Wir fordern das Menschenleben über Profite großer Unternehmen gestellt werden."
Wann ist der nächste Klimastreik in Karlsruhe?
Wann genau der nächste Klimastreik seien wird, konnten die Veranstalter auf Nachfrage der Redaktion noch nicht sagen. "Wir sind aktuell dabei Schritte zu planen", so Paula Kanzeleiter.
Zur der Frage, ob es in naher Zukunft unabhängig eines erneuten Klimastreiks eine andere Form des Protests von Fridays for Future geben wird, wollte sich die Bewegung nicht äußern.
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