Egal ob Strom, Gas oder Sprit, aktuell heißt es so gut wie überall: sparen, sparen, sparen. In Karlsruhe werden dafür verschiedenste Maßnahmen umgesetzt. Beispielsweise wird in diesem Winter die Eiszeit nicht wie gewohnt auf Eis und mit Schlittschuhen stattfinden, sondern mit Asphalt und Rollschuhen.
"Kompletter Verzicht wäre fatal"
Die Fläche der Rollschuhbahn wird kleiner und außerdem soll die Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt weniger werden und sie soll kürzer leuchten. Denn: Ganz ohne (Weihnachts-)Beleuchtung geht es im Winter dann wohl doch nicht.
Dieser Meinung ist auch Susanne Filder, Vorsitzende des Schaustellerverbandes Karlsruhe. "Ein kompletter Verzicht auf Beleuchtung jeglicher Art wäre fatal. Weihnachtsmarkt und die Mess' in Karlsruhe leben schließlich davon - von Atmosphäre und Lichterschauspiel", meint sie im Gespräch mit ka-news.de.

"Jahrmarkt, was macht das aus? Eine bunte Lichterwelt. Dafür kommen unsere Gäste", meint Filder weiter. Mit Blick auf den aktuellen Sparkurs erklärt die Vorsitzende, dass sich die Schausteller in Karlsruhe schon länger im Sparmodus befänden.
"Sowas ist im Budget eingeplant"
"Wir haben nicht erst jetzt mit Energiesparmaßnahmen begonnen. Bereits vor 20 Jahren haben wir damit angefangen, auf energiesparsame LED umzustellen", sagt Filder. Diese Umstellungen würden zwar Geld kosten, allerdings würden diese Ausgaben innerhalb von zwei bis drei Jahren wieder eingenommen.
"Sowas ist in unserem Budget eingeplant. Statt neu zu streichen, Materialien beschaffen oder anderweitig zu renovieren fließt nun eben mehr Geld in die Energiesparsamkeit", erklärt die Schaustellerin.

Aktuell würden sogar kleinere Geschäfte - wie das Pfeilwerfen - energetisch umgerüstet und mit LED-Beleuchtung ausgestattet werden. Der Verbrauch sei zwar schon zuvor relativ gering gewesen, aber die Schausteller-Branche möchte dennoch sparen wo es möglich ist.

Außerdem - so Filder - sei es für die Schausteller nicht so einfach möglich mal schnell zu sparen. Gashahn zu und wieder an, geht nicht. "Wir können die Gasflasche ja nicht einfach zudrehen, um zu sparen. Manche Kosten müssen wir einfach in Kauf nehmen." Eine Flasche Gas würde laut Filder nun 35 Euro statt 20 Euro kosten
Mess' schließt schon um 22 Uhr
Im Moment seien die Mehrkosten für die Branche noch übersichtlich "Derzeit haben wir einen Vertrag mit der EnBW, welcher allerdings bald ausläuft." Wie die neuen Konditionen dann aussehen bliebe abzuwarten. Zwar zahlen wir - wie alle - merklich mehr für unseren Strom, doch bisher tut es nicht weh."

Auch wenn die Mehrkosten noch im überschaubaren Rahmen liegen, auch auf der anstehenden Herbstmess' wird gespart. "Dieses Jahr schließen wir unter der Woche schon um 22 Uhr", so Filder und ergänzt: "Wir schalten die Beleuchtung so spät wie möglich ein. So sparen wir und die Gäste kommen dennoch in den Genuss des Spektakels - dafür sind sie schließlich da." Am Freitag und Samstag bleibt die Mess' bis 23 Uhr geöffnet.
"Haben alle Angst vor der Zukunft"
Bei den Schaustellern bestehe die Hoffnung, dass die Leute früher kommen, und so die gleiche Zeitspanne auf der Mess' verbringen. "Die Karlsruher sind mittlerweile ja an Veränderung durch die Krise gewöhnt und sehr anpassungsfähig", so Filder.

Preislich soll sich auf der Mess' nur wenig verändern. Denn: "Wir wollen unser Familienpublikum behalten und dafür sind gute Preise sehr wichtig. Unsere Gäste sind von den steigenden Energiepreisen betroffen, da wollen wir nicht noch mehr Kosten verursachen. Ganz ohne Erhöhung wird es allerdings vermutlich nicht funktionieren. Das kann dann mal einer Erhöhung von 50 Cent sein - ob das allerdings gehalten wird, das kann man nicht sagen."

"Alles ist enorm teurer geworden. Das betrifft auch uns", bilanziert Filder und meint mit Blick auf die Zukunft: "Wir alle haben Angst vor der Zukunft."