Der Rahmenplan ist die Grundlage für die Bebauungspläne des C-Areals. Für diesen müssen noch "verschiedene Aspekte" geklärt werden, heißt es in der entsprechenden Gemeinderatsbeschlussvorlage. Darunter fallen laut Stadt unter anderem die "wassersensible Stadtgestaltung" und die Verkehrskonzeption.
Die Diskussion im Gemeinderat
Der Gemeinderat stimmte der Beschlussvorlage zum Rahmenplan am Dienstagmittag einstimmig zu. Der Ton war durch die Fraktionen lobend: Die Transparenz des Entwicklungsprozesses - welcher 2015 startete - sei vorbildhaft und sollte exemplarisch für weitere Bürgerbeteiligung gesehen werden.
"Wir haben mit dieser Rahmenplanung in Karlsruhe etwas einzigartiges geschaffen. Der Prozess war lang und intensiv", so Stadtrat Jan Döring (CDU). Aber es sei ein gut durchdachter Plan. "Ich bin mir sicher, dass dies ein lebenswertes Quartier wird, das gut angenommen wird."
Etwas kritischer fällt der Wortbeitrag der SPD aus: Es sei ein erster Schritt in die richtige Richtung für die Schaffung von mehr Wohnraum, aber es müssten noch weitere folgen. "Möglichst bald sollten noch offene Fragen wie der Umgang mit der Bausubstanz des NCO-Clubs geklärt werden", so Raphael Fechler. Den Zeitpunkt für den Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans hält man für ambitioniert, aber "aus der Sicht der SPD für wünschenswert", so Fechler - vor allem in Hinblick auf den Erwerb der Fläche am Alten Flugplatz, welche sich aktuelle noch im Besitz des Landes befindet.
"NCO-Club muss erhalten bleiben"
Die Karlsruher Grünen möchten in der weiteren Planung vor allem das Bestehen des NCO-Clubs verpflichtend festhalten. Weiterhin zeigt sich die Fraktion zufrieden mit der Flächenplanung: "Wir sind immer dafür, möglichst viele Wohnungen unterzubringen, um möglichst wenig Fläche versiegeln zu müssen", so Johannes Honné. Bei der Planung des C-Areals sei dies im Gegensatz zum Quartier Südstadt-Ost gelungen.
Die Karlsruher Kult-Fraktion stimmte ursprünglich gegen das aktuelle Siegermodell, zeigte sich in der Gemeinderatssitzung jedoch zufrieden. Besonders positiv sieht die Kult den Aspekt, dass "die wirtschaftlichen Interessen des Bauträgers mit den Interessen der Bürgerschaft und gesamtstädtischen Interessen zusammengeführt werden konnten", erklärt Kult-Stadtrat Max Braun.
Pavillon, Aussichtskanzeln, Naherholungszonen
Das Rennen um die Gestaltung des ehemaligen amerikanischen Militärareals macht die Berliner Arbeitsgemeinschaft der beiden Planer-Büros Machleidt GmbH und sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten.
Ihr Entwurf sieht das neue Stadtquartier als "Stadtscholle im Wiesenmeer" vor. Die Randzone zum Alten Flugfeld soll künftig eine Naherholungszone werden - neben Spiel- und Aufenthaltsbereichen sind auch "wie Gangway gestaltete Aussichtskanzeln" geplant. Der Jugendclub NCO soll erhalten bleiben und zusätzliche Fläche für Sport- und Spielnutzungen im Freien bekommen.

Insgesamt gliedert sich das Areal in vier Teilbauflächen, auf welchem Wohn- und Gewerbebauten entstehen sollen. Neben einem Supermarkt, Gastronomie, Kita soll auch ein Art Stadthaus oder Ausstellungsraum (Pavillon) am künftigen, zentralen Quartiersplatz gebaut werden. Konkret schwebt den Planern ein länglicher, von Alleen gesäumter und verkehrsberuhigter Platz vor. Im Erdgeschoss sollen Gewerbeflächen Platz finden - darüber liegend Wohnungen.
Mieten werden teurer
Baulich werden sich die vier Teilquartiere an den jeweiligen Umgebungsbauten beispielsweise in der Lilienthalstraße oder an der Hochschule orientieren. Die gemischten Wohn- und Gewerbehöfe sollen als Geschosswohnbauten oder Reihenhäuser und Stadtvillen ausgestaltet werden.
Bereits im November 2014 machte der Investor - die GEM-Ingenieurgesellschaft - klar: Das neue Quartier soll ein "Dorf für Jedermann" werden. Der Fokus bei den Wohnungsangeboten soll bei Singlehaushalten, jungen Familien, Berufsanfängern und Rentnern liegen. Die Neubau-Wohnungen werden entsprechend kosten - "ja, wir müssen davon ausgehen, dass die Mieten teurer werden", heißt es bei einer öffentlichen Informations-Veranstaltung 2014 vom Investor. Die ersten Baumaßnahmen sind für 2017/2018 geplant.
Der Rahmenplan zum Download:
Das sind die Mehrheitsverhältnisse im aktuellen Gemeinderat:
Fahren Sie mit dem Mauszeiger einfach über die Sitze und erfahren Sie mehr über die einzelne Stadträte!
C-Areal in Karlsruhe: Wie soll es mit den Planungen weitergehen? Machen Sie mit!
Karlsruhe pimpt Nordstadt: Gespannt, was aus dem C-Areal wird?
Karlsruher C-Areal: Neuer Günstig-Wohnraum für die Nordstadt?
Kasernengelände in Karlsruher Nordstadt: Was wird aus dem C-Areal?
Wohnungsnot: Karlsruhe investiert sechs Millionen in Sozialen Wohnungsbau
Sozialer Wohnungsbau? Karlsruher Fraktionen fordern bezahlbaren Wohnraum