"Bereits heute gibt es in Karlsruhe eine hohe Nachfrage nach günstigen, barrierefreien Wohnungen. Aufgrund der für das Stadtgebiet prognostizierten Einwohnerzuwächse ist mit einer weiter steigenden Nachfrage zu rechnen", so Stadtrat Michael Borner, sozialpolitischer Sprecher der Grünen Gemeinderatsfraktion in einer Pressemeldung der drei Fraktionen.
SPD: Stadt soll sich ihrer Verantwortung bewusst sein
Zusätzlich laufe die Mietpreisbindung für viele Sozialwohnungen aus. Das werde den ohnehin knappen Markt an preiswerten Mietwohnungen in Karlsruhe nochmals verringern. "Laut dem 7. Sachstandsbericht Wohnen und Bauen der Stadt Karlsruhe 2008 fehlen in Karlsruhe jährlich 1.000 Wohneinheiten", sagt Borner weiter.
Stadträtin Angela Geiger von der SPD erläutert in der Pressmeldung: "Die Anstrengungen, die die Volkswohnung mit dem Bau von 500 Wohnungen in fünf Jahren unternimmt, reichen bei weitem nicht aus, um das Wohnraumdefizit in Karlsruhe nachhaltig zu verringern." Die Stadt Karlsruhe solle sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst sein und mit einer kommunalen sozialen Wohnraumförderung einen Teil der Daseinsvorsorge übernehmen." Die Förderungsinstrumente der Stadt Karlsruhe, des Landes und der Volkswohnung sollen, so die Forderung der drei Fraktionen, in die Prüfung dabei einbezogen und gegebenenfalls ergänzt werden.
"Außerdem bitten wir die Stadtverwaltung zu berichten, in wie weit die Handlungsempfehlungen der Zukunftskonferenz Wohnungsmarkt Karlsruhe von 2010 im Handlungsfeld 'Preiswerter Wohnraum' umgesetzt werden konnten. Wir möchten wissen, in wie weit die Erwartungen auf Schaffung preiswerten Wohnraums aus der Umsetzung der Strategie 'Wohnen in der Stadt und zukunftsfähiger Wohnungsmarkt 2020' erfüllt werden", schließt Stadträtin Margot Döring von der KAL an.
Aktualisierung Freitag, 2. November
Auch die CDU-Gemeinderatsfraktion bekräftigt ihre Politik zum sozialen Wohnungsbau und freut sich über die große Übereinstimmung der Fraktionen im Gemeinderat zu diesem Thema. Die Fraktion verfolge seit geraumer Zeit mit einem eigenen Antrag die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Familien im unteren Einkommenssegment und habe in ihrem Antrag konkrete Maßnahmen vorgeschlagen, so die CDU in einer Pressemitteilung. "Wir setzen uns dafür ein, dass die Volkswohnung ihren derzeitigen Bestand an Wohnungen mit Mietpreisbindung von zirka 3.500 beibehält und zusätzlich um mindestens 50 Wohnungen pro Jahr erhöht. Dauerhaft sollte jedoch eine Zielvorgabe von 100 Wohnungen pro Jahr angestrebt werden", erläutert CDU-Stadtrat Tilman Pfannkuch.