Viel Verkehr und eine Ampel: So kennt man die Kreuzung Hirschstraße und Kriegsstraße in Karlsruhe. Wer die Hauptverkehrsader auf dem Fahrrad queren möchte, der braucht mit dem gute Nerven.

Erst muss eine Rechtsabbiegerspur überwunden werden, nur um dann im Haltebereich der Ampelanlage auf grünes Licht zu warten.

Diese Wartezeit empfand eine Leserin von ka-news.de als so stressig, dass sie sich am 1. Mai an die Redaktion wandte: "Viele sehen nur das grüne Licht der Ampel und fahren über die Straße. Ganz schlimm ist aber, dass viel zu wenig Platz für wartende Fahrradfahrer an der Ampel ist".
ka-news.de im Selbsttest: Die Kreuzung hat es in sich!
Direkt am 2. Mai machte sich daraufhin die ka-news.de Redaktion ein Bild von der Situation vor Ort. Als Fußgänger belächelt man noch die Bedenken der Fahrradfahrer. Aber sobald man selbst mit dem Drahtesel an der Kreuzung steht, wird einem bewusst, wie brenzlig die Situation hier werden kann.

Bei Rot fühlt man sich auf dem schmalen Wartestreifen an der Ampel sehr unsicher: Vor und hinter einem rauscht der Verkehr. Hat man das Pech, dass sowohl auf der Kriegsstraße, als auch auf der Rechtsabbiegespur hinter einem, LKWs fahren, treibt es selbst dem erfahrenen Radfahrer kurz die Schweißperlen auf die Stirn.
Verschärft wird diese Situation, wenn mehrere Radfahrer an der Ampel auf Grün warten oder man ein Kind im Fahrradanhänger hat.
Kreuzung bereitet Bürgern Bauchschmerzen
Aber nicht nur durch die Unfallstatistik ist die Kreuzung Hirschstraße und Kriegsstraße der Stadt bekannt. Bereits mehrere Beschwerden erreichten die städtischen Stellen.

"Die unbefriedigende Situation an der Kriegsstraße/Hirschstraße ist der Stadtverwaltung bekannt. Für die Kriegsstraße/Hirschstraße gibt es bereits eine abgestimmte Planung", so die Stadt gegenüber ka-news.de.
Wurde hier nicht erst gebaut?
Mit der Eröffnung des Karoline-Luise-Tunnels am 19. Oktober 2022, wollte die Stadt gleich mehrere Probleme auf einmal lösen.

- Die vielbefahrene Kriegsstraße und die Kreuzungspunkte Mendelssohnplatz, Ettlinger Tor und Karlstor sollten entlastet werden.
- Der Radverkehr sollte von dem neuen Tunnel in der Fächerstadt profitieren: Auf der nun weniger befahrenen Kriegsstraße entstanden breitere Fahrspuren für Radler. Das schreibt zumindest die Stadt auf ihrer Webseite zum Bauprojekt Karoline-Luise-Tunnel.
Die neu entstandene Verkehrsführung scheint aber bei den Radfahrern nicht gut anzukommen.
Vier Unfälle gab es an der Kreuzung bereits
Nach dem ersten Eindruck wollte die Redaktion von der Stadt wissen, ob die Kreuzung als Unfallschwerpunkt bekannt ist. Hierfür stellte die ka-news.de Redaktion am 3. Mai eine schriftliche Anfrage an die zuständigen städtischen Stellen.

Am 24. Mai antwortete die Stadt. Im Zeitraum zwischen 2021 und 2023 hätten sich an der Kreuzung Hirschstraße und Kriegsstraße bereits vier Unfälle ereignet. Da bei mehreren dieser Unfälle Fahrradfahrer zu Schaden kamen, gilt die Kreuzung als sogenannte "Unfallhäufungsstelle". Eine Unfallhäufungsstelle wird von der Stadt wie folgt definiert:
"Eine Unfallhäufungsstelle liegt dann vor, wenn sich innerhalb eines Jahres fünf Unfälle des gleichen Typs oder innerhalb von drei Jahren drei Unfälle mit Personenschaden ereignet haben".
Stadt will ab September handeln
Wie die Stadt ka-news.de am 24. Mai mitteilte, seien für September 2024 umfangreiche Umbau Arbeiten an der Kreuzung Kriegsstraße/Hirschstraße geplant.

Ziel der Arbeiten des Tiefbauamtes der Stadt Karlsruhe ist es, die Querung der Kriegsstraße für den Rad- und Fußverkehr deutlich zu erleichtern. Hierfür plant die Stadt folgende Anpassungen:
- Die Aufstellflächen im Ampelbereich sollen größer werden.
- Die Fahrbahn in die Hirschstraße soll neu geordnet werden.
- Bei den Einmündungsstraßen sollen "signalisierter Überweg" geschaffen werden.
- Im Westen, Norden und Süden der Hirschstraße sollen ebenfalls signalisierte Überweg geschaffen werden.

Ihre Meinung ist uns wichtig
Wie sehen sie als ka-news.de Leser die Situation an der Kreuzung Hirschstraße und Kriegsstraße?
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