Wer einkaufen oder bummeln möchte, ist auf der Karlsruher Kaiserstraße richtig - es ist die Flaniermeile der Stadt. Doch ihre Randbereiche können nicht als Aushängeschild Karlsruhes dienen. Hier tummeln sich Billigläden und die Leerstände häufen sich.
Um dieser Entwicklung gegenzuwirken, hat sich die Stadt nun das Vorkaufsrecht rund um den Europaplatz gesichert. So kann die Verwaltung künftig mitbestimmen, welche neuen Geschäfte sich in der Kaiserstraße ansiedeln.

Damit die Straße im Herzen der Stadt in neuem Glanz erstrahlt, soll vom Marktplatz bis zum Kaiserplatz ein sogenanntes Sanierungsgebiet festgelegt werden. Dafür hat der Karlsruher Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag, 26. Mai, den Weg geebnet. Damit sichert sich die Stadt mehr Möglichkeiten für der Gestaltung der Straßenzüge.
Fußgängerzone im Wandel: Höhere Qualität der Geschäfte
Die Karlsruher Innenstadt wird sich in den kommenden Jahren stark wandeln. Die gelben Straßen- und Stadtbahnen werden unter der Erde verschwinden und eine einheitliche Fußgängerzone wird entstehen - inklusive Baumreihen, Bänken und einem nagelneuen Bodenbelag.

Ob Kleiderläden, Cafés oder Imbissbuden - welche Geschäfte wünscht sich die Stadt an ihrer neuen, schicken Flaniermeile? In ihren Plänen spricht sich die Stadt für einen Mix an verschiedenen Läden aus. Im Erdgeschoss sollen neben Handel- und Dienstleitungen auch Fitnessstudios, Banken und Gastronomie das Angebot auf der Kaiserstraße und in der Kaiserpassage ergänzen.
Wohnungen und Büros über der Karlsruher Shoppingmeile
Ein Stockwerk darüber, in den ersten Obergeschossen, sollen Büros und Gesundheitsdienste einen Platz finden. In den obersten Etagen werden Wohneinheiten und eine Hotelnutzung favorisiert. Zu groß soll der Anteil an Wohnungen jedoch nicht sein, um den geschäftig-innerstädtischen Charakter des Gebietes aufrecht zu erhalten.

Doch auf dem Weg zu einer Stadt mit höherer Aufenthaltsqualität ist die Kaiserpassage ein Dorn im Auge. Mitten in der Karlsruher Innenstadt gelegen könnte sie ein Aushängeschild der Stadt sein. Doch trotz der vielversprechenden Lage verbuchen die großen und modernen Einkaufszentren weit mehr Publikum. Der Grund: In der Kaiserpassage finden sich einige Geschäfte, die für Stadtbesucher wenig attraktiv wirken - unter anderem ein Erotikshop, Waxing- und Nagelstudios.

Um die Kaiserpassage stärker zu beleben, sollen die Geschäfte mehr Qualität erlangen und nach außen hin als starke Marke auftreten. Damit dieses Ziel ein Stückchen näher rückt, schließen sich die Eigentümer der Immobilien zusammen und arbeiten ein sogenanntes Profilierungskonzept aus.
Neuer Eingangsbereich soll Besucher anlocken
Um Besucher anzulocken, könnte die Passage auch optisch ein neues Gesicht erhalten. Eine Modernisierung des Eingangsbereiches zur Kaiserstraße hin ist angedacht.


Damit darüber hinaus im gesamten Bereich der westlichen Kaiserstraße die Aufenthaltsqualität steigt, werden Wände und Höfe von störendem Graffiti befreit. Hierfür kommt das neue Anti-Graffiti-Mobil "Soko Schmierfink" zum Einsatz.

Diese Maßnahmen sollen jedoch nur der Anfang sein. Wenn in den kommenden Jahren der westliche Bereich der Karlsruher Innenstadt offiziell ein Sanierungsgebiet ist, werden zahlreiche weitere Projekte folgen. Bereits im Jahr 2022 könnten die ersten Punkte mit finanzieller Unterstützung von Bund und Ländern umgesetzt werden.
Teil 1 der Serie:

ka-news.de Serie "Karlsruhe im Wandel"
Karlsruhe soll attraktiver werden. Damit das gelingt, hat die Stadt den "Aktionsplan City" ins Leben gerufen. Dort sind über 100 Maßnahmen gebündelt, die Karlsruhes Innenstadt in den kommenden Jahren verändern werden. ka-news.de nimmt einzelne Bereiche unter die Lupe.
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