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Karlsruhe: Ein Blick in die Zukunft: So könnte Karlsruhe in 15 Jahren aussehen

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Ein Blick in die Zukunft: So könnte Karlsruhe in 15 Jahren aussehen

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    Ein Blick in die Zukunft: So könnte Karlsruhe in 15 Jahren aussehen
    Ein Blick in die Zukunft: So könnte Karlsruhe in 15 Jahren aussehen Foto: Mettler Landschaftsarchitektur/Stadt Karlsruhe

    Menschenähnliche Roboter, schwebende Straßenbahnen, eine vernetzte Welt - wer an die Zukunft denkt, hat oft Bilder aus Science-Fiction-Filmen im Kopf. Blickt man nicht ganz so weit, lassen sich allerdings einige Vorhersagen schon relativ präzise treffen. Was lässt sich schon heute über Zukunft der Stadt Karlsruhe sagen?

    Eine Stadt lebt von ihren Menschen. Wie die Stadt sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten entwickeln wird, steht und fällt mit denjenigen, die künftig hier wohnen werden. Und das werden laut Prognosen deutlich mehr sein als heute: 27.000 Einwohner mehr soll die Stadt bis 2035 zählen.

    Die Karlsruher werden älter, die Studenten weniger

    Eine solche Vorhersage bringt immer Unsicherheiten mit sich, doch diese Zahl scheint plausibel zu sein. Denn zwei Modelle kamen unabhängig voneinander zum nahezu selben Ergebnis. Laut dem Statistischen Landesamt sollen im Jahre 2035 rund 329.000 Menschen in der Fächerstadt leben, das Amt für Stadtentwicklung spricht sogar von einer Zahl von 333.000.

    Abbildung aus der Beschlussvorlage des Gemeinderates am 24. September.
    Abbildung aus der Beschlussvorlage des Gemeinderates am 24. September. Foto: Amt für Stadtentwicklung

    Nicht nur die Einwohnerzahl, auch die Altersstruktur der Bevölkerung wird sich verändern. Da künftig deutlich mehr Personen die Fächerstadt ihr Zuhause nennen werden, werden fast alle Altersgruppen ebenfalls mit einer höheren Anzahl an Menschen vertreten sein. Allerdings nur fast: Eine Ausnahme bilden die 18- bis 30-Jährigen. 

    Weniger Studenten, weniger Auszubildende - auch das wird Karlsruhe künftig erwarten. Denn die Altersgruppe ist sehr dynamisch: Rund zwei Drittel ziehen im jungen Erwachsenenalter in die Stadt, nur ein Drittel ist hier aufgewaschen. 

    "Verjüngungskur" für Durlach und Neureut 

    Anders sieht es aus bei den Kindern: In rund 15 Jahren werden in der Stadt voraussichtlich mehr Kinder und Jugendliche leben. Besonders "verjüngt" werden die Stadtteile Durlach und Neureut. Durlach könnte im Jahr 2035 über 1.200 mehr Minderjährige verzeichnen als heute. Der Grund: Es sind die Stadtteile, die über "die größten Wohnbaulandpotentiale verfügen", geht aus der Statistik der Stadt hervor.

    ka-news.de Hintergrund: Welche Annahmen stecken hinter den Zahlen?

    Um Vorhersagen über die Bevölkerungsentwicklung zu treffen, hat das Amt für Stadtentwicklung zwei verschiedene "Welten" erdacht. Im ersten Szenario boomt die Stadt - Wirtschaft und Forschung wachsen weiter wie bislang und ziehen damit viele Menschen an. Im zweiten Szenario entwickelt sich der Wirtschaftsstandort ab dem Jahr 2025 langsamer - Karlsruhe "bremst". 

    Wenn die Stadt wie im ersten Szenario weiterhin boomt, werden sich auch mehr Menschen hier niederlassen und die Einwohnerzahl würde bis zum Jahr 2035 auf rund 350.000 steigen. Doch: "Aus heutiger Sicht erscheint ein derartiger Verlauf als wenig realistisch", so die Einschätzung der Stadt. Glaubwürdiger scheint das zweite Szenario, in dem sich die Stadt langsamer entwickelt. Hier soll sie bis zum Jahr 2035 nur rund 329.000 Einwohner zählen.

    Alle Zahlen in diesem Artikel gehen daher von letzterem Szenario aus.

    Vor allem eines scheint also sicher: Die Stadt zieht Menschen an - und wird mit ihnen wachsen. Nach Norden, Süden, oder doch in die Höhe - die Antwort auf die Frage, in welche Richtung Karlsruhe am ehesten wachsen wird, findet sich im 'Räumlichen Leitbild' der Stadt.

    20.000 Wohneinheiten fehlen - wo kann gebaut werden?

    "Im Bereich zwischen Nordstadt, Nordweststadt und Neureut liegen die größten Reserven für neuen Wohnraum", heißt es dort. Und dieser Raum wird dringend benötigt, denn:  "Für einen entspannten Wohnungsmarkt fehlen bis 2030 rund 20.000 Wohneinheiten."

    Das Architekturbüro schneider+schumacher aus Frankfurt wurde vom Preisgericht mit dem 1. Platz ausgezeichnet. Dieser Entwurf dient künftig als Vorlage für das Bauprojekt Knielingen 2.0.
    Das Architekturbüro schneider+schumacher aus Frankfurt wurde vom Preisgericht mit dem 1. Platz ausgezeichnet. Dieser Entwurf dient künftig als Vorlage für das Bauprojekt Knielingen 2.0. Foto: (schneider+schumacher/Volkswohnung)

    Wie sich unbewohntes Gelände in ein modernes Wohnquartier verwandeln kann, zeigt das Neubaugebiet "Knielingen 2.0", das ebenfalls im Karlsruher Norden liegt. Hier hat sich in den letzten zehn Jahren ein ehemaliges Militärgelände in Wohnraum für rund 2.500 Menschen verwandelt.

    Die Innenstadt wandelt ihr Gesicht 

    Doch nicht nur durch neu entstehende Gebiete wird sich Karlsruhe wandeln. Auch die Innenstadt wird ihr Gesicht komplett verändern. Während heute Baustellen und Straßenbahnen den Stadtkern - die Kaiserstraße und den Marktplatz - prägen, sollen dort in Zukunft Baumreihen und Wasserfontänen für eine Wohlfühlathmosphäre sorgen.

    So stellt sich das Berliner Architektenbüro die Kaiserstraße ohne Baustellen vor
    So stellt sich das Berliner Architektenbüro die Kaiserstraße ohne Baustellen vor Foto: Mettler Landschaftsarchitektur

    Die Stadt- und Straßenbahnen werden dann, unsichtbar für die Passanten, unter der Innenstadt hindurchrollen. Bis das der Fall ist, muss nicht mehr allzu tief in die Kristallkugel geblickt werden, denn: Ein großer Teil der Tunnel sind bereits so gut wie fertiggestellt, sodass voraussichtlich im Jahr 2021 die erste Bahn unter Karlsruhe hindurchfahren wird.

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