Knapp zwei Kilometer Bahntunnel verlaufen unter der Kaiserstraße, der Südabzweig misst etwa einen Kilometer. Beides sollte nach den ursprünglichen Zeitplänen 2016 in Betrieb gehen, die Innenstadt sollte bahnfrei werden. Mittlerweile steht der Zeitplan bei Ende 2020 und auch das ist in Gefahr. Der Grund: der Bauboom in Deutschland. Da wird es schwer, Firmen für die Bauarbeiten zu bekommen.

"Die Wahrscheinlichkeit, dass wir zwar die Fertigstellung im Jahr 2020 hinbekommen, aber auch die Inbetriebnahme noch schaffen, wo wir ein halbes Jahr Versatz für den Probebetrieb brauchen, die ist weiter gesunken", erklärt Oberbürgermeister Frank Mentrup gegenüber ka-news. Erst im Herbst dieses Jahres könne man mehr Klarheit haben, wie der weitere Zeitplan für den U-Strab-Tunnel aussieht.
"Worst-case-Szenario" eingetreten
Auch, dass die Kombilösung teurer wird - ganz zu Beginn waren von Kosten von 500 Millionen Euro die Rede - ist nun bekannt. "Wir müssen zugeben, dass wir unser 'worst case-Szenario' mit 1,3 Milliarden Euro aus dem letzen Jahr erreicht haben. Dazu kommt noch ein Risiko von 30 bis 100 Millionen, die eventuell über diese Obergrenze hinaus gehen", so Mentrup im Gespräch mit ka-news weiter.

Auch hier führt das Stadtoberhaupt die Baukonjunktur an, beschreibt sie als "überhitzt". Hinzu komme die Menge an Anbietern, etwa 50 Firmen sind am Ausbau der unterirdischen Haltestellen beteiligt. "Außerdem haben wir nicht mehr die günstigen Rahmenbedingungen, wie wir sie vor ein paar Jahren hatten", erklärt Frank Mentrup.
Trotz aller Widrigkeiten: Der Oberbürgermeister nennt zumindest für die Fertigstellung des Bahntunnels unter der Kaiserstraße und dem Südabzweig das Jahr 2020. Lediglich die Eröffnung und Inbetriebnahme könnte sich aktuell verzögern.
Hinweis: Kommentare geben nicht die Meinung von ka-news wieder. Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen. Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!