Bei der ersten Informationsveranstaltung zum Sanierungsgebiet "Innenstadt-Ost" am Mittwochabend hatten knapp 180 Teilnehmer die Möglichkeit, sich über den aktuellen Stand zu informieren. "Sanierung lebt von der Beteiligung der Bürger und was wir heute erlebt haben, war ein fantastischer Auftakt für das Projekt", freute sich die stellvertretende Leiterin des Stadtplanungsamtes Heike Dederer über die Resonanz.
Auch Thomas Sippel vom beauftragten Planungsbüro war von der großen Bürgerbeteiligung positiv überrascht. "Es herrschte eine sehr konstruktive Stimmung und die Menschen haben nach vorne gedacht", sagte Sippel, der zuvor einen Einblick in die ersten Zwischenergebnisse der Bestandsanalyse gab.

Stadt erstellt 13-Punkte-Plan für Problemgebiet
Sippel und das Planungsteam sehen vor allem an den Randbereichen des Gebiets Handlungsbedarf. "Der Kontext zu den Nachbarquartieren, beispielsweise dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) oder dem Schloss, muss gestärkt werden", erklärte Sippel. Doch auch Problemstellen wie den unbeliebten Kronenplatz oder die kaum-frequentierte östliche Kaiserstraße sind unter anderem Teile eines vorläufigen 13-Punkte-Handlungsplans.

In diesem haben die Verantwortlichen "Basismaßnahmen" für die östliche Innenstadt ausgearbeitet. Diese sehen vor, die Gastronomie stärker einzubinden. Des Weiteren sollen Gebäude modernisiert und größere Ladenlokale entwickelt werden. Dabei soll in Zusammenarbeit mit den Eigentümern ein gemeinsames Leitbild für die östliche Kaiserstraße entwickelt werden.
Aber auch an der Wahrnehmung des Gebiets soll gearbeitet werden. Die Stadt will das "Schmuddelimage" der östlichen Kaiserstraße aufpolieren, heißt es in dem Plan. Vor allem das mangelnde Sicherheitsempfinden sehen die Planer als Hauptursache für die zunehmende Stigmatisierung des Areals. Auch der "Altstadt-Puff" habe eine stark abgrenzende Ausstrahlung. Die Innenstadt Ost soll, so der bisherige Plan, daher künftig einen durchgängigen Gebietscharakter erhalten, beispielsweise als alternatives Viertel, Studentenviertel oder Altstadtquartier.
Innenstadt Ost soll mit Landesmitteln gefördert werden
Bei der Informationsveranstaltung am Mittwochabend konnten die Teilnehmer bei einer Diskussionsrunde weitere Impulse für die Umgestaltung des Areals geben. Bis Ende des Jahres soll mit den gesammelten Missständen und Handlungsmöglichkeiten der erste Entwurf eines Neuordnungskonzepts erarbeitet werden.
Damit möchten Stadt und Planungsbüro dann einen Antrag zur Aufnahme in ein städtebauliches Förderprogramm des Landes Baden-Württemberg stellen. "Dazu werden wir neben unseren Analysen auch die Hinweise und Ideen der Bürger eng miteinbeziehen", so Sippel, der durchaus gute Chancen für eine Aufnahme in das Förderprogramm sieht. Jubeln sollte man allerdings noch nicht, denn bis dahin läge noch eine ganze Menge Arbeit vor den Beteiligten, mahnt er.
"Wir haben noch einen langen Weg vor uns, den wir gemeinsam gehen wollen. Denn nur zusammen mit den privaten Eigentümern können wir etwas erreichen", machte Sippel deutlich. Auch deswegen habe man sich dazu entschieden, in drei weiteren Workshops mit den Bürgern in Kontakt zu treten. Bis zum Sommer sollen öffentliche Veranstaltungen mit geladenen Fachexperten zu den Themen "Achse östliche Kaiserstraße", "Soziale Kontrolle, soziales Miteinander" und "Freiräume und (teil-)öffentliche Räume" stattfinden. Die genauen Termine werden noch bekannt gegeben.
Alle bisherigen Ergebnisse der Analyse, sowie ein detailliertes Protokoll der Veranstaltung finden Sie in den kommenden Tagen auf der Homepage der Karlsruher . Stadtplanung
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