"Die Krähe ist seit jeher Wahrzeichen des Stadtteils Grünwinkel. Deshalb war schnell klar, dass unser Stadtteilprojekt mit dem Vogel zu tun haben soll", erklärt Karlheinz Schmidt, erster Vorsitzender des Bürgervereins Grünwinkel im Rahmen eines Pressegesprächs am Mittwoch. Bereits 2013 haben die Planungen für das Projekt begonnen - aus ersten Entwürfen wurde im vergangenen Jahr die endgültige Version.
Krähen sind bereits alle "vergeben"
Diese ist mittlerweile gleich in 34-facher Ausführung in Grünwinkel angekommen. 1,40 Meter hoch und 1,90 Meter breit sind die aus einem sogenannten Glasfaserverbundwerkstoff bestehenden Figuren. Entworfen wurden die Krähen vom Karlsruher Design-Büro "Quantis". Nachdem ein Würzburger Künstler das Modell in den jetzigen Maßstab umsetzte, wurden sie in Polen hergestellt und dort abgeholt.
Noch sind die Figuren weiß und unberührt - doch das wird sich in den kommenden Wochen ändern: Insgesamt 20 Vereine, Institutionen und Firmen aus dem Stadtteil im Karlsruher Westen haben eine oder mehrere Krähen "reserviert", um sie nach Lust und Laune zu gestalten: "Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt", versichert Michael Popp, zweiter Vorsitzende des Bürgervereins.
Bis zum 25. April haben die Grünwinkler Zeit, ihrer Krähe einen imposanten Anstrich zu verpassen. Dann werden die schönsten Exemplare prämiert, ehe es im Anschluss langsam an die Aufstellung geht. Und diese erfolgt keineswegs willkürlich: "Die Krähen werden in ganz Grünwinkel verteilt, damit sie während des Jubiläumsjahres von allen gesehen werden", sagt Schmidt. Vor allem an den Hauptverkehrsachsen, etwa an der Pulverhausstraße oder der B36, sollen die Vögel symbolisch für den Stadtteil aufgestellt werden.
Die Verantwortlichen des Bürgervereins sind überzeugt, mit dieser Aktion möglichst viele Grünwinkler einzubinden: "Das war von Beginn sehr wichtig. An der Gestaltung der Krähen sind viele, ganz unterschiedliche Akteure beteiligt", erklärt Schmidt. Neben den Kirchen sind so beispielsweise auch die Grundschule, der Kindergarten oder Fußballverein beteiligt.
Örtliche Firmen unterstützen Projekt finanziell
Doch ohne finanzielle Hilfe der umliegenden Unternehmen wäre das Projekt nicht zu stemmen, sagt Schmidt. Von der Stadt Karlsruhe gibt es für jeden Stadtteil zwei Euro je Einwohner - für das Grünwinkler Projekt reicht das nicht: Bei fast 11.000 Einwohnern beläuft sich der städtische Zuschuss auf knapp 22.000 Euro. Die Kosten des Krähen-Projekts liegen jedoch über 30.000 Euro.
Ein Umstand, der auch andere Stadtteile beschäftigt: "Ohne die finanzielle Hilfe aus der Privatwirtschaft wäre die Umsetzung der Ideen in vielen Stadtteilen nicht möglich. Aktuell beläuft sich der Anteil privater Firmen an den Gesamtkosten auf rund 3,4 Millionen Euro", erläutert Martin Wacker, Chefplaner des Stadtgeburtstags.
So oder so: Die Grünwinkler freuen sich auf die bunte "Vogelschar" vor der Haustüre. Beim Abholen ihres Exemplars sagt Gudrun Hansen vom Kleingartenverein Grünwinkel: "Ich finde das Projekt toll, da die Krähe das Wahrzeichen unseres Stadtteils ist. Das schönste ist aber, dass alle mitmachen. Der Zusammenhalt ist groß", freut sie sich.
Der Artikel wurde nachträglich geändert: Die Krähen wurden nicht wie ursprünglich vermeldet von einem Grünwinkler Künstler, sondern von einem Karlsruher Design-Büro im Modell 1:5 entworfen. Die Krähe wurde im Maßstab 1:1 dann von einem Würzburger Künstler hergestellt.
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