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Karlsruhe: Grünen Direktkandidatin Zoe Mayer reagiert auf Fake-Kampagne in Karlsruhe: "Solche Plakate sind Rufmord"

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Grünen Direktkandidatin Zoe Mayer reagiert auf Fake-Kampagne in Karlsruhe: "Solche Plakate sind Rufmord"

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    Unter dem Hashtag "#GrünerMist" wurden in ganz Deutschland falsche Wahlplakate angebracht, die im Stil der Grünen gehalten sind.
    Unter dem Hashtag "#GrünerMist" wurden in ganz Deutschland falsche Wahlplakate angebracht, die im Stil der Grünen gehalten sind. Foto: Thomas Riedel

    In ganz Deutschland breiten sich die Plakate aus, auf denen im Design der Grünen Parolen wie "heimatfeindlich", "totalitär" oder "Ökodiktatur" prangen. Genauere Hintergrundinformationen zu dieser Kampagne halten sich dabei aber stark in Grenzen. Zwar gebe es verschiedene Spekulationen, wer die Plakatwände in Auftrag gegeben habe,  doch bestätigtes Wissen oder gar Bekenntnisse existierten laut Aussage der Karlsruher Grünen nicht.

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    Foto: Thomas Riedel

    Für Zoe Mayer, Direktkandidatin der Grünen Karlsruhe, sei diese Anonymität ein Hauptproblem und ein Hauptkritikpunkt an der Fake-Wahlplakat-Kampagne. "Die Grünen sind durchaus für Kritik und auch Diskussionen offen. Dadurch, dass sich die Verantwortlichen hinter diesen Plakaten nicht zu erkennen geben, können wir natürlich keinen Dialog führen", sagt sie.

    "Solche falschen Wahlplakate sind Rufmord"

    Zusätzlich würde diese Anonymität auch die rechtlichen Gegenmaßnahmen begrenzen: "Natürlich könnten wir gegen die Verantwortlichen klagen, doch wir wissen nicht, um wen es sich dabei handelt. Da sich die Finanzierenden dieser Fake-Plakat-Kampagne auch nicht gesetzlich kennzeichnen müssen, ist der Rechtsweg für uns kein aussichtsreiches Unterfangen", wie Mayer erklärt.

    Zoe Mayer, Fraktionsvorsitzende der Grünen
    Zoe Mayer, Fraktionsvorsitzende der Grünen Foto: Grüne Karlsruhe

    Ganz ohne Gegenwehr wollen die Grünen allerdings nicht bleiben. "Solche Negativkampagnen zeugen von sehr, sehr schlechtem Stil im Wahlkampf. Es ist undemokratisch, intransparent und verbreitet mit Anschuldigungen wie 'Ökodiktatur' Unwahrheiten über unsere Inhalte. Diese falschen Plakate sind Rufmord, weshalb wir definitiv dagegen vorgehen werden."

    Auf Bundesebene habe man bereits eine Gegenkampagne angesetzt, in die über 10.000 Euro Spendengelder fließen sollen. Dabei werde allerdings nicht dasselbe oder ähnliche Prinzip auf eine andere Partei angewandt, sondern: "Wir Grünen haben eine Selbstverpflichtung zum fairen Wahlkampf unterschrieben. Und das ist kein fairer Wahlkampf."

    Der "Sleeper Effekt" - Die große Gefahr der Fake-Wahlplakate

    Daher seien Aufklärung und verstärkter Eigenwahlkampf die hauptsächlichen Gegenmaßnahmen. Besonders wichtig sei der aufklärerische Aspekt, da "derartige Hetzkampagnen sehr gefährlich sein können", so Mayer.

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    Foto: Thomas Riedel

    Der sogenannte "Sleeper-Effekt" in der menschlichen Psyche könne dafür sorgen, dass sich Botschaften wie auf den Fake-Plakaten auf lange Sicht im Bewusstsein der Menschen einprägen. "Wenn die politischen Botschaften häufig genug wahrgenommen werden, kann es passieren, dass man sich nach einigen Wochen nur noch an den Inhalt und nicht mehr an Kontext oder Verfasser erinnert. Dadurch werden die Inhalte auch eher ernst genommen", so ihre Einschätzung.

    Ein Wahlplakat der Grünen zeigt Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock und den Slogan «Wirtschaft und Klima ohne Krise».
    Ein Wahlplakat der Grünen zeigt Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock und den Slogan «Wirtschaft und Klima ohne Krise». Foto: Michael Kappeler/dpa

    Somit bestehe zumindest die Möglichkeit, dass die falschen Wahlplakate eine gewisse Wirkung entfalten und die Grünen von einigen Wählern mit einer "Ökodiktatur" in Verbindung gebracht werden. Natürlich gelte das nicht  für alle Bürger und der "Sleeper-Effekt" sei auch nicht die einzige psychologische Auswirkung, den die Plakate erzeugen könnten.

    "Niemand will einen Wahlkampf mit solchen Mitteln"

    "Diese Plakate machen auch viele Menschen wütend - verständlicherweise", meint die Karlsruher Kandidatin. "Einige Wähler, die die Grünen erwogen haben, könnten sich natürlich denken 'jetzt wähle ich sie erst recht'." Ebenso könne man davon ausgehen "dass die Grünen eine ernst zu nehmende politische Größe sind, wenn es sich für manche Menschen lohnt, uns so zu verunglimpfen."

    An Karlsruher Bürger richtet Mayer dementsprechend die Bitte "sich kritisch mit dem Programm der Grünen auseinanderzusetzen und derartige Fake-Plakate zu ignorieren, sich nicht manipulieren zu lassen oder auch sich über die Hetzkampagne zu empören".

    Der eigentliche Wahlkampf der Grünen in Karlsruhe setze auf Inhalte und nicht auf "Kampfbegriffe" wie Mayer die falschen Wahlplakate beschreibt. "Und niemandem ist daran gelegen, dass der Wahlkampf der nächsten Jahre mit solchen Mitteln stattfindet."

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