Man blickt zurück auf vier erfolgreiche Festivaltage bei Das Fest in Karlsruhe: Am Sonntag wurden vor dem Hauptbühnen-Act Wolfmother und LEA über den ganzen Tag rund 40.000 Menschen im Außenbereich gezählt, drinnen war die "Arena" (Hügelbereich) mit 33.000 Menschen voll, aber nicht ausverkauft.

Über das gesamte Fest waren zirka 250.000 Menschen in der Günther-Klotz-Anlage zu Besuch. Eine "sehr gute Zahl", sagt Fest-Chef Wacker. Zusammen mit dem "Fest am See" zählt die Fest-Marke rund 285.000 Besucher in der Günther-Klotz-Anlage.

Größere Vorkommnisse gab es keine. Aus Sicht der Polizei waren es "sehr entspannte vier Festivaltage". Vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) heißt es "super Festwoche", durch die Hitze hatten sie vermehrt Einsätze, aber der Sonntag verlief bislang sehr sehr ruhig.

Was will man also 2025 noch besser machen? Nicht die großen Sachen wie die Bühne, heißt es von den Veranstaltern, eher die kleineren Dinge. Bei den Fest-Machern gibt es eine Wand, an welche alle Verbesserungsvorschläge gepinnt werden.

Dort landen auch schon während des Fests Vorschläge: "Ein Zettel an der Wand war zum Beispiel das Thema mobile Wasserverkaufsstände", sagt Fest-Chef Wacker, "schon kurz darauf hatten wir das umgesetzt."

Die "hauseigene" Schreinerei auf dem Gelände macht es möglich: Schnell war ein mobiler Verkaufsbauchladen gezimmert und die Crew-Mitglieder damit unterwegs.
IT wird das Thema der kommenden fünf Jahre
Für Sicherheitschef Markus Wiersch ist IT das Ding der kommenden fünf Jahre: "Cashless zahlen ist ein großes Thema", sagt der Festivalmacher. Hier werde man an den Systemen arbeiten. Bei zu viel Menschenmassen, fallen die Netze an der ein oder anderen Stelle auch 2024 noch aus.

Wer beispielsweise am Freitag während des Hauptacts am Merchandise-Stand vor der Hauptbühne T-Shirts mit der Karte bezahlen wollte, musste unverrichteter Dinge wieder abziehen.
"Kein Netz, sorry", lautete die zerknirschte Antwort des Verkäufers, während im Hintergrund die Sportfreunde Stiller den Hügel rockten.
Awareness-Team bleibt auch 2025
Besonders geschätzt wurde das neue Awareness-Team über den gesamten Zeitraum. Das 32-köpfige Team rund um Anika Böck war an allen Tagen auf dem Festgelände unterwegs.
Sie waren Ansprechpartner in unterschiedlichen Belangen: Die Anliegen reichten vom verlorenen Kind bis zu verbalen Belästigungen. Das Konzept soll auch 2025 fortgeführt werden.
Überall sterben Festivals - wie Das Fest überleben kann
Andernorts kämpfen Festivals ums Überleben - 2024 war es für einige das letzte Mal, im deutschen Ferropolis feierte nach 27 Jahren das Melt-Festival im Juli seine letzte Ausgabe.
In Großbritannien setzte das legendäre Leopallooza diesem Sommer aus. Allein in Europa seien es über 100 Festivals, die 2024 aufgeben musste, berichtete Fest-Booker Holger Jan Schmidt im Vorfeld.

Seit Corona häufen sich die Festivalabsagen: In der Region mussten 2023 "Bang your Head" (Balingen) und "Download 2023" (Hockenheim) die Segel streichen. Material- und Personalkosten sein zu enorm gestiegen.

Spürbar war dies auch bei Das Fest: 2023 waren die Kosten bereits um 40 Prozent über alle Gewerke gestiegen. Größter Kostenpunkt: Infrastruktur und Sicherheit. Ein Thema, bei dem aber auf keinen Fall gespart wird.
Neu in 2024: Lautsprecheranlage im gesamten Gelände
Beim Thema Sicherheit gab es 2024 eine große Neuerung: Erstmalig können die Veranstalter das gesamte Gelände zentral beschallen. "An jeder Ecke des Geländes sind die Lautsprecher installiert", so Wacker.
So können alle Fest-Besucher bei wichtigen Anliegen oder Wetterentwicklungen erreicht werden. Bislang ging dies nur dezentral über die jeweiligen Anlagen der einzelnen Bühnen.

Am Samstag hatte die Zentral-Beschallung erfolgreiche Premiere: "Wir haben eine verloren gegangene Person ausrufen lassen", so Wacker. Auf die Anlage gab es viel positives Feedback - und die Veranstalter konnten auch schnell beruhigen: Ja, die Person ist wieder da.
Das Fest feiert 40 Jahre - dank Unterstützern
Während andernorts die Festivals aufgeben müssen, kann Das Fest in 2025 auf 40 Jahre zurückblicken. Das Fest hat langjährige Partner, Sponsoren und Unterstützer.
Man spricht nicht umsonst von der "Fest-Familie" - nach Corona rückte man zusammen und so schafft es die Karlsruher Veranstaltung auch in für die Branche schwierigen Zeiten zu bestehen.

Die Fest-Finanzierung steht auf vielen Säulen: Dazu gehören Tickets, Sponsoren, Partner, aber auch der Getränkeverkauf trägt nicht unwesentlich dazu bei. Jedes verkaufte Ticket genauso aber wie jede getrunkenen Apfelsaftschorle, Bier oder Wasser helfen, der "schwarzen 0" am Ende näher zu kommen.

Die Getränkepreise wurden in 2024 bereits angepasst. Ob in Hinblick auf gestiegene Kosten an der Stellschraube Ticketpreis für 2025 gedreht werden muss? Noch unklar.
Werden die Tickets 2025 teurer?
Wie sich die Ticketpreise 2025 gestalten werden, bleibt noch offen. Denn: Der Kassensturz wird erst noch gemacht. Spätestens bis zum Vorverkaufsstart am 25. November 2024 wird feststehen, ob die Ticketpreise steigen werden.
Für die Fest-Macher geht es nach dem letzten Act weiter in die Fest-Planung 2025 "Wir sind gut vorbereitet auf einen wichtigen Geburtstag nächstes Jahr - das 40. Jubiläum", so Wacker, "wir wollen noch besser werden." Damit will man laut Fest-Chef nie aufhören. Es wird also auch 2025 wieder einige Neuerungen auf Das Fest geben.
Alle Bilder, Konzertberichte und Infos rund um die vier Fest-Tage hier in unserem Live-Ticker zum Nachlesen.