"Achtung wir haben eine ernste Lage, bitte verbarrikadiert euch. Schließt Fenster und Türen", tönt es zur dritten Stunde durch die Sprechanlage des Thomas-Mann-Gymnasiums. Die Schüler kommen der Aufforderung nach. Verriegeln die Tür, suchen Schutz hinter Tischen und Stühlen. Mittendrin ist auch Eric* (Name geändert), der den falschen Amok-Alarm am Freitagmorgen miterlebt hat. 

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"Nach einer halben Stunde kam eine weitere Durchsage. Die Lage sei unter Kontrolle, es müsste aber überprüft werden, ob sich noch jemand im Gebäude aufhält", erzählt der Schüler im Gespräch mit ka-news.de. Die Polizei führt diese Untersuchungen durch, klappert jedes Klassenzimmer ab. "Das war wie in diesen Tiktok-Videos, wenn die schwer bewaffnet mit Sturmhauben zur Tür hereinkommen", erzählt der Schüler.

Erst Feueralarm, dann Amokalarm

Gegen 12.15 Uhr wird Erics Klasse in die Festhalle der Schule gebracht. Dort werden den Schülern Getränke gereicht, die Schüler teilen Süßigkeiten miteinander. Zirka eine Stunde später verkündet die Polizei, dass die Lage unter Kontrolle sei und es sich wohl um einen Fehlalarm gehandelt habe. Kurz darauf dürfen die Schüler die Festhalle wieder verlassen und den Heimweg antreten. 

Polizeieinsatz an Schule in Blankenloch
Die Polizei während ihres Einsatzes in Blankenloch | Bild: Thomas Riedel

"Ich hatte jetzt keine Angst. Wir hatten ja direkt nach der Durchsage die Tür abgeschlossen. Da wäre keiner durchgekommen", meint Eric. Andere hingegen hat es "schwerer erwischt", gesteht er. So mussten zwölf Schüler zum Beispiel wegen Kreislaufproblemen behandelt werden.

Für den Schüler ist der Amok-Fehlalarm aber kein Zufall. "Diese Woche wurde zwei Mal Feueralarm ausgelöst. Jetzt noch der Amokalarm. Das ist nicht normal."

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Ob es zwischen den Fällen eine Verbindung gibt, kann derzeit nicht bestätigt werden. Ebenso sind die genauen Umstände, die zur Alarm-Auslösung geführt haben, noch unklar. Für die europäische Schule ist das bereits der zweite falsche Amok-Alarm innerhalb eines Jahres