Über soziale Netzwerke verbreiten sich Fotos, Videos und Trends rasend schnell - dabei spielt es keinen Rolle, ob die Inhalte sinnvoll, lustig oder gar gefährlich sind. Derzeit kursieren sogenannte "Biernominierungen" oder auf English "Neknominate" ("Nek your drink, nominate another" - "Exe dein Getränk und nominiere einen anderen") auf Facebook. Der Trend stammt wohl aus Australien und hat nun Deutschland erreicht.
Während Trinkspiele früher in der Gruppe als Mutprobe stattgefunden haben, wird heute über das Internet angestachelt. Allerdings seien solche Trends im Internet schwer einzuschätzen, sagt Sybille Katz von der Fachstelle Sucht in Karlsruhe gegenüber ka-news. Denn es sei nicht festzustellen: "Wie viele machen da überhaupt mit? Sagen die meisten vielleicht: Nein da mache ich nicht mit, das ist uncool?" Fest stehe aber: "Es ist gerade im jugendlichen Alter sehr gefährlich, viel Alkohol in kurzer Zeit zu trinken. Wer schnell trinkt, weiß gar nicht wie sein Körper auf Alkohol reagiert. Da kann es schnell zu einem K.O.-Effekt kommen", warnt Katz.
Präventionsangebote in Karlsruhe
Jugendliche sollten daher von ihrem Umfeld ermutigt werden stark zu bleiben und auch "Nein" zu sagen. Bei den Präventionsangeboten der Karlsruher Suchstelle werde mit Jugendlichen daher in Rollenspielen geübt, dem Gruppenzwang nicht nachzugeben, nicht jeden Trend mitzumachen. Das gelte für das "normale" Leben wie auch für die sozialen Netzwerke im Internet, so Suchtexpertin Katz.
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