(dpa/lsw/ka-news)

In ihr sollen Schwerstabhängige mitgebrachte Rauschmittel wie Heroin und Kokain unter hygienischen Bedingungen und unter Aufsicht von geschultem Personal konsumieren können. Das soll Drogenkranken helfen und Anwohner entlasten, die unter der illegalen Drogenszene am Karlsruher Werderplatz leiden.

Die "Fixerstube" ist in der grün-schwarzen Landesregierung umstritten. Der Karlsruher Gemeinderat hatte schon vor knapp einem Jahr einmütig dafür gestimmt.

Stadt Karlsruhe freut sich über Beschluss

Auch der Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, Frank Mentrup, zeigt sich laut Pressemeldung sehr erfreut über die Einrichtung, die nun vom Landtag genehmigt wurde. "Mit dieser Entscheidung geht das Land Baden-Württemberg einen wichtigen Schritt in Richtung einer fortschrittlichen Drogenpolitik. Drogenkonsumräume eröffnen uns die Möglichkeit, schwerkranke drogenabhängige Menschen besser zu erreichen." Diese anerkannten niedrigschwelligen Einrichtungen trügen zudem in der Drogenhilfe nachweislich dazu bei, Drogentodesfälle und offene Drogenszenen zu verhindern.

Schon im März 2018 hatte sich der Gemeinderat der Fächerstadt für einen Drogenkonsumraum ausgesprochen, Nun ist laut Pressemeldung der Stadt auch der Standort geklärt: In einem Nebenraum des Kontaktladens "get IN", der umgebaut wird, kann der Drogenkonsumraum eingerichtet werden. Die Einrichtung der AWO Karlsruhe liegt in der Kriegsstraße und ist fußläufig vom Werderplatz aus zu erreichen. 

Dass das "get IN" nicht in der Südstadt liegt, damit konnte laut Stadtverwaltung dem Wunsch der Südstadtbewohner entsprochen werden, den Drogenkonsumraum nicht in dem Stadtteil anzusiedeln. "Nach Einschätzung der Stadt wurde so eine gute Lösung für alle Beteiligten gefunden", heißt es in der Pressemeldung weiter. 

Nach Abschluss der noch erforderlichen Umbau- und Renovierungsmaßnahmen wird der erste Drogenkonsumraum in Karlsruhe voraussichtlich im Spätsommer 2019 in Betrieb genommen.

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