"Damit, dass die Stadt kaum rechtliche Handhabe in dieser Entscheidung hat, war zu rechnen", erklärt Ulrike Schulte von der Bürgerinitiative "Durlach gegen Prostitution". Sie sei kaum überrascht, dass die Stadtverwaltung der Bauvoranfrage am Ende ein grünes Licht erteilen werde.
Gesetz ist Gesetz, aber ...
"Das mag so manchen nicht passen - wie zum Beispiel uns - aber am Ende ist Gesetz nun mal Gesetz", meint Schulte, "doch die Vorgaben fallen ja nicht einfach vom Himmel." Damit spielt die Bordellgegnerin auf die mögliche Änderung der baurechtlichen Verordnungen und Bebauungspläne für das Areal in Killisfeld an.

Die Veränderung der rechtlichen Grundlage für Kerem Bayraks Anfrage sei theoretisch möglich, aber kaum umzusetzen, wie Fluhrer gegenüber ka-news.de erklärt. "Entsprechende gesetzliche Vorlagen anzupassen, um ein Bauvorhaben zu verhindern - also eine Einschränkung vorzunehmen - ist rechtlich nicht möglich." Es sei lediglich erlaubt, weitere Freiheiten beim Bau zu genehmigen.

Trotzdem hofft die Durlacher Bürgerinitiative weiter eine "verwaltungsjuristische Lösung" für die Situation zu finden, meint Schulte. "Die Möglichkeit besteht weiterhin, wie mir mein SPD-Kollege Jan-Dirk Rausch aus dem Durlacher Ortschaftsrat mitteilte." Als Jurist sei er mit dem entsprechend komplexen Problemfeld sehr vertraut.
Druck aufrecht halten
Sollte sich auf diesem Wege das Bordell nicht verhindern lassen, so übe die Bürgerinitiative weiterhin Druck auf die Verwaltung aus, erklärt Schulte. "Wir wollen diese Stimmung aufrecht erhalten und weiterhin zeigen, dass ein Bordell in Durlach keinen Platz hat."

Die Hoffnung sei dabei auch den Standort für den vermeintlichen Interessenten aus Amsterdam so unattraktiv wie möglich zu machen. "Wer will schließlich mit seinem Geschäft in eine Gegend ziehen, in der viele gegen einen sind? Niemand!", meint die Vertreterin der Initiative.