Am 5. Januar gründete sich der Kreisverband Karlsruhe, am 11. Januar zog der Kreisverband Enzkreis nach. Auch der Kreisverband Baden-Württemberg hat noch nicht viele Monate auf dem Buckel: Er entstand am 3. August 2013.
Europawahl: Stimmenfang rund um Karlsruhe
"Wir fahren heute durch Karlsruhe, Ettlingen und Rastatt und sammeln Unterschriften für die Europawahl", verkündete die Landesgruppierung auf ihrer Facebookseite am 22. Januar. Wer seine Unterstützungsunterschrift noch nicht geleistet habe, dürfe gerne eine Email schicken - "dann kommen wir bei euch kurz vorbei", kündigt "Die Rechte" augenzwinkernd an.
Nach Einschätzung der Karlsruher Politologin Ellen Esen werden in den kommenden Wochen und Monaten viele Kreisverbände in der Region aus dem Boden sprießen. Sie verweist aber auch darauf, dass man es dabei mit einem begrenzten Personenkreis zu tun habe. Beispielsweise postete die Partei auf Facebook: "Am Samstag, den 11.01.2014, hat sich im Großraum Pforzheim der zweite Kreisverband der Partei 'Die Rechte' in Baden-Württemberg innerhalb von 6 Tagen gegründet. Insgesamt kamen 35 Kameraden zusammen."
"Die Partei ist meiner Einschätzung nach ein Auffangbecken für die ehemalige Karlsruher Kameradschaft", so Esen im Gespräch mit ka-news. Diese sei eng mit der Dortmunder Kameradschaft befreundet gewesen - wo aktuell auch das "Dreh- und Lagezentrum" von Die Rechte verortet ist.
Baden-Baden verbietet Neonazi-Aufmarsch
Die Stadt Baden-Baden hat aktuell eine für den 30. Januar geplante Neonazi-Versammlung verboten, weil sie die öffentliche Sicherheit dadurch in Gefahr sieht. Unter dem Motto "Symbolische zwölf Minuten für die Freiheit" wollten Mitglieder der rechten Szene von 19.33 bis 19.45 Uhr demonstrieren. Gedacht werden sollte der Machtergreifung Adolf Hitlers vor 81 Jahren. Eine Gegendemonstration soll nun auch ohne den verbotenen Aufmarsch stattfinden.
In Karlsruhe gab es am 25. Mai 2013 einen ähnlichen Fall: Die Stadt hatte versucht einen Naziaufmarsch zu verbieten, war damit aber vor Gericht gescheitert. Schließlich stellten sich den Rechten rund 2.500 Bürger in den Weg - und die Behörden beschränkten den Aufmarsch auf eine stationäre Kundgebung.
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