"Die Lage ist ernst", erklärte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) nach den Anschlagen von Paris. Er sieht Deutschland weiter im Visier des internationalen Terrorismus. Die Bundespolizei hat nach den Attentaten in der französischen Hauptstadt reagiert: "Insgesamt haben wir eine verstärkte Polizeipräsenz", so Judith Tölle, Pressesprecherin bei der Bundespolizei, am Montag auf Nachfrage von ka-news. An ausgewählten Stellen käme es seit den Anschlägen verstärkt zu Kontrollen an der deutsch-französischen Grenze.
Baden-Württemberg hat eine rund 180 Kilometer lange Grenze mit Frankreich. Das Landeskriminalamt ist daher für die Gefahren des Terrorismus sensibilisiert. "Die Sicherheitslage ist nach wie vor angespannt", erklärt Pressesprecher Horst Haug im Gespräch mit ka-news, "wir haben es mit einer ernstzunehmenden Bedrohungslage zu tun."
"Angst wäre ein falscher Ratgeber"
In einem Punkt gibt er allerdings Entwarnung: "Es gibt keine konkreten Anhaltspunkte auf Anschläge in Baden-Württemberg." Ähnlich fällt auch die Einschätzung der Polizei für Karlsruhe aus. "Die Gefahren-Bewertung hat sich für Karlsruhe nicht geändert", betont Martin Plate, Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit beim Polizeipräsidium Karlsruhe am Montag.
Einen Grund, den Christkindlesmarkt komplett abzusagen, sehen die Karlsruher Polizei und die Stadtverwaltung nicht. "Letztlich ist es an der Karlsruher Polizei, die Sicherheitslage einzuschätzen, dementsprechend zu handeln und sich mit uns zu besprechen", so Oberbürgermeister Frank Mentrup beim Pressetermin am Donnerstag, "bis jetzt mussten wir unsere Planungen noch nicht einschränken."
In den letzten Tagen wurden die Polizeikontrollen am Hauptbahnhof bereits intensiviert. Angesichts der Terroranschläge in Paris soll die Polizeipräsenz in diesem Jahr ebenfalls auf dem Christkindlesmarkt verstärkt werden. "Die Polizei wird auch in diesem Jahr auf im Bereich der gesamten Weihnachtsstadt präsent sein", versichert Armin Baumbusch, Leiter des Marktamts der Stadt Karlsruhe.
Dabei würden auch Beamte in zivil auf dem Christkindlesmarkt unterwegs sein. Angst allerdings sei "der falsche Ratgeber" , so der Marktamtleiter. Bereits seit 2012 wurden verstärkt Polizisten auf dem Karlsruher Christkindlesmarkt verstärkt eingesetzt- beispielsweise aufgrund von Taschendieben.
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