In ihrem Antrag an den Durlacher Ortschaftsrat fordert die Grünen-Fraktion von der Stadt Karlsruhe, erneut einen Antrag beim Regierungspräsidium Karlsruhe zu stellen: "Mit dem Ziel, eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 100 auf der A5 im Bereich Durlach zu erlassen." Die aktuell zulässige Höchstgeschwindigkeit liegt bei 120 Kilometern pro Stunde.
Ihren Vorstoß begründen die Grünen mit vorliegenden Daten der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW). Laut diesen würden die Grenzwerte für Lärmemissionen im Bereich der Untermühlsiedlung deutlich überschritten, so die Fraktion in einer Pressemitteilung zum Antrag.
Lkw-Verkehr als Hauptursache für Verkehrslärm
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Stadtverwaltung einen solchen Antrag beim Regierungspräsidium (RP) gestellt - dieser wurde im November 2014 abgelehnt. Ein zweiter Versuch erachtet die Stadtverwaltung aus diesem Grund für nicht sinnvoll. In ihrer Antwort auf den Grünen-Antrag heißt es: "In der Stellungnahme des Regierungspräsidiums im November wurde mitgeteilt, dass eine Geschwindigkeitsbegrenzung nicht geeignet ist, eine spürbare Lärmminderung zu erreichen."
Der Grund: Die hohe Lärmbelastung wird hauptsächlich vom Lkw-Verkehr verursacht. Dieser werde jedoch von einer Temporeduktion auf maximal 100 Kilometer pro Stunde nicht berührt, da die zulässige Höchstgeschwindigkeit für Lastwagen in diesem Abschnitt bereits jetzt auf 80 Kilometer pro Stunde beschränkt ist.
Neuer Fahrbahnbelag statt Lärmschutzwänden
Für mehr Lärmschutz sollen stattdessen andere Maßnahmen sorgen. So plant das Präsidium laut Stadtverwaltung im Jahr 2015 die Erneuerung von Teilen des Fahrbahnbelags im Bereich Durlach - darunter auch im Bereich der Untermühlsiedlung.
Der alte Betonbelag werde durch einen neuen Belag aus Waschbeton ersetzt. Dieser halte etwa 25 Jahre und führe zu einer spürbaren Lärmminderung von etwa vier Dezibel. Andere Maßnahmen zu Lärmreduzierung, etwa die Nutzung von speziell entwickelten lärmarmen Asphalt oder den Bau von Lärmschutzwänden lehne das Präsidium dagegen ab, heißt es in der Antwort der Verwaltung.
Im Lärmminderungsplan der Stadt Karlsruhe wird die Untermühlsiedlung als "Hotspot" bezeichnet. Als solche gelten Bereiche, die besonders stark lärmbelastet sind und gleichzeitig eine hohe Einwohnerdichte aufweisen. Nach Recherchen von ka-news erstellt die Stadt derzeit ein Zwischenfazit der Lärmschutzmaßnahmen in der Fächerstadt. Mitte Februar könnte dieses im zuständigen Ausschuss des Gemeinderats diskutiert und daraus weitere Schritte abgeleitet werden.
Der Ortschaftsrat Durlach wird in seiner Sitzung am Mittwoch, den 21. Januar über den Antrag abstimmen.
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