Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Krach in Karlsruhe: Wo gibt's den meisten Verkehrslärm?

Karlsruhe

Krach in Karlsruhe: Wo gibt's den meisten Verkehrslärm?

    • |
    • |
    Wo ist es in Karlsruhe am lautesten?
    Wo ist es in Karlsruhe am lautesten? Foto: Andrea Warnecke

    5.277.011 Euro hat die Stadt Karlsruhe in den letzten 35 Jahren ausgegeben, um den Lärmpegel im Stadtbereich zu senken - das geht aus den Ausführungen des 2012 aufgestellten Lärmminderungsplan für die Fächerstadt hervor. In dessen Rahmen konnten per Geräuschanalyse einige so genannte Hot Spots - Orte, an denen es besonders laut ist - festgestellt werden. Als "Lärm" gilt hierbei ein Geräusch, lauter als 60 Dezibell. Hier gibt es langfristig noch Verbesserungspotenzial.

    Güterverkehr-Lärm in Weiherfeld-Dammerstock: 780 Bewohner betroffen

    Ruhe zum Feierabend? Für rund 780 Bewohner in Weiherfeld-Dammerstock Fehlanzeige: Eine von der Stadt in Auftrag gegebene Lärm-Kartierung und damit zusammenhängende Bürgerbefragung ergab, dass dieser Karlsruher Stadtteil erheblich vom Güterverkehrslärm beeinträchtigt ist. Lärm in Zusammenhang mit dem Streckennetz der Deutschen Bahn ist auch in Hagsfeld und Durlach zu verzeichnen, das geht aus den Messungen hervor.

    Direkte Verbesserungsmaßnahmen bleiben der Kommune an dieser Stelle jedoch versagt, ist für den Güterverkehr doch vor allem der Bund sowie die Deutsche Bahn selbst zuständig. So konnte eine erste Kooperation zwischen Stadt und Bund in der Vergangenheit zwar schon ein knappes Schallschutz-Sofortprogramm auf den Weg bringen, doch langfristige Lösungen sollen an den Lärmbrennpunkten in der Zukunft erst noch gefunden werden. Derzeit arbeite man an einer Maßnahmenkonzeption.

    Karlsruhe 2013: 78.000 Euro für Schallschutzfenster

    Die Ursachen von Lärm gründen sich meist in den Straßen- und Schienenverkehr - so sind auch in Karlsruhe vor allem Wohngebiete mit direkter Verkehrsanbindung betroffen, wie aus den Ausführungen des Lärmaktionsplans hervorgeht. Aber was kann die Kommune generell tun, wenn es Beschwerden aus der Bevölkerung hagelt? Je nach Quelle, Lärmgrad und Betroffenenanzahl werden "passive" oder "aktive" Maßnahmen eingeleitet. Als passive Lösung werden beispielsweise schallgedämmte Lüfter für schutzbedürftige Räume, Dachisolierungen sowie der Einbau von Schallschutzfenstern in Erwägung gezogen. Letzterer wurde im vergangenen Jahr mit 78.000 Euro von der Stadt bezuschusst - insgesamt gab es 18 Anträge. 2012 waren es hingegen noch 22 Anträge. 

    Aber auch an der Quelle selbst wird in vielen Fällen Hand angelegt: So können Geschwindigkeitsbegrenzungen sowie eine Sanierung des Fahrbahnbelags eine Reduzierung der Lautstärke herbeiführen, ebenso wie städtebaulich geplante, größere Abstände zwischen Straße und Wohnhaus. Auch Lärmschutzwände schirmen vielerorts an Gleisen und Hauptverkehrsstraßen Geräusche ab. Projekte dieser Art sollen in den nächsten Jahren unter anderem in den verkehrslauten Stadtgebieten Südstadt, Beiertheim-Bulach, Rintheim, Dornwaldsiedlung, Durlacher Allee und Mühlburg vorangetrieben werden.

    Südtangente: 2,2 Millionen Euro Zuschuss vom Land für Lärmschutz-Projekte 2014

    Auch die an der A5 in Höhe Killisfeld bereits bestehende Lärmschutzwand soll 2014erweitert werden, das geht aus einer Pressemitteilung des Landesministeriums für Verkehr und Infrastruktur hervor. Die im vergangenen Jahr begonnenen Arbeiten werden ab Mai fortgesetzt. Parallel zu der Straßenbaumaßnahme wird an der Anschlussstelle Karlsruhe-Mitte im Bereich der Auffahrt in Richtung Frankfurt eine etwa 70 Meter lange Lärmschutzwand entstehen. Eine weitere etwa 280 Meter lange Lärmschutzwand wird im Bereich der Überführung der Südtangente hergestellt. Bereits 2013 sorgten die Bauarbeiten in Sachen Lärmschutz an dieser Stelle sowie an der Anschlussstelle Rastatt-Nord und am A8-Abschnitt zwischen Karlsruhe und Pforzheim für Staus und Fahrbahneinschränkungen.

    Lärm-Problemkind in Karlsruhe ist jedoch allen voran die Südtangente. Um den schlaflosen Nächten der Mühlburger ein Ende zu bereiten, soll noch in diesem Jahr eine vier Meter hohe Lärmschutzwand zwischen Kühler Krug und Entenfang errichtet werden. Darüber hinaus will man lärmmindernden Asphaltbelag verlegen. Ein Großteil dieses Vorhabens soll mit 2,2 Millionen Euro vom Land bezuschusst werden, wie eine Sprecherin der Stadt Karlsruhe bestätigt. "Es ist schön, dass einige Maßnahmen aus dem Lärmaktionsplan nun nicht mehr allein von der Stadt getragen werden müssen", so Alexander Salomon, Karlsruher Grünen-Abgeordneter in einer Pressemitteilung zum Thema. Insgesamt sollen aktuell rund 5,622 Millionen Euro in die Lärmschutzmaßnahmen im Bereich der Südtangente investiert werden.

    Mehr über Lärm in Karlsruhe:

    Lärmende Brummis im Wohngebiet: Karlsruher sind genervt

    Verkehrslärm in Karlsruhe: KIT arbeitet an neuem Reifenmodell

    ka-news-Lesermeinung: "Lärmhauptstadt Karlsruhe" - von Pöbeleien und Feuerwerk

    Umfrageergebnis: Viele ärgern sich regelmäßig über Lärm

    Zu viel Lärm: Rentner besprüht Kneipenbesucher mit Pfefferspray

    Mysteriöse Geräusche in der Oststadt: Wer hört das Brummen noch?

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden