Die im Jahre 1987 gegründete Karlsruher Band "Pink Cream 69" gilt nach wie vor als einzige Formation aus der Fächerstadt, die internationales Format aufweist. Zahlreiche Tourneen und Erfolge in Mitteleuropa und Japan erhöhten den Bekanntheitsgrad der Gruppe um die Gründungsmitglieder Andi Deris (seit 1994 Sänger bei Helloween), Alfred Koffler, Kosta Zafiriou und Dennis Ward.

Ward lebt in Karlsdorf-Neuthard

Zuletzt hatte die fünfköpfige Gruppe um Frontmann David Readman 2013 die Alben "Ceremonial" und 2017 "Headstrong" veröffentlicht. Die beiden Langspielwerke waren von den Fans, die melodischen Powermetal lieben, bestens angenommen worden. Die CDs mit teils futuristischen Artwork wurden in den Hofa-Studios Karlsdorf aufgenommen und von Bassmann Dennis Ward im eigenen Tonstudio gemixt.

Dennis Ward.
Dennis Ward. | Bild: Hans-Joachim Of

Der heute 55-jährige gebürtige Texaner aus Dallas wohnt seit 2006 mit Frau und drei Kindern in Karlsdorf-Neuthard, war und ist als vielbeschäftigter Musiker und "Professional Producer" für Axxis, Angra, Krokus oder Primal Fear aktiv.

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Als Produzent der Heavy-Metal-Legende "Halloween" hat Dennis Ward im Vorjahr mit dem gleichnamigen Longplayer einen Nummer 1-Hit gelandet, der weltweit in den höchsten Tönen gelobt wurde.

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Nicht genug, denn mit der 2009 gegründeten Supergoup "Unisonic", die sich aus Mitgliedern verschiedener Gruppen wie Gotthard, Helloween (mit den beiden Sangeskünstlern Michael Kiske und Kai Hansen) oder Pink Cream 69 zusammensetzt, nahm er fantastische Tonträger wie "Light Of Down" auf, die in den Hofa-Studios und Wards eigenem "The TrakShak"-Tonstudio recorded und gemixt wurden.

So kam Ward zu Magnum

Auch das neue Album "Quantum Leap" des griechischen Heavy-Metal-Gitarristen Konstantinos Karamitroudis, bekannt als Gus G. und früheren Saitenkünstler bei Ozzy Osbourne, geht auf sein Konto. Jetzt gibt es ein Lebenszeichen von Pink Cream 69, allerdings ohne Dennis Ward, der vor drei Jahren seinen Ausstieg bekannt gab, nachdem er von der britischen Band "Magnum" fest ins Line-up verpflichtet wurde.

Dennis Ward
Bild: Hans-Joachim Of

"Auch Unisonic ist mittlerweile Geschichte, die Gruppe gibt es nicht mehr", teilte Dennis Ward mit. Während die neue Produktion der "Pinkies" noch auf sich warten lässt – Pink Cream-Gitarrist Alfred Koffler hatte zuletzt verkündet, dass ein neues Studioalbum der Hardrocker im Frühling 2022 bei SPV/Steamhammer erscheinen und Dennis Ward als Toningenieur für Mix und Mastering fungieren wird – hat Magnum nach dem wunderbaren Langspielwerk "The Serpent Rings" von 2020 aktuell mit "The Monster Roars" ein faszinierendes Album veröffentlicht.

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Dieses gleicht einem Paukenschlag und wird bei den Fans und in Fachkreisen heftig gefeiert. Zwölf neue Songs mit vocaler und instrumentaler Kraft und Extraklasse. Warum er bei Pink Cream 69 aus- und bei Magnum einstieg? "Wir haben einfach zu wenig Konzerte gespielt. Da verliert man die Lust. Als Musiker will man auf die Bühne, sich und seine Kunst zeigen", gibt Ward zu Protokoll.

Wie der Einstieg bei den seit 50 Jahren bestehenden englischen Melodic-Hardrockern um die beiden "Köpfe", Songschreiber und Gitarrist Tony Clarkin sowie Sänger Bob Catley, zustande kam? Dennis Ward klärt auf erzählt, dass Tobias Sammet, der deutsche Musiker, Komponist, Produzent und Initiator der All-Star-Band Avantasia, den Kontakt herstellte.

"Wir kannten uns schon"

"Tobi hatte eine Mail geschickt und gefragt, ob ich Bock hätte und mir vorstellen könne, bei Magnum den Bass zu spielen", verrät Ward und sagt: "Wenn eine weltbekannte Band bei dir anklopft, gibt es nicht viel zu überlegen." Es sei eine große Freude und Ehre gewesen. Dazu muss man wissen, dass Bob Catley bereits 2008 sein Solo-Album "Immortal" bei Dennis Ward in Karlsdorf aufgenommen hatte.

Dennis Ward und Tony Clarkin von Magnum.
Dennis Ward und Tony Clarkin von Magnum. | Bild: Hans-Joachim Of

"Wir kannten uns also schon." In der Folge flog Ward im Spätjahr 2019 in die englische Region West Midlands und in die Stahlstadt Birmingham ins Magnum-Bandcamp. "Wir probten zwei Wochen lang für die anstehende Tour, die im Frühjahr 2020 aus den bekannten Gründen ausfiel." Tatsache ist, dass Ward, der nicht nur den Tieftöner bedient, sondern auch als Zweitstimme agiert, wegen Corona mit Magnum bis heute noch kein einziges Livekonzert spielte.

"Ich habe tatsächlich ein bisschen Schiss vor dem ersten Auftritt, denn ich stand lange nicht mehr auf der Bühne", teilt er mit. Während er die Songs von Pink Cream 69 im Schlaf performen könnte, muss er nach eigener Aussage an den neuen Stücken noch feilen und "üben, üben, üben."I m April soll es nun endlich losgehen und die Promotion-Tour zum Album "The Monster Roars" startet durch England, Skandinavien und Deutschland.

Stationen in Frankfurt und Stuttgart

Neben Frankfurt (18. April Batschkapp, zusammen mit Gotthard) steht auch Stuttgart (28. April, Witzemann) im Kalender. Und wie liefen die beiden Plattenproduktionen? "Wir haben das so gemacht, wie das heute üblich ist, also Songfiles hin- und her geschickt." Soll heißen: Dennis Ward war seit drei Jahren nicht mehr mit der Band zusammen.

Was er in der Zeit der Pandemie tat? "Zunächst verlegte ich mein komplettes TrakShak-Studio, das zuvor im Keller meines Wohnhauses installiert war, in das 'Kangaroo-Tonstudio' von Vilko Zanki", eröffnet Ward. Nachdem Edo Zanki im September 2019 überraschend verstarb, führt dessen Bruder Vilko das Studio weiter und hat die Räumlichkeiten auch für andere Produzenten geöffnet.

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"Seither habe ich zahlreiche Bands aus Europa, Amerika oder Brasilien produziert, Songs gemischt und gemastert". Und wie lange wird es jetzt mit Magnum gehen? "Es gibt keinen Vertrag im herkömmlichen Sinne. Wir haben uns per Mail über eine unbefristete Zusammenarbeit verständigt, die hoffentlich sehr lange andauern wird", so Dennis Ward abschließend.

Zunächst fiebert der "deutsche Texaner" dem Tourstart mit seiner "neuen Band" Magnum im Frühjahr entgegen und will sich dabei in Bestform präsentieren. "Ich möchte mich in nächster Zeit in der Hauptsache darauf konzentrieren, Musiker zu sein."