Es war ein Torfestival im Wildpark. Aber: Obwohl die Profis des Karlsruher SC vier tolle Tore erzielten, bleibt es dabei: Die Badener haben das Gewinnen verlernt. Auch gegen das so auswärtsschwache Team des FC St. Pauli reichte es für die Fächerstädter nicht zu einem Dreier. Doch durch das 4:4 konnten die Karlsruher zumindest einen Zähler verbuchen.
Bengalos und Raketen dürften teuer für den KSC werden
Aber: Mit Ruhe und Gelassenheit können die KSC-Profis nicht in die lange WM-Pause gehen, denn das Abstiegsgespenst hat sich im Wildpark eingenistet. Ärgerlich und wohl auch ziemlich teuer für den KSC: Da im KSC Block Bengalos und Raketen gezündet wurden, begann die Partie mit rund 15 Minuten Verspätung. Das könnte die Blau-Weißen einige tausend Euro kosten.

Das Team des KSC, das in Kaiserslautern, ordentlich spielte aber dennoch verlor, wurde von Trainer Christian Eichner auf einer Position umgebaut. Mikkel Kaufmann rückte für Malik Batmaz ins Angriffszentrum.
Der Gast aus Hamburg übernahm sofort die Initiative. Der KSC - verunsichert. Glück, dass Marcel Hartel nach fünf Minuten nur die Latte des KSC Gehäuses traf. Dann: Die erste KSC-Chance und die Badener führten 1:0. Fabian Schleusener ließ Gegenspieler Adam Dzwigaka mit einer Drehung aussteigen und schoss abgezockt ins Eck. Die Bremse war gelöst.
Überraschende Führung für den KSC
Wenig später: Kaufmann setzte sich rechts durch, seine Flanke wurde abgewehrt, zu kurz, die Kugel landete bei Marvin Wanitzek und der traf zum 2:0. Trainer Christian Eichner zu dieser Phase: "Wir kommen nicht ins Spiel, sind nicht aggressiv in den Zweikämpfen und führen plötzlich 2:0. Da haben wir es verpasst, dem FC St Pauli den Zahn zu ziehen."

Nach minutenlangem Video-Check kam Pauli durch Johannes Eggestein zum Anschlusstreffer. Die badische Abwehr war schon in der Winterpause. Doch die Fächerstädter steckten den Gegentreffer schnell weg. Erneut war es Schleusener, der die Pauli Abwehr düpiert und das 3:1 markierte. "Schleuse" schoss sich und dem KSC den Frust von der Seele.
"Nach dem 3:1 dachte ich: Jetzt ist Ruhe im Karton", so Eichner. Er hatte sich getäuscht, die wilde Tor-Hatz ging weiter. Denn, die Abwehrarbeit beim KSC war träge. Die Spieler, langsam, körperlich und gedanklich. Zwangsläufig erzielte Paulis Eggestein das 3:2. Kurz vor der Halbzeit mussten die in dieser Phase indisponierten Wildparkprofis noch das 3:3 hinnehmen.
KSC enorm effektiv
In den ersten 45 Minuten war der KSC enorm effektiv. Vier Torschüsse - drei Treffer. Aber: Das Abwehrzentrum das KSC war offen, die Defensivspieler bekamen die generischen Offensivspieler nie in den Griff. Daher reagierte Trainer Christian Eichner, brachte zu Beginn der zweiten Halbzeit Florian Ballas für Tim Breithaupt, stellte in der Abwehr auf eine Dreierkette um.

Seine Erklärung: "Ich wollte zwei Beine mehr in unserem Strafraum haben." Es wurde - etwas besser. Kaufmann ballerte die Badener mit einem bärenstarken Flachschuss erneut in Front. Der Dreier schien in trockenen Tüchern. Schien - denn Lukas Daschner markierte für die Kiezkicker den erneuten Ausgleich. KSC gab bis zum Ende Vollgas. Wollte gewinnen - aber es reichte nicht zu dem so ersehnten Dreier.
Die Wildparkprofis schafften es daher nicht, ihr Zwischenziel zu erreichen. Es sind nur 18 Zähler auf dem Konto, nicht die erhofften 20 Punkte. Coach Eichner fasste es so zusammen: "Es war ein verrückter Samstag. Unser großes Problem war der fehlende Mut und die Verunsicherung", dann ergänzte er: "Wir haben eine Menge Hausaufgaben, ich bin froh, dass wir zwei Monate Zeit haben, uns darum zu kümmern."
Hinweis: Kommentare geben nicht die Meinung von ka-news wieder. Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen. Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!