Rückblick: Es ist Sonntag, 28. Juni 2020, 34. Spieltag der 2. Bundesliga. Der Karlsruher SC ist bei der SpVgg Greuther Fürth zu Gast. Nach einem frühen 0:1-Rückstand drehen Dominik Kother und Philipp Hofmann die Partie zugunsten des KSC und die Badener schaffen nach einer dramatischen Saison den direkten Klassenerhalt.
"Großartige Erinnerung" an Fürth
"Eine großartige Erinnerung", meint Christian Eichner, als er auf das damalige Spiel während der Pressekonferenz am Donnerstag angesprochen wird. "Es war in den letzten Jahren wahrscheinlich eines der wichtigsten Spiele für den Klub in den vergangenen Jahren und war eine Art Startschuss für die Entwicklung, die wir in den letzten Jahren genommen haben", so der Chefcoach.

Nun geht es Samstag, 23. September, um 13 Uhr erneut in Fürth gegen die Spielvereinigung. Mit im Mannschaftsbus sitzen wird dann auch Lars Stindl. Der 35-Jährige stieg in dieser Woche wieder ins Mannschaftstraining ein und wird definitiv im Kader stehen.

"Er hat diese Woche große Fortschritte in puncto Zweikämpfe gemacht und wir werden am Samstag im Hotel einen Fahrplan abstecken, ob er von Beginn an spielt oder von der Bank kommt", meint Eichner. Offen ließ der KSC-Übungsleiter auch, auf welcher Position er Stindl einsetzten würde, sollte es für einen Einsatz von Beginn an reichen.
Stindl-Frage: Sturm oder Mittelfeld?
"Das steht und fällt ein wenig mit der Grundordnung, mit der wir die Mannschaft ins Spiel schicken. Mit einer Raute kommen für Lars zwei Positionen infrage, spielen wir eine flache Vier ist es die Position rund um den anderen Stürmer. Das würde uns im Spiel mit dem Ball mehr Möglichkeiten geben, weil er sich in Räumen aufhält, die einfach unangenehm zu verteidigen sind", erklärt Eichner.

Aber auch die Möglichkeit den elfmaligen Nationalspieler von der Bank zu bringen, ist für Eichner eine mögliche Alternative. "Es kann ein Gedanke sein, ihn gegen einen Gegner zu bringen, der schon 60 Minuten in den Beinen hat und ihm dann die Qualität von Lars in einer Phase, in der viele Spiele entschieden werden, vor die Tür zu stellen."

Neben der positiven Nachricht über die Rückkehr Stindl, trüben aber auch mehrere Ausfälle oder Fragezeichen die Vorbereitung auf das Spiel gegen die Franken. So brauchte Eichner einen ganzen Notizzettel, um die verletzten oder angeschlagenen Spieler aufzuzählen.
Eichner mit Personalproblemen
Zu den Langzeitverletzten Daniel O'Shaugnessy und Efe-Kaan Silharoglu gesellen sich nun Christoph Kobald und Tim Rossmann. Beide werden laut Eichner wohl bis zur nächsten Länderspielpause Mitte Oktober brauchen, um wieder ins Training eingreifen zu können. "Wie schnell es dann tatsächlich kommt, ist aber schwer vorauszusagen", so Eichner. Auch Eren Öztürk wird aufgrund einer Reizung am Knie für nicht mit nach Fürth reisen.

Zu den "Wackelkandidaten", die in der aktuellen Trainingswoche kürzertreten mussten, gehören Daniel Brosinski (Pferdekuss) und Marcel Beifuss (Krankheit). Bei beiden sei Eichner aber optimistisch, dass sie im Bus nach Fürth sitzen werden.
Bei Fürth ist "immer Druck auf dem Kessel"
Der kommende KSC-Gegner rangiert mit fünf Punkten auf dem Abstiegsrelegationsplatz und hat seit dem Sieg am ersten Spieltag gegen den SC Paderborn nicht mehr gewonnen. Ein Grund, das Team von Alexander Zorninger deshalb zu unterschätzen, ist das für Eichner aber nicht. "Das ist ständig Druck auf dem Kessel, da wird jeder Spieler immer attackiert egal, ob sie auswärts oder zu Hause spielen und darauf muss ich mich als Spieler einstellen", sagt der KSC-Coach.

Für die Spielweise der SpVgg müsse sein Team "fußballerische Lösungen finden" und dürfe nicht zu oft lange Bälle spielen. "Das erwarte ich von meiner Mannschaft, weil sie diese fußballerische Qualität hat. Deshalb erwarte ich ein rassiges Spiel, denn dafür steht Greuter Fürth und darauf freue ich mich sehr."