Lang, lang ist’s her, dass der Karlsruher SC beim Hamburger SV gewinnen konnte. Am 18. September 1992 war es - mit 2:1. Torschütze: Wolfgang Rolff, der zuvor einige Jahr sehr erfolgreich beim Hamburger SV gespielt hatte.
Der KSC spielte mit: Kahn - Wittwer - Bogdan - Metz - Nowotny - Reich - Bender - Rolff - Schütterle - Kirjakow - Krieg
Auswärts läuft es nicht beim KSC
Die Auswärtsbilanz der Fächerstädter in den letzten 14 Spielen bei den Norddeutschen? Furchterregend… Ein magerer Sieg, fünf Remis. Der Rest? Darüber hüllt man besser den Mantel des Schweigens. Tordifferenz: 10 zu 29. In der vergangenen Saison mussten die Blau Weißen trotz starker Leistung ein 0:1 hinnehmen.

Die Karlsruher konnten auswärts in dieser Spielrunde noch nicht so richtig überzeugen. Der Beleg dafür: Der KSC konnte keines seiner letzten acht Auswärtsspiele gewinnen. Die Fächerstädter auswärts? Nur ein Saisonsieg, zum Auftakt beim VfL Osnabrück. Liegen die Badener auf gegnerischem Geläuf mit 0:1 zurück, gab es in der laufenden Spielrunde noch keinen Sieg.

Der HSV ist seit vier Spielen unbesiegt - der KSC seit sechs in Folge. Während die Hamburger die meisten ihrer Treffer zwischen der 76. und 90. Minute erzielten, sind die Badener in der Anfangsviertelstunde am treffsichersten - 31 Prozent aller Tore fielen da.
"Monsteraufgabe"
Der HSV erzielt gegen den KSC im Schnitt zwei Treffer pro Partie, die Karlsruher treffen 1,6 Mal. Der HSV stellt das heimstärkste Team der Liga. Acht Begegnungen: Sieben Siege, ein Remis. Die Hamburger haben in jedem Heimspiel mindesten einen Treffer markiert. Der KSC hat in den letzten acht Begegnungen immer mindestens einmal ins gegnerische Netz getroffen.

Robert Glatzel ist bester HSV-Torschütze mit 13 Treffern, beim KSC traf Marvin Wanitzek am häufigsten, bisher fünf Mal. Vor einem Jahr belegten die Wildpark Profis Position 15 in der Tabelle. Mit 18 Punkten, aktuell: Rang elf mit 24 Zählern auf der Habenseite. Der HSV hat Rang drei inne.
Insgesamt gab es 67 Pflichtspiele zwischen den Traditionsclubs. Die Badener gewannen 19, spielten 23 Begegnungen unentschieden. KSC Kapitän Jerome Gondorf gibt sich kämpferisch und zuversichtlich vor der Hamburg Partie: "Beim HSV haben wir eine Monsteraufgabe. Es ist an der Zeit, dort zu gewinnen."

Gondorf sagt was sich verbessern muss: "Die Ballzirkulation war gegen Osnabrück mäßig. Wir haben die Bälle nicht gesichert. Das muss sich beim HSV ändern."
"Mit Sieg im Rücken zum HSV zu fahren ist sehr schön"
Auch der Siegtorschütze gegen Osnabrück, Marvin Wanitzek, ist optimistisch: "Der Sieg gegen Osnabrück war wichtig. Mit einem Sieg im Rücken zum HSV zu fahren ist sehr schön. Da haben wir immer gut ausgesehen. Jetzt sind wir mal dran, dort etwas zu holen."

Angreifer Igor Matanovic, ein gebürtiger Hamburger, der beim FC St. Pauli spielte und der mit seiner Leistung gegen den VfL nicht zufrieden war, sagt: "Die Leistung gegen Osnabrück entsprach nicht meinem Anspruch. Ich werde in jedem Training arbeiten, dass es bei einem Favoriten der zweiten Bundesliga besser wird. Denn dort werden Fehler eiskalt vom Gegner ausgenutzt."

Für KSC-Trainer Christian Eichner ist es gut, "dass wir nach Hamburg fahren und nicht in der Favoritenrolle sind. In solch einer Situation fühlt sich die Mannschaft wohl. Wir freuen uns vor vollem Haus spielen zu dürfen."
KSC läuferisch gut
Hoffnung macht, dass der KSC zuletzt läuferisch wesentlich stärker als die Hanseaten war. Die Hamburger haben zwar den Rückrundenauftakt auf Schalke souverän mit 2:0 für sich entschieden, blieben so in der Tabelle an den direkten Aufstiegsplätzen dran, lieferten aber auf Schalke mit 112,62 Kilometern eine mäßige Laufleistung ab. Der KSC spulte gegen Osnabrück rund sechs (!!) Kilometer mehr ab.

Mit Jonas Meffert und Stephan Ambrosius haben zwei Rothosen KSC Erfahrung. „Meffo“ drückt dem KSC seither -außer es geht gegen den HSV - immer die Daumen. Ambrosius war vergangene Saison an die Badener ausgeliehen. Der Innenverteidiger war in der Hinserie bester Zweikämpfer des HSV. KSC-Co-Trainer Zlatan Bajramovic war einst beim HSV im Trainerstab.