Max Weiß ist Keeper des Karlsruher SC. Viele Fußball-Fachleute sehen in ihm das größte Torwarttalent Deutschlands. Logisch, dass der 19 Jahre alte, 1,90 Meter große und 84 Kilogramm schwere Keeper im Fokus mehrerer Erstligisten steht. Bei einem, dem VfL Wolfsburg , ist der U19 Nationalspieler ganz oben auf der Wunschliste.
VfL Wolfsburg an KSC-Torwart Max Weiß dran
Die Wölfe haben beim KSC ihr Interesse hinterlegt, wollen Weiß fest verpflichten. Der Erstligist soll bereit sein, den Badenern für Torhütertalent Weiß, der noch einen Vertrag bis 2026 hat, einen hohen sechsstelligen Betrag als Ablöse zu überweisen.

Auch, weil die "Wölfe" wohl nach der Saison ihren Stammkeeper Koen Casteels verlieren. Der Belgier, der seit Juli 2015 beim VfL Wolfsburg spielt, hat öffentlich Wechselabsichten geäußert. Die Wolfsburger trauen es wohl dem 19 Jahre alten Weiß zu, in die Fußstapfen von Casteels zu treten.

Weiß ist ehrgeizig, will sich entwickeln und weiß, dass das nur geht, wenn er Einsatzzeiten, sprich Spielpraxis erhält. Da KSC Stammkeeper Patrick Drewes prima spielt, sind seine Chancen im Wildpark aktuell eher gering. "Deswegen: Augen offen halten, schauen wie es weitergeht. Ich bin für alles offen. Es geht um meine Entwicklung, ich will möglichst gut vorankommen", sagt Weiß und ergänzt: "Klar ist auch, dass ich die Nummer eins werden will."
Weiß soll beim KSC bleiben
Bei seinem Berater Jürgen Schwab haben bereits einige namhafte Clubs wegen Weiß angeklopft. Aber: Der KSC hat alle Anfragen, auch die vom VfL Wolfsburg, zurückgewiesen. Man denkt bei den Badenern unter dem neuen Sportchef Sebastian Freis mittel- und langfristig.

Freis bestätigt, dass es für das Torwarttalent eine Anfrage gab, doch darüber habe er "überhaupt nicht nachgedacht. Max Weiß ist ein Paradebeispiel, wie der KSC die neue Strategie umsetzen will. Ein Spieler, der aus dem NLZ kommt, der alle Voraussetzungen hat den Sprung in die Profi-Elf zu schaffen, den werden wir nicht abgegeben."

Weiß nehme bei den KSC-Zukunftsüberlegungen eine zentrale Position ein, hört man aus der Chefetage. Der talentierte Torhüter soll in Karlsruhe irgendwann im Tor stehen - ohne Wenn und Aber. Geht es nach Weiß dann: Sehr schnell - verständlicherweise. Am besten schon am kommenden Spieltag.
Drewes vs. Weiß
Weiß akzeptiert die KSC-Entscheidung, hat sich eindeutig zum KSC bekannt, sieht beim KSC Perspektiven - will aber natürlich im Torwart-Ranking nach oben. Die beim KSC im sportlichen Bereich Verantwortlichen haben eine nicht einfache Situation zu meistern.

Eine knifflige Situation beim Zweitligisten: Mit Patrick Drewes steht ein absoluter Top-Mann zwischen den Pfosten der in der laufenden Saison mit guten Leistungen überzeugt. So hat der KSC auf der einen Seite mit Drewes einen Topkeeper der Liga - auf der anderen Seite mit Weiß ein Toptalent, das spielen will.

Wenn Clubs beim KSC wegen einer Leihe von Weiß anfragen, dann ist die meist mit der Bedingung einer Kaufoption verbunden. Und das kommt für den KSC nicht infrage. "Wir wollen keine Kaufoption erteilen", bekräftigt Freis. Das macht es aber noch schwerer, Weiß Spielpraxis zu verschaffen.