Das 2:1 für den 1. FC Saarbrücken war verdient. Die Karlsruher waren zu wenig aggressiv und fast nie kreativ. Zudem war die Defensivarbeit in manchen Phasen - desolat. KSC-Trainer Christian Eichner bekam ziemlich sicher Kopfschmerzen - vom vielen Kopfschütten über den Auftritt seiner Mannschaft, die er nach dem Schlusspfiff - im inzwischen obligatorischen Spieler-Kreis - mächtig lautstark zusammenfaltete. Seine Analyse: Sportlich fair. „Es war ein verdienter Sieg für Saarbrücken. Es gab wenig Torchancen. Die Partie war von viel Respekt geprägt. Wir hätten kurz vor der Halbzeit in Führung gehen müssen.“
Kontrolle über das Spiel misslingt KSC von Anfang an
Personell gab es keine Überraschungen. Dass Budu Zivzivadze als Belohnung für sein wichtiges Tor zum 2:2 gegen den HSV in die Startelf rückte, war zu erwarten. Auch, dass Sebastian Jung eine Pause erhielt und der ehrgeizige Marco Thiede den Job des Rechtsverteidigers übernimmt, wurde schon vor der Partie gemunkelt. Die Karlsruher versuchten sofort nach dem Anpfiff durch lange Ballstafetten Ruhe und Sicherheit in ihr Spiel zu bringen.

Doch eine echte Spielkontrolle gelang nie. Der Beweis: Der Ballbesitz und auch die Zweikampfstatistik waren ausgeglichen. Auffallend: Die Gastgeber suchten die Zweikämpfe, führten die allesamt robust. Während die Blau-Weißen zaghaft zur Sache gingen.
Großartige Paraden beider Keeper
Nach 21 Minuten der erste KSC Torschuss. Doch der Versuch von Torjäger Fabian Schleusener war nicht stark genug. Defensiv hatten die KSC’ler anfangs meist alles in Griff. Doch das Offensivspiel war zu behäbig. Es wurde zu oft quer anstatt nach vorne gepasst. Die logische Folge: Keine KSC Chance. In der 40. Minute warf sich Kapitän Jerome Gondorf gerade noch rechtzeitig in einen Schuss der Saarbrücker und verhinderte so einen Treffer für die Gastgeber. „Wir waren nicht so wach, nicht gut genug, um mehr Torgefahr zu erzielen“, kritisierte Eichner. Kurz vor dem Halbzeitpfiff dann doch noch eine Großchance für die Badener. Da hatte „Schleuse“ die Führung auf dem Fuß, als er alleine vor dem Keeper der Saarländer auftauchte. Doch Tim Schreiber parierte prächtig.

Die Karlsruher kamen schläfrig aus der Kabine, attackierten nicht konsequent und kassierten prompt einen Treffer. Tim Civeja hämmerte die Kugel aus 18 Metern ins Netz. Unhaltbar für Keeper Patrick Drewes. Die Fächerstädter gerieten immer mehr unter Druck. Torhüter Drewes verhinderte mit einigen richtig guten Reaktionen einen weiteren Gegentreffer. „Patrick Drewes hat uns mit tollen Paraden im Spiel gehalten“, lobte Eichner den Torhüter.
Später Siegtreffer bringt Saarbrücken eine Runde weiter
Der KSC - nervös, unsicher, unkonzentriert. Dann: Traumtor von Lars Stindl. Nach einer Wanitzek Ecke hämmerte Stindl den Ball volley aus 14 Metern ins Netz. 1:1 - eigentlich ein Grund, wieder ruhiger zu agieren. Doch die Partie war nur kurzzeitig offen. Die Gastgeber investierten dann wieder mehr als der KSC, wollten gewinnen. Der KSC – träge. Nach 75 Minuten: Dreifachwechsel beim Zweitligisten. Die taktische Konsequenz: Lars Stindl rückte neben den eingewechselten Tim Rossmann in den Angriff. Kurzzeitig ein wenig mehr Ballbesitz, ohne allerdings klare Chancen zu kreieren. Philip Heise hatte eine Schusschance - doch die brachte nichts ein.

Der Schock in der 89. Minute. Die badische Defensive im Tiefschlaf, ließ sich im Strafraum austanzen. Kai Brünker traf zum 2:1. „Unser Verteidigungsspiel im letzten Drittel war von Passivität gekennzeichnet. Wir haben nach der Ordnung gesucht“, so der KSC Coach. Das Pokalaus war besiegelt. Die Badener hatten verdient verloren. Eichner war enorm enttäuscht, blickte schnell nach vorne. „Am Freitag treffen wir in Wiesbaden auf eine Mannschaft, die ähnlich robust agieren wird. Wir werden da ein paar Dinge besser machen müssen um in der Liga in der Spur zu bleiben“, sagte er, fügte dann schnell hinzu: „Wir werden in Wiesbaden wiederkommen.“