Ein "ausgeglichenes Spiel von beiden Mannschaften", so beschrieb KSC-Cheftrainer Christian Eichner das Testspiel zwischen dem Karlsruher SC und dem SC Freiburg am Donnerstagmittag.
Das Spiel ging zwar am Ende mit 0:1 verloren, allerdings muss sich seine Mannschaft mit dieser Leistung nicht vor dem Erstligisten verstecken. Sie zeigte einen couragierten Auftritt und hatte einige Chancen - dennoch genügte am Ende eine unkonzentrierte Verteidigung zum gegnerischen Sieg.

Eichner gibt Jungspielern die Chance
Dem KSC fehlten die Verletzten Luca Pfeiffer und Lasse Günther. Auch Budu Zivzivadze, Dzenis Burnic, Max Weiß und Marcel Beifus standen aufgrund von Länderspielreisen nicht zur Verfügung.
Eine Chance für die Spieler, die bisher sehr wenig gespielt haben. Neben Robin Heußer, Andrin Hunziker und Bambasé Conté, die in der Liga bisher als "Joker" zum Einsatz kamen, konnten die Neuzugänge Noah Rupp und Lilian Egloff sowie Rafael Pinto Pedrosa und Enes Zengin zeigen, was sie draufhaben. Im Tor stand Ersatzkeeper Robin Himmelmann.

0:1 nach 9 Minuten
Der KSC begann stürmisch und zwang Gästekeeper Florian Müller bereits nach wenigen Minuten zu einer starken Parade. Der Platz im Stadion des Karlsruher Instituts für Technologie war noch nass vom Regen, was für einige Rutschpartien bei den Spielern sorgte.
Während die Freiburger den Ball anfangs in den eigenen Reihen hielten und langsam nach vorne spielten, versuchten die Karlsruher mit langen Bällen über die Flügel vors gegnerische Tor zu kommen.

Doch zum ersten Mal gefährlich wurde es dann für die Karlsruher nach knappen 9 Minuten. Ein langer Ball konnte nicht konsequent geklärt werden und gelangte schließlich über Umwege zur rechten Seite, wo der starke Lukas Kübler wartete.
Maximilian Philipp entkam der Bewachung von Robin Heußer und legte den Ball präzise in den Strafraum. Marcel Franke und Robin Himmelmann kamen einen Moment zu spät, sodass Lucas Höler nur noch zum frühen 0:1 einschieben musste.

KSC fehlt Präzision in der Anfangsphase
Der KSC ließ sich von dem Gegentreffer nicht beirren, versuchte es weiter mit Vorstößen über links, allerdings fanden die Flanken von Wanitzek oder Herold zu selten einen Abnehmer. Generell fehlte in der Anfangsphase die Präzision.
Während die Freiburger mehr Ballbesitz hatten, wartete der KSC auf Umschaltmomente. Diese wurden aber zu hastig ausgespielt und führten so letztendlich wieder zu Ballverlusten. Die Freiburger übten derweil Druck auf die Karlsruher Hintermannschaft aus, eine echte Gefahr kam aber auch hier nicht auf.

KSC zieht in zweiter Halbzeit an - schafft aber keinen Ausgleich
Nach der Pause bildeten Dimitrios Mitakidis und Nicolai Rapp die neue Innenverteidigung, im Tor durfte sich jetzt Aki Koch beweisen. Aber auch zum Start der 2. Halbzeit dominierten die Freiburger.

Ein Fernschuss vom U19-Spieler Mitakidis flog knapp über das Gästetor, danach zimmerte Conté einen Volley auf gegnerische Netz und anschließend versuchte es Hunziker aus wenigen Metern. Doch Freiburger Keeper Florian Müller war auf seinem Posten. Nach 62 Minuten ging Pinto Pedrosa, für ihn kam Benedikt Bauer.
Nun gehörte das Spiel immer mehr dem Karlsruher SC, der durch den Rückstand auch unter Zugzwang stand. Bezeichnend war Egloff, der ein gutes Spiel machte, sich den Ball oft tief in der eigenen Hälfte holte oder vorne den gegnerischen Torwart unter Druck setzte. Seine schön eingeleiteten Angriffe scheiterten allerdings zu oft an der letzten Station.

Nach 79 Minuten hieß es für ihn dennoch: Feierabend. Egloff, Wanitzek, Hunziker und Rupp gingen vom Platz, für die letzten 10 Minuten kamen Leon Jensen, Ali Eren Ersungur und Robert Geller, der in der zweiten Mannschaft des KSC spielt. Fabian Schleusener, der die Kapitänsbinde von Wanitzek übernahm, komplettierte das Wechselquartett.

Die Eingewechselten schafften es das Spiel nochmal neu zu beleben, dennoch blieb es am Ende bei einer 0:1-Niederlage.
Eichner zieht Fazit: KSC fehlte die letzte Konsequenz
Das Ergebnis gehe "so in Ordnung, ich bin aber einverstanden gewesen mit dem, was die Jungs gemacht haben", zieht Eichner sein Fazit. Seit vielen Wochen spricht er von fehlendem Konkurrenzkampf in der Mannschaft.

Die letzten zwei, drei Wochen haben der Mannschaft Energie und Selbstvertrauen gekostet, besonders das Hannover-Tor sei sehr schmerzhaft gewesen. Entscheidend sei jetzt, "dass wir in den letzten 4 Wochen da anständig rauskommen und gute Leistungen zeigen, weil ich glaube, dass dann in der Liga und im Pokal alles möglich ist", schließt Eichner.
Testspiel ohne Zuschauer
Zu dem Testspiel waren keine Zuschauer zugelassen. Fans konnten das Spiel per Livestream verfolgen. Wer das Spiel noch einmal nachschauen will findet es auf dem YouTube-Kanal des KSC.